Pulverfeuerlöscher – der richtige Umgang mit einem Feuerlöscher
Manchmal ist es nur ein unachtsamer Moment und schon ist es passiert: Feuer bricht aus. Das kann durch eine umgefallene Kerze, zu viele Elektrogeräte an Mehrfachsteckdosen oder heißgewordenes Öl in der Bratpfanne passieren. Doch aus einem kleinen Feuer entwickelt sich oftmals binnen weniger Augenblicke ein ausgewachsener Brand. Jede Sekunde zählt – wer über einen Pulverfeuerlöscher verfügt, kann diesen direkt einsetzen, um Schlimmeres zu vermeiden. Allerdings ist es wichtig, den Umfang von Feuerlöschern zunächst zu üben, um im Bedarfsfall vorbereitet zu sein. Was es bei Pulverfeuerlöschern zu beachten gibt und welche Modelle für welche Brände geeignet sind, haben wir nachfolgend für dich zusammengefasst.
Der durchschnittliche Preis ist: 72.41 €
Das günstigste Produkt kostet: 33.99 €
Das teuerste Produkt kostet: 148.99 €
Die Preise für einen Pulverfeuerlöscher können je nach Größe variieren. Ein zwei Kilogramm schwerer Pulverlöscher kann somit zwischen 20 und 30 Euro kosten, während der Kostenpunkt bei Produkten mit ca. sechs Kilo Inhalt zwischen 40 und 60 Euro liegt.
Auch hier kommt es auf den Inhalt des Feuerlöschers an. Ein Pulverfeuerlöscher mit einem Gewicht von 6 Kilogramm kann ungefähr 15 bis 25 Sekunden verwendet werden. Bei einem Pulverfeuerlöscher mit 12 Kilogramm Inhalt liegt die Feuerlöschdauer hingegen schon bei 20 bis 30 Sekunden.
Wie fast alle Feuerlöscher ist auch der Pulverlöscher rot. Das ist wichtig, um im Brandfall und bei Stress schnell die Signalfarbe erkennen zu können. Jeder Feuerlöscher ist dabei ähnlich gehalten und in Farbe sowie Handhabung nach DIN EN 3 gefertigt. Diese besagt auch, dass der Farbton von Feuerlöschern gemäß RAL 3000 entsprechen muss.
Was ist ein Pulverfeuerlöscher?
Bei einem Pulverfeuerlöscher handelt es sich um eine besondere Art von Feuerlöscher. Dieser besteht in der Regel aus einem Behälter, der aus Kunststoff oder Metall gefertigt ist. Der Behälter ist zudem gefüllt mit speziellem Löschpulver sowie einer ausreichend großen Gaskartusche. Durch das Lösen der Sicherung und das Betätigen des Schlagknopfes oder Hebels, öffnet sich die Kartusche und setzt Druck frei. Dadurch strömt durch den mit dem Behälter verbundenen Schlauch über die Düse Pulver heraus. Dieses kannst du nutzen, um Feuer zu löschen.
Die meisten Pulverfeuerlöscher enthalten ABC-Löschpulver. Hierbei handelt es sich um sehr feines Ammoniumdihydrogenphosphat oder Ammoniumsulfat. Beide Stoffe sind ideal, um Brände einzudämmen und den Brennvorgang zu stoppen. Dabei entsteht ein antikatalytischer Effekt, wobei der Pulver nicht verbrennt, sondern schmilzt. Das hat den Vorteil, dass sich seine Sinterschicht bildet, die dem Feuer den nötigen Sauerstoff entzieht.
Wann kann ich Pulverfeuerlöscher verwenden?
Es gibt mittlerweile viele verschiedene Feuerlöscher zu kaufen, die für unterschiedliche Brände geeignet sind. Welcher Feuerlöscher für welche Brandeindämmung sinnvoll ist, kannst du ganz einfach dem Löschmittel entnehmen. Auf dem Behälter sind unterschiedliche Informationen und auch Kennzeichnungen zusammengefasst. Hier findest du auch mitunter die Brandschutzklasse. Mit diesen Hinweisen kannst du den passenden Feuerlöscher ermitteln, der in Gefahrensituationen natürlich Gold wert ist.
