Rauchmelderpflicht in Österreich – das ist wichtig zu wissen!
Inzwischen gilt in nahezu allen Bundesländern Österreichs die Rauchmelderpflicht. Demnach müssen gemäß OiB-Richtlinie 2 des Österreichischen Instituts für Bautechnik Rauchmelder in jedem Haushalt und in jedem Betrieb integriert sein. Dabei ist es wichtig, dass in allen Aufenthaltsräumen sowie in sämtlichen Fluren und Fluchtwegen mindestens ein Rauchmelder installiert ist. Doch warum sind die Vorgaben so streng gehalten und was ist bei der Installation von Rauchmeldern unbedingt zu beachten?
Aus diesen Gründen ist die Rauchmelderpflicht in Österreich begründet
Allein im Jahr 2016 gab es in Österreich weit über 7.000 Brandfälle, bei denen die Feuerwehr anrücken musste. Nicht nur Blitzschläge oder offenes Feuer sind als Ursachen für die Feuerentstehung festgehalten worden. Auch defekte Heizungsanlagen sowie überlastete Stromleitungen waren Schuld an der Misere. Besonders betroffen macht die Zahl der Brandopfer. Jedes Jahr kommen ungefähr 20 bis 40 Menschen bei Bränden ums Leben. Aus diesem Grund sind in den vergangenen Jahren die Richtlinien zur Rauchmelderpflicht angezogen worden. Denn Rauchmelder können durchaus Leben retten.
Die meisten im Handel erhältlichen Rauchmelder arbeiten mittels Streulichtprinzip. Dazu ist in jedem Modell eine Diode verbaut, die Lichtstrahlen sendet, welche das menschliche Auge nicht erfassen kann. Treffen die Lichtstrahlen jedoch im Notfall auf Rauchpartikel und gelangt ebenso Qualm in die Meldekamer, empfängt das Gerät entsprechende Signale und löst einen Alarm aus.
Es sind oftmals nicht die Flammen, die bei Bränden zum Tod führen. In den meisten Fällen sterben die Opfer an Rauchvergiftung. Dabei reichen oft schon zwei bis drei tiefe Atemzüge des giften Kohlenstoffmonoxid aus, um das Bewusstsein zu verlieren und im Zuge dessen auch zu sterben.
Daher sind Rauchmelder durchaus in der Lage, das Leben von Mensch und Tier zu schützen. Jedes Gerät erkennt dabei zeitnah einen entstehenden Brand und informiert mit einem rund 85 dB lauten Warnsignal über das Feuer.
Was genau ist im Rauchwarnmeldergesetz für Österreich enthalten?
Die OiB Richtlinie 2 regelt in Österreich die Pflicht zum Einbau von Rauchmeldern. Dabei ist genau festgelegt, welche Bereiche in einem Gebäude einen Warnmelder benötigen. Neben Wohn- und Schlafbereichen sind auch Kinderzimmer und Flure zu bedenken. Lediglich in Küchen ist ein Einbau nicht erforderlich. Über weitere Maßnahmen und Montage entscheidet allerdings letztendlich das jeweilige Bauamt eines Bundeslandes.
Bundesland | Datum der Richtlinie | Datum für Nachrüstung | Verantwortlich für Montage | Verantwortlich für Wartung |
---|---|---|---|---|
Burgenland | 01.07.2008 | - | Besitzer | Eigentümer |
Kärnten | 01.07.2012 | 30.06.2013 | Besitzer | Eigentümer |
Niederösterreich | - | - | - | - |
Oberösterreich | Folgt | - | - | - |
Salzburg | - | - | - | - |
Steiermark | 01.05.2011 | - | Besitzer | Eigentümer |
Tirol | 01.01.2008 | - | Besitzer | Eigentümer |
Vorarlberg | 01.01.2008 | - | Besitzer | Eigentümer |
Wien | 12.07.2008 | - | Besitzer | Eigentümer |
Wie erkenntlich ist, gelten in einigen Bundesländern noch keine einheitlichen Regelungen über eine Rauchmelderpflicht. In anderen Bundesländern sind bereits eindeutige Maßnahmen getroffen worden. Fakt ist: Wer sich in seinen eigenen vier Wänden sicherer fühlen möchte, kann einen oder mehrere Warnmelder installieren. Somit erhalten die Bewohner von Häusern und Wohnungen direkt Nachricht, wenn sich in Räumen ein Brand entwickelt.
Welchen Nutzen haben Brandmelder?
Es ist bereits statisch erwiesen, dass rund 70 Prozent aller Brandopfer im Schlaf verstreben. 95 Prozent verunglücken dabei durch das Einatmen der giftigen Dämpfe und Gase, die durch ein Feuer freigesetzt werden. Dabei hätten 25 Prozent aller Brände rechtzeitig erkannt und gelöscht werden können, wenn Rauchmelder in den Wohnräumen verbaut gewesen wären. Daher ist die Dringlichkeit, sich mit diesen Brandschutzmaßnahmen auseinanderzusetzen, durchaus nachvollziehbar. Durch Warnmelder erhalten die Bewohner mit einem lautstarken Alarm eine Mitteilung bei Feueraufkommen – dabei ist der Signalton derart laut angesetzt, dass sogar Betroffene im Schlaf auf den Brand aufmerksam gemacht werden.
Durch diese Maßgabe ist es möglich, den Brand zeitnah zu löschen und neben Sachschäden auch Menschenleben zu schützen.
Wie sind Rauchmelder zu installieren?
Die Installation von Rauchmeldern ist weder schwierig noch zeitaufwendig. Jedes Gerät sollte lediglich an der Zimmerdecke montiert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Mindestabstand vom Gerät zu umliegenden Wänden mindestens 50 Zentimeter beträgt. Am besten ist für die Montage von Rauchmeldern die Raummitte geeignet. Dorthin gelangt Rauch meistens sehr schnell und kann dementsprechend von einem Rauchmelder auch direkt erfasst werden.
Wie oft ist ein Rauchmelder zu warten?
Da es sich bei Rauchmeldern um Elektrogeräte handelt, die auch einen Defekt erleiden können, ist eine regelmäßige Prüfung von Vorteil. In diesem Rahmen ist der Druckknopf des Gerätes zu betätigen und demnach ein Meldetest durchzuführen. Dieser Test kann monatlich erfolgen, um herauszufinden, ob der Warnmelder noch funktionstüchtig ist.
In den meisten Rauchmeldern ist eine Langzeitbatterie verbaut, die ungefähr 10 Jahre Strom liefert. Nach dieser Zeit ist eine neue Batterie oder wahlweise ein neues Gerät zu installieren.
Für die Wartung von Rauchmeldern ist übrigens in Mietshäusern der Vermieter zuständig. Bei Eigentum muss sich der Besitzer um die Instandhaltung kümmern. Dabei kommen vor allem in Privathaushalten eher vollautomatische fotothermooptische Rauchmelder zum Einsatz. Das bedeutet, dass die Rauchmelder direkt bei Rauchentwicklung mit einem Signal reagieren. Die Bewohner können anschließend den Brand löschen oder sich in Sicherheit begeben.
Kostentechnisch liegen die Geräte je nach Modell zwischen 10 bis 30 Euro. Beim Kauf ist stets auf CE- sowie TÜV-Siegel zu achten. Ist zudem ein Q-Siegel enthalten, handelt es sich beim Modell um ein qualitativ hochwertiges Gerät, das der DIN EN 14604 entspricht und verschiedene Prüfverfahren durchlaufen hat.
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