Brandschutz – mit speziellen Sicherheitsmaßnahmen Brände ideal vermeiden

Jedes Jahr entstehen im deutschsprachigen Raum zwischen 200.000 bis 250.000 Wohnungsbrände. Die meisten davon könnten sich vermeiden lassen, wenn ein guter Brandschutz vorliegen würde. Zu den meisten Bränden kommt es vor allem, weil Defekte in der Elektrik vorliegen oder Kerzen sowie Küchengeräte falsch bedient werden. Mit ein paar Sicherheitsvorkehrungen lassen sich Unfälle in vielen Fällen jedoch bestmöglich vermeiden.

Warum ist Brandschutz heutzutage sehr wichtig?

Kommt es in einem Gebäude zu einem Brand, kann das mit schlimmen Folgen verbunden sein. Solltest du also einen Brand erkennen, ist schnelles Handeln nötig, um das Ausmaß des Schadens sowie die Kosten für Sanierung und Erneuerung so gering wie möglich zu halten. Doch wie entstehen Brände eigentlich?

Ein Brand kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Gemäß Angaben der IFS Brandursachenstatistik entstehen die meisten Brände durch überlastete Steckdosen sowie elektrische Gegenstände, die sehr alt sind oder nicht sinnvoll verwendet werden. Vor allem Küchengeräte können ein hohes Risiko darstellen. Diese Geräte fangen leicht Feuer, das sich über Mehrfachsteckdosen rasant über ganze Räume ausbreiten kann.

Aber auch durch leichtsinnige Anwendungsfehler kann es zu Bränden kommen. Vor allem Kamine und Kerzen stellen ein besonderes Risikopotenzial dar. Bei Gas- sowie Ölherden kann zudem eine nicht zu unterschätzende Explosionsgefahr ausgehen.

Tipp

Werden Kerzen, Kamin oder Herde entfacht, ist es wichtig, den Raum nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Nur so kann ein etwaiger Brand erkannt und frühzeitig gelöscht werden.


Selbstverständlich kommt eine Vielzahl von Bränden auch durch Blitzeinschlag zustande. Hier spielt somit höhere Gewalt eine eminente Rolle. Die meisten Brandermittlungsursachen sind jedoch menschlichem Versagen zuzuordnen. Hinzu kommt alte, fehlerhafte oder überlastete Technik. Die Stromleitungen können in diesem Zusammenhang schneller erhitzen und einen Kurzschluss verursachen. Die Folge kann mitunter ein Feuer sein, das sich schnell ausbreitet und mit verheerenden Folgen verbunden ist.

Tipp

Um das Brandrisiko zu reduzieren und wertvolle Arbeit für den Brandschutz zu leisten, ist es ratsam, Geräte vor dem Kauf auf GS-Siegel sowie CE- und VdS-Zeichen zu überprüfen.


Warum kommt es vermehrt zu Bränden während der Weihnachtzeit?

Die zweihäufigste Brandursache laut IFS Statistik passiert durch Heizgeräte oder Bügelleisen, die unbeaufsichtigt bleiben und sich in der Nähe leicht brennbarer Materialien oder Gegenstände befinden. Zudem kommt ein erhöhtes Brandrisiko während der Weihnachtszeit hinzu. Jedes Jahr entstehen viele Brände, weil Kerzen ohne Aufsicht abbrennen oder echte Kerzen auf Adventskränzen oder Christbäumen Verwendung finden.

Somit gehen jedes Jahr ungefähr 40 Prozent aller Schadensmeldungen während der Adventszeit oder der Weihnachtsfeiertag ein. Doch nicht nur Kerzen können Schuld an Bränden sein. Auch Zigaretten oder Zigarren, die im Bett oder auf der Couch geraucht werden, stellen ein erhöhtes Brandpotenzial dar. Brennende Glut, die auf Textilien fällt, kann sich zügig zu einem ausgewachsenen Brand entwickeln.

In der Küche und im Wohnbereich ist Brandschutz am wichtigsten

Es sind allerdings immer wieder die Küchen oder Wohnzimmer, die als Feuerherde betrachtet werden. Rund 39 Prozent aller registrierten Brände haben ihren Ursprung in diesen Räumen. Somit ist Brandschutz in Kochbereichen sowie Wohnstuben sehr wichtig.