Im deutschsprachigen Raum wird zwischen drei unterschiedlichen Brandklassen unterschieden, die wir dir nachfolgend aufführen:
- Brandklasse A: Bezieht sich auf feste Stoffe, die abbrennen können. Hierzu zählen zum Beispiel Holz, Kohle, Papier oder auch Textilien sowie Kunststoff.
- Brandklasse B: Diese Klasse ist für flüssige oder flüssigwerdende Stoffe vorgesehen. Damit sind Lacke, Kunststoffe, aber auch Harz oder Benzin gemeint.
- Brandklasse C: Sollen Gas wie Methan, Butan oder ähnliche gelöscht werden, sind Feuerlöscher, dieser Kategorie zugehören, sinnvoll.
Für diese Brandklassen kannst du einen Pulverfeuerlöscher ohne Bedenken verwenden. Das Pulver kann demnach flüssige sowie feste Stoffe nebst Gase, die zu einem Brand führen, reduzieren und eindämmen. Es gibt allerdings noch weitere Brandklassen für die ein Pulverlöscher nicht geeignet ist. Dazu zählen
- Brandklasse D: Hiermit sind Metalle wie Kalium, Aluminium und ähnliche gemeint, die Feuer fangen können.
- Brandklasse E: In dieser Brandklasse sind Speiseöl und Fette involviert. Um diese Brände zu löschen, ist ein spezieller Feuerlöscher ratsam.
Welche Vorteile bieten Pulverlöscher?
Der Pulverfeuerlöscher ist nicht nur für drei Brandklassen geeignet, sondern lässt sich auch noch einfach bedienen. Das Pulver aus dem Feuerlöscher legt sich dabei direkt auf die Flammen und verhindert in diesem Zusammenhang auch meistens, dass sich neue Flammen entwickeln können.
Dennoch empfiehlt es sich, auch nach dem Brand die Feuerstelle für einige Zeit im Auge zu behalten. Es kann trotz dem Pulverfeuerlöscher passieren, dass sich neue Glutnester bilden. Diese gilt es ebenso mit dem Pulver zu bedecken, damit sich kein neues Feuer entfachen kann.
Bei Einsatz entwickelt sich direkt eine Pulverwolke, die eine solide Reichweite hat. Dadurch ist es dir möglich, einen guten Abstand zur Brandquelle einzuhalten. Gleichzeitig verbraucht ein Pulverfeuerlöscher weniger Produkt als beispielsweise ein Schaumfeuerlöscher. In der Regel kann der Pulverlöscher demnach mehrmals zum Einsatz kommen – je nach Art und Umfang des Brandes.
Welche Nachteile sind beim Pulverfeuerlöscher zu erwarten?
Zwar lässt sich der Pulverfeuerlöscher sehr schnell entsichern und das Produkt großflächig auf den Brandherd verteilen, allerdings kann es zu unkontrollierten Pulverstößen kommen. Außerdem ist es möglich, dass sich bei Brandlöschung in Innenräumen eine Sichtbehinderung einstellt, weil das Pulver noch einige Zeit in der Luft schwebt.
Versuche ebenso, das Pulver nicht zu stark einzuatmen. Es könnten Atemwegbeschwerden und Hustenreiz aufkommen. Gleichzeitig kann das Pulver Löschschäden im Raum verursachen. Das ist bei der Anschaffung auf jeden Fall zu beherzigen.
Vorteile Pulverfeuerlöscher | Nachteile Pulverfeuerlöscher |
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Ist ein Pulverfeuerlöscher besser als ein Schaumfeuerlöscher?
