Schimmelbildung vermeiden - Raumklima optimieren
Knapp zwei Drittel seines Lebens verbringt jeder von uns in geschlossenen Räumen. Damit kommt der Qualität der Raumluft eine besondere Bedeutung zu, vor allem in Bezug auf die Gesundheit. Neben ungenügendem Lüften sind es vor allem Staub, Zigarettenrauch und Bakterien, die die Luftqualität entscheidend beeinflussen, wobei bei entsprechender Feuchtigkeit zusätzlich die Gefahr von Schimmelbildung besteht.
Überhaupt für frische Luft in seinem Zuhause zu sorgen, ist eine Sache. Doch es muss auch richtig erfolgen, damit die Wirkung die gewünschte ist und die kalte hereinströmende Luft nicht mehr Schaden verursacht, als sie ausgleicht. Richtig lüften bedeutet in erster Linie, das Fenster weit zu öffnen und für etwa fünf bis zehn Minuten offen zu lassen. Diese Form der Frischluftzufuhr wird auch als Stoßlüften bezeichnet und ist hauptsächlich unmittelbar nach dem Aufstehen morgens und vor dem Zubettgehen abends wichtig, um für ein ausgeglichenes Luftklima beim Schlafen zu sorgen.
Für die kalte Jahreszeit gilt, die Fenster nicht dauernd in Kippstellung zu belassen, da die angrenzenden Wandflächen sonst ebenfalls auskühlen und dem Schimmel perfekte Angriffsflächen bieten können. Neben dem richtigen Lüften kommt es für ein gutes Raumklima auch auf das richtige Heizen an. Gerade in den Schlafräumen sollte es nie kälter als 16 Grad, aber auch nicht unbedingt wärmer sein. Jedes Grad an Raumtemperatur, das hier eingespart wird, trägt nicht nur zu einem besseren Schlaf bei, sondern schont auch die Geldbörse.
Auch wenig genutzte Räume wie die Abstellkammer, der Keller oder der Dachboden sind häufig betroffen und sollten deshalb in regelmäßigen Abständen gut gelüftet und bei Temperaturen unter der Frostgrenze minimal geheizt werden. Die Raumtemperatur sollte niemals weniger als 19 Grad Celsius betragen, wobei auch die Luftfeuchtigkeit eine Rolle spielt. Diese kann mittels eines Hydrometer gemessen werden, welches bei Problemen mit der Luftfeuchtigkeit generell zu empfehlen ist. Der Wert sollte zwischen 40 Prozent und 60 Prozent liegen, um eine optimale Qualität vorzuweisen.
Wer in seiner Wohnung Räume unterschiedlich beheizt, der sollte etwaige Verbindungen dazwischen unbedingt geschlossen halten. Denn sind die Türen offen, besteht die Gefahr, dass sich die wärmere Luft an den Wänden der weniger warmen Zimmer niederschlägt. Auch diese Temperaturunterschiede bieten einen perfekten Nährboden für den Schimmelpilz.
Hat er sich bereits in tiefere Lagen fortgesetzt, hilft die Beseitigung des Schimmels mit einem Dampfreiniger, wobei Chlorreiniger ebenfalls ein probates Mittel darstellt. Im Zusammenhang damit sollte aber immer auch eine Ursachenbeseitigung für die Schimmelbildung stehen. Grundsätzlich ist hier allerdings auch auf die Art des Pilzbefalls zu achten, denn nicht jeder Schimmelpilz lässt sich von einem Laien entfernen, sodass unter Umständen nur noch ein Profi weiterhelfen kann. Unterschieden wird in den meisten Fällen zwischen gelbem, grünem und schwarzem Schimmel, wobei letzterer am gefährlichsten ist. Eine genaue Auflistung mit den Risiken und Merkmalen dieser Schimmelart finden Sie hier.
Wer sich jetzt fragt, warum die Entfernung des Schimmels so wichtig ist, der sei nicht nur auf die Möglichkeit von Schäden an der Bausubstanz oder am Putz hingewiesen. Auch gesundheitlich kann der gefährliche Sporenpilz erhebliche Probleme bereiten und vor allem zu Erkrankungen der Atemwege und der Haut führen oder starke Allergien auslösen.
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Wohlfühlen in den eigenen vier Wänden? Darauf hat das Raumklima entscheidenden Einfluss.