In der Küche birgt der Elektroherd ein hohes Potenzial für Brände. Dabei werden eingeschaltete Herdplatten oder abgelegte Gegenstände wie Kochtücher unkontrolliert zurückgelassen. Selbst das Fett in der Pfanne kann stark erhitzt Feuer fangen. Schon nach wenigen Augenblicken nimmt das Feuer die gesamte Küchenzeile ein und breitet sich unkontrolliert aus.

Wichtig: Ein Fettbrand darf niemals mit Wasser gelöscht werden. Besser ist es, das Feuer gezielt zu ersticken. Dazu ist eine Brandschutzdecke oder ein Feuerlöscher sinnvoll. Diese sollten in der Küche in nächster Nähe verfügbar sein und somit griffbereit zur Hand liegen.

Ist der Brand jedoch schon fortgeschritten, sollten Betroffene unbedingt die Wohnung oder das Haus verlassen und unverzüglich den Notruf wählen. Das Schließen von Fenstern und Türen kann zudem eine schnelle Feuer- und Rauchentwicklung verringern.

Wie entwickelt sich ein Wohnungsbrand?

Je nach Feuerquelle kann ein Feuer schneller oder langsamer voranschreiten. In den ersten Minuten sprechen Experten noch von einem Schwel- oder Initialbrand. Dieser kann ungeahnte Ausmaße annehmen, je nachdem, wie viel Sauerstoff ein Raum zur Verfügung stellt.

Nach fünf bis zehn Minuten hat sich aus einer kleinen Flamme ein größerer Brand entwickelt, der nicht nur zerstörerisch wütet, sondern auch die Luft aufheizt. Es kommt zu einer Brandausbreitung, den Laien nicht unterschätzen dürfen. In den meisten Fällen ist sogar von einem Flash-Over die Rede. Das ist immer dann der Fall, wenn der Brand weitere Gegenstände oder Räume einnimmt. Während dieser Vollbrandphase sind Temperaturen von über 1.000° Celsius keine Seltenheit und stellt auf jeden Fall eine immense Gefahr für Mensch und Tier dar.

Hinzu kommen natürlich extrem giftige Gase, die bei allen Bränden entstehen können. Bei Einatmung können diese Gase schon nach wenigen Atemzügen zur Ohnmacht führen. Daher ist das unverzügliche Verlassen der Wohnräume bei Bränden sehr wichtig, da akute Lebensgefahr besteht.

Was ist bei einem Brand zu tun?

Kommt es zu einem Brand, ist zunächst Ruhe zu bewahren. Hektik bringt nichts und kann nur zu folgeschweren Fehlern führen. Wichtig ist, die Lage zunächst zu sondieren und einige wichtige Punkte zu beachten.

Feuer bekämpfen

Handelt es sich noch um eine kleine Feuerquelle, kannst du versuchen, das Feuer zu ersticken. Das gelingt am besten mit einem Schaumfeuerlöscher oder alternativ mit einem Pulverfeuerlöscher. Auch ein Feuerlöschspray kann bei eher kleinen Bränden sehr wertvoll sein. Achte dabei darauf, das Feuer vorsichtig aber gezielt von unten nach oben oder seitlich zu bearbeiten. Ist das Feuer bereits für eine Löschdecke zu groß und können auch Feuerlöscher nicht mehr helfen. Deshalb ist es besser, die Wohnräume direkt zu verlassen und Hilfe zu verständigen.

Hinweis

Halte bei allen Löschversuchen ausreichend Abstand zur Feuerquelle. Somit lassen sich schlimme Verbrennungen und Unfälle vermeiden.


Räume verlassen

Lässt sich das Feuer aus eigener Kraft nicht löschen, ist es wichtig, den Raum zu verlassen. Bei stark verqualmten Räumen ist eine gebückte Haltung empfehlenswert. Auch das Kriechen aus dem Raum kann hilfreich sein. Das ist wichtig, weil das Feuer nach oben steigt und sich auch dort ebenso alle giftigen Dämpfe sammeln, während sich in Richtung Boden noch am meisten Sauerstoff befindet.

Hinweis: Sollte es noch möglich sein, sind alle Fenster und Türen zu verschließen. Damit soll die Sauerstoffzufuhr vermindert werden, die Feuer zur Weiterentwicklung zwingend benötigt. Diese Maßnahme ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn für dich selbst keine Gefahr besteht. Sollte es hingegen nicht mehr möglich sein, ohne Hindernisse an Fenster und Türen zu gelangen, solltest du auf diese Maßnahme verzichten und das Haus sofort verlassen!

Informiere Nachbarn und andere wichtige Personen

Beim Verlassen des Gebäudes sollten alle Familienmitglieder und auch Nachbarn direkt informiert werden. Feuer können nämlich häufig von einem Haus auf das nächste übergreifen. Achte daher darauf, alle wichtigen Personen in Kenntnis zu setzen und niemanden im Haus zurückzulassen.

Haltet zudem einen respektablen Abstand zum Haus und behindere Hilfskräfte, die den Brand löschen wollen, nicht. Nur so kann der Brand gesichert und bestmöglich gelöscht werden.

Feuerwehr kontaktieren

Wähle schon beim Verlassen des Hauses über ein Smartphone der Notruf. Verwende dazu die 122 für die Feuerwehr und die 112 für die Polizei. Je schneller die Feuerwehr schließlich informiert ist, desto zügiger kann sie am Brandort ihre Arbeit aufnehmen. Versuche dich beim Telefonat zu konzentrieren, um wichtige Informationen wie

  • Name
  • Adresse
  • Telefonnummer
  • Brandursache
  • Brandumfang

mitteilen zu können. Sollten Personen verletzt oder gar in Gefahr sein, sollte auch dieser Punkt unbedingt ins Gespräch mit einfließen.

Was ist zu tun, wenn eine Flucht nicht mehr möglich ist?

Manchmal kann es passieren, dass der Fluchtweg aus Wohnungen oder Häusern versperrt ist. Auch in diesem Fall ist Ruhe ein guter Ratgeber, auch wenn die Umstände durchaus Stress bewirken können. Bleibe in der Wohnung oder versuche bei Vorhandensein auf den Balkon oder die Terrasse zu gelangen. Schließe alle Türen sowie Fenster und rufe direkt den Notdienst an.

Extra-Tipp

Mit nassen Tüchern, die du an die verschlossenen Türen legst, lässt sich die Rauchentwicklung in den verschiedenen Räumlichkeiten etwas reduzieren.

Sollte kein Balkon vorhanden sein, ist ein Fenster zu öffnen und Nachbarn oder Passanten auf den Notstand aufmerksam zu machen. Durch Winken und Rufen können andere Menschen erste Hilfemaßnahmen ergreifen.


Wie kann ich mich vor einem Brand schützen?

Es gibt einige Hilfsmittel, mit denen du einen Brand vermeiden oder im Fall eines Falles ein Feuer schnellstmöglich löschen kannst. Die wichtigsten Produkte haben wir für dich kompakt zusammengetragen, damit du gewisse Sicherheitsmaßnahmen für dein Heim errichten kannst.

CO2 Melder

Dieses Gerät ist mit einem Kohlenmonoxidmelder ausgestattet. Die Sensoren messen regelmäßig den Kohlenmonoxidgehalt im Raum. Kommt es zu einer erhöhten Konzentration, sendet das Gerät ein spezielles Signal.

Fettbrandlöscher

Der Fettbrandlöscher sieht aus wie ein handelsüblicher Feuerlöscher, kann jedoch vor allem Fettbrände ideal und zeitnah löschen.

Gasdetektor

Mit einem Gasdetektor ist es dir ganz einfach möglich, die Gaskonzentration in deinen Wohnräumen ermitteln. Dabei sendet das Gerät einen Signalton aus, wenn die Konzentration außergewöhnlich hoch ausfällt.

Gasmelder

Der Gasmelder ist ein wertvolles Hilfsmittel, das die Gaskonzentration kontinuierlich in Wohnräumen misst und bei überdurchschnittlichen Wert ein akustisches Signal oder per Leuchtdiode deine Aufmerksamkeit erregt.

Hitzemelder

Kommt es in Räumen zu einer außergewöhnlichen Hitzeentwicklung, schlägt der Hitzemelder Alarm. Damit das gelingt, misst das Gerät ständig die Raumtemperatur.

Rauchmelder

Rauchmelder sind seit dem 1.07.2013 im Raum Kärnten in allen Wohnungen Pflicht. Für alle anderen Bezirke in Österreich sind aktuell nur Neubauten sowie Umbauten verpflichtet, Rauchmelder zu verwenden. Wie viele in den Wohnräumen installiert werden müssen, hängt von der Anzahl der Räumlichkeiten ab. Die meisten Produkte arbeiten mit Streulicht. Erkennt das Gerät Rauch oder gelangt Rauch in die Meldekammer, reagiert der Rauchmelder und sendet einen Signalton aus.

Brandschutzklappen

Da Feuer für seine Weiterentwicklung zwingend Sauerstoff benötigt, sind Brandschutzklappen ein ideales Hilfsmittel. Die Luft kann bei dieser Anlage nur dann zirkulieren, wenn die Klappen geöffnet sind. Brennt es jedoch, schließen sich die Schutzklappen automatisch, sodass sich Feuer und Rauch kaum bis gar nicht mehr ausbreiten können.

Brandfluchthaube

Eine Brandfluchthaube ist eine besondere Schutzhaube, die Personen nutzen, um aus verrauchten Räumen flüchten zu können, ohne giftige Gase einatmen zu müssen. Sie wird auch immer wieder von der Feuerwehr verwendet, um Brände in Räumen zu löschen oder andere Personen zu retten.

Autofeuerlöscher

Selbstverständlich kann es nicht nur zu Bränden in Wohnungen und Häusern kommen. Auch in Autos sind Brände keine Seltenheit. Führe daher stets einen kleinen, aber praktischen Autofeuerlöscher mit dir, um auch unterwegs Brände gezielt löschen zu können.

Was sollte ich im Alltag beachten, damit der Brandschutz funktionieren kann?

Zunächst ist es wichtig, verschiedene Artikel im Haushalt zu integrieren, um bei einem Feuer bestmöglich geschützt zu sein. Damit ein Feuer jedoch gar nicht erst entsteht, ist es maßgeblich, einige Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

  • Rauche nicht auf dem Sofa und schon gar nicht im Bett.
  • Wirf glimmende Grillkohle nicht in die Mülltonne, sondern warte, bis sie ganz erkaltet ist und entsorge sie erst dann.
  • Lasse offenes Feuer von Kerzen oder Kaminen nicht unbeaufsichtigt.
  • Stelle Elektrogeräte vor dem Verlassen eines Raumes immer aus.
  • Kontrolliere auch Herde regelmäßig, damit es nicht zu Unfällen kommt.
  • Tauschealte Elektrogeräte gegen neue Produkte aus, die dem aktuellsten Sicherheitsstandard entsprechen.
  • Lösche Fett in der Küche nie mit Wasser, sondern verwende einen Deckel oder eine Löschdecke.
  • Nimm Elektrogeräte, die du nicht benötigst, immer von der Stromquelle.
  • Verstaue in der Wohnung und im Auto einen funktionierenden Feuerlöscher.
  • Installiere in jedem Raum einen Rauchmelder.

Natürlich können auch diese Hilfsmittel nicht zwingend ein Feuer vermeiden. Sie unterstützen dich allerdings bei der Vermeidung und schnelle Eindämmung von Feuern, um Schlimmeres zu verhindern.

Ein Feuerlöscher sollte am besten in der Küche oder in Wohnräumen gelagert werden, damit er im Bedarfsfall schnell zur Hand ist. Achte bei der Lagerung auf Temperaturen zwischen 5° und 25° Celsius, damit das Modell funktionstüchtig und jederzeit einsatzbereit ist.

Vor allem in Schlafräumen, Kinderzimmern, Fluren sowie sämtlichen Wohnräumen sind Rauchmelder wichtig. Sie schlagen einen lauten Alarm bei Bränden und informieren somit alle Personen, die sich in den Wohnräumen befinden oder schlafen.

In Mietshäuser sind die Vermieter für die Ausführung spezieller Brandschutzmaßnahmen verantwortlich. Das betrifft zumindest die Rauchmelder sowie das Freihalten von Fluchtwegen. Möchten sich Mieter zusätzlich schützen, können sie ihre Wohnung mit Feuerlöschern oder anderen Brandschutzartikeln ausstatten.

Neben dem Integrieren von Rauchmeldern und dem Aufbewahren von Feuerlöschern ist es wichtig, dass das Grundstück ausreichend Platz für die Feuerwehr bereithält. Somit können Rettungskräfte ungehindert zum Feuer gelangen und dieses bestmöglich löschen.

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