Beide Produkte haben ihre Vor- und Nachteile. Daher kann in diesem Rahmen nicht festgelegt werden, welcher Feuerlöscher für die jeweiligen Brände geeigneter oder sinnvoller wäre.
Wichtig ist, das Feuer direkt zu löschen – das können beide Feuerlöscher sehr gut. Sie lassen sich außerdem praktisch bedienen und sorgen bei kleinen Bränden dafür, dass sich das Feuer nicht unkontrolliert ausbreiten kann.
Da Pulverfeuerlöscher größere Schäden als Schaumfeuerlöscher in Wohnungen anrichten können, ist für Innenräume ein Schaumlöscher und für den Außenbereich ein Pulverlöscher sinnvoll.
Muss ich einen Pulverfeuerlöscher regelmäßig kontrollieren?
Ebenso wie andere Feuerlöscher solltest du in regelmäßigen Abständen den Pulverfeuerlöscher in Augenschein nehmen und ausgiebig warten. Kontrolliere dazu den Behälter. Sind Dellen oder Rostschäden erkennbar, ist das Modell durch einen Ersatz auszutauschen.
Nimm auch bei Bedarf einen Test vor. Lässt sich die Sicherung unproblematisch lösen? Funktionieren noch alle Ventile? Kommt es nämlich zu einem Brand, ist keine Zeit, um sich mit diesen Dingen zu beschäftigen. Schnelle Reaktion und gut funktionierende Feuerlöscher sind essenziell, um Mensch und Tier hervorragend zu schützen sowie schlimmeren Schaden an Gegenschäden zu vermeiden.
Es ist ratsam, einen Feuerlöscher alle zwei Jahre zu kontrollieren. Somit kannst du sicherstellen, dass das Modell noch funktionstüchtig ist und im Zweifelsfall wertvolle Arbeit leistet.
Wie lange sind Pulverfeuerlöscher haltbar?
Auf jedem Produkt findest du neben Hinweisen zur Verwendung, Inhalt und Brandklassen ebenso Anmerkungen zur Haltbarkeit des Löschers. Leider ist nicht jeder Feuerlöscher für die Ewigkeit bestimmt. Allerdings kannst du sehr lange von ihnen profitieren.
Die meisten Feuerlöscher lassen sich über einen Zeitraum von 20 bis 25 Jahren verwenden. Nach Ablauf dieser Zeit kann es durchaus sein, dass die Kartusche nicht mehr über genügend Druck verfügt, die Ventile nicht mehr funktionieren oder die Leistung abnimmt.
Entsorge daher den Feuerlöscher am besten über einen Wertstoff- oder Recylinghof und legen dir besser ein neues Produkt zu, damit du gut ausgestattet bist.
Wie viele Feuerlöscher benötige ich für mein Heim oder den Betrieb?
Das hängt ganz von der Brandgefährdung und der Größe des Hauses oder des Unternehmens ab. Ein Einfamilienhaus sollte sowohl im Keller als auch in der Küche einen Feuerlöscher lagern, da es hier in den meisten Fällen zu Bränden kommen kann. Auch auf weiteren Etagen und im Hobbybereich ist die Unterbringung eines Löschmittels ratsam. So kann im Fall eines Falles gezielt und ohne weite Wege in Kauf nehmen zu müssen, jede Art von Brand ideal gelöscht werden.
Für Betrieb gilt, ab einer Grundfläche von ungefähr 50 Quadratmetern einen Feuerlöscher an geeigneter Stelle zu positionieren. Demnach kann ebenso an allen wichtigen Stellen ein Feuerlöscher Verwendung finden. Er ist zudem direkt zur Hand, um schlimmeres zu verhindern.
Es ist ratsam, alle Familienmitglieder oder Mitarbeiter über den Standort des Feuerlöschers zu informieren. Somit wissen alle Parteien Bescheid und können im Brandfall gezielt handeln.
Wie verwende ich einen Pulverfeuerlöscher?
Die Anwendung eines Pulverfeuerlöschers ist nicht so schwierig, wie es vielleicht erscheinen mag. Jeder kann den Feuerlöscher bedienen ohne über spezielle Vorkenntnisse verfügen zu müssen. Dennoch ist es empfehlenswert, sich vorab über die Funktionsweise und die Brandeindämmung zu informieren.
- Nimm den Feuerlöscher zur Hand und entferne die Sicherung.
- Löse den Schlauch mitsamt Pulverdüse vom Behälter und richte die Düse in Richtung Brandquelle.
- Betätige nun den Schlagknopf oder Hebel, um Druck zu erzeugen.
- Das aus dem Schlauch strömende Pulver kannst du jetzt verwenden, um den Brand zu löschen. Führe das Pulver von oben nach unten, um das Feuer gezielt in Schach zu halten.
- Jedes Mal, wenn du den Hebel oder den Knopf bestätigst, entweicht Pulver aus dem Behälter. Lässt du den Knopf sowie Hebel los, unterbrichst du den Pulverstrahl. Durch gezieltes Betätigen des Pulverfeuerlöschers kannst du das Feuer im Auge behalten, Produkt gezielt einsetzen und das Feuer stoppen.
Für welche Feuerarten verwende ich welche Feuerlöscher?
Du weißt nun, wie du ein Feuer löschen kannst und das der Pulverfeuerlöscher für die Brandklassen A, B und C geeignet ist. Allerdings ist er für die Brände der Klassen C und Dweniger sinnvoll. Hierfür sind andere Feuerlöschmittel zu verwenden. Um dir einen Überblick zu verschaffen, haben wir dir die gängigsten Brandquellen sowie Feuerlöschoptionen in einer übersichtlichen Tabelle zusammengefasst.
Brandklasse | Brandklasse A (feste Stoffe) | B (flüssige oder flüssigwerdende Stoffe) | C (brennbare Gase) | D (brennbare Metalle) | E (brennbare Öle) |
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Pulverlöscher | Ja | Ja | Ja | Nein | Nein |
Pulverfeuerlöscher mit Metallbrandpulver | Nein | Nein | Nein | Ja | Nein |
Kohlendioxidfeuerlöscher | Nein | Ja | Nein | Nein | Nein |
Wasserfeuerlöscher | Ja | Nein | Nein | Nein | Nein |
Schaumfeuerlöscher | Ja | Ja | Nein | Nein | Nein |
Fettbrandfeuerlöscher | Ja | Ja | Nein | Nein | Ja |
Es gibt zwar im Handel ebenso Löschsprays zu kaufen. Diese sind jedoch aufgrund ihrer geringen Reichweite und Füllmenge nicht immer sinnvoll. Sie können vor allem keine größere Flammenentwicklung eindämmen. Daher ist es ratsam, sowohl einen Feuerlöscher als auch ein Löschspray in jedem Haushalt unterzubringen.
Was ist zu tun, wenn es brennt?
In diesem Fall ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und nicht hektisch zu reagieren. Schließe zunächst alle Fenster und Türen, um dem Feuer nicht noch mehr Sauerstoff zur Verfügung zu stellen. Greife anschließend direkt zum Feuerlöscher und sorge dafür, dass das Feuer sich nicht unkontrolliert ausbreiten kann.
Ist es hingegen zu spät und aus einem kleinen Feuer ein großer Brand geworden, hilft auch ein Feuerlöscher nicht mehr weiter. Es ist wichtig, alle Mitglieder des Gebäudes sofort zu informieren, das Haus zu verlassen und den Notruf zu wählen.
Beim Telefonat ist klar und deutlich der eigene Name, die Adresse, die Stelle, wo sich der Brand entwickelt und etwaige Personen, die in Gefahr sind, zu benennen. Die Feuerwehr macht sich direkt auf den Weg und sorgt dafür, dass der Brand unter Kontrolle gebracht wird.
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