Raumluft wird unterschätzt
Grundsätzlich muss man festhalten, dass der Luftqualität in Räumen heutzutage wenig Beachtung geschenkt wird. Dabei trägt gerade sie wesentlich zur Steigerung des körperlichen und geistigen Leistungsvermögens bei. Im Übrigen handelt es sich um saubere Luft, wenn der Gehalt von- Stickstoff 78 Prozent
- Sauerstoff 21 Prozent
- Kohlendioxid 0,03 Prozent und
- Edelgase 0,93 Prozent
Eine wesentliche Komponente ist die Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit in einem Raum ist wesentlich dafür verantwortlich, ob man sich in einem Raum so richtig wohl fühlt oder nicht. Während zu niedrige Luftfeuchtigkeit vor allem die Schleimhäute belastet und sie austrocknet, empfinden viele zu hohe Luftfeuchtigkeit als drückend. Beides hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner, wobei die geringen Werte der Luftqualität hauptsächlich dafür verantwortlich sind, dass sich Bakterien und Viren schneller ausbreiten und eine Erkältung verursachen können. Nicht zu unterschätzen ist dabei die Wasserdampfmenge, die die jeweiligen Bewohner eines Raumes abgeben. Eine ruhende Person schwitzt in etwa einen Liter aus, während eine aktive Person, die in Bewegung ist knapp 2,5 Liter Schweiß produziert. Eine Familie, die aus vier Personen besteht, gibt also im Laufe eines einzigen Tages bis zu 10 Liter Wasser als Wasserdampf in die Raumumgebung ab. Die durchschnittlichen Werte von Pflanzen, Möbeln und anderen Einflussfaktoren hat ein Ratgeber der Verbraucherzentrale Energieberatung aufgeschlüsselt. Aufgerechnet auf den Zeitraum einer Woche steht damit fest, dass diese Menge einer komplett gefüllten Badewanne entspricht. Damit man sich in einem Zimmer tatsächlich wohl fühlt, sollte eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 Prozent und 60 Prozent vorhanden sein.Für das optimale Raumklima regelmäßig lüften
Wer in seiner Wohnung eine zu hohe Luftfeuchtigkeit hat, kann dafür unterschiedliche Ursachen verantwortlich machen. Vor allem folgende Gründe sind häufig auszumachen:- Entsprechender Baumangel durch zu wenig Dämmung
- Wasserschaden, der ins Gemäuer dringt
Unbedingt empfohlen: Stoßlüften statt Kipplüften.
Die ideale Raumtemperatur ist individuell
Wie viel Grad jemand in seinen Wohnräumen haben möchte, ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Während der eine bereits mit 20 Grad zufrieden ist, fühlt sich der andere ab 22 Grad richtig wohl. Neben der Frage der Heizkosten ist hier auch die Luftqualität im Inneren zu beachten. Klar ist, dass ein Temperaturunterschied von nur zwei Grad immerhin einen Unterschied von ca. 10 Prozent bei den Heizkosten ausmacht. Während beim Schlafen eine Raumtemperatur von ca. 18 Grad ausreichend ist, sollten Räume, in denen man sich viel aufhält wie Wohnzimmer, Kinderzimmer oder Essraum durchwegs um die 20 Grad aufweisen. Doch vom sogenannten „Mitheizen“ benachbarter Räume ist abzuraten, denn diese werden zwar temperiert, doch das Trockenhalten der Wände in den Räumen oder das Ablüften der Feuchtigkeit ist auf diese Weise absolut nicht gegeben. Die Zimmer ständig abzukühlen und anschließend wieder aufzuheizen, ist allerdings nicht sinnvoll und vor allem sehr kostenintensiv. Kritisch wird es aber dann, wenn die Raumtemperatur ständig unter 14 Grad bzw. 16 Grad beträgt. Damit liegt es auf der Hand, dass Heizen während der kalten Jahreszeit, auch wenn man gerade nicht zu Hause ist, unbedingt zu empfehlen ist. Denn sonst kann die Wohnung abkühlen und feucht werden.Tipps zum richtigen Heizen
Damit es in den Räumen auch tatsächlich angenehm warm ist und Schimmelbildung oder Feuchte an den Wänden keine Chance gelassen wird, gibt es einige Tricks, die einfach anzuwenden sind. Heizkörper sollten nicht durch Gardinen, Möbel oder andere Gegenstände verdeckt werden. Denn in diesem entstehenden Zwischenraum kann sich die Luft stark aufheizen, womit das Thermostat, das am Heizkörper angebracht ist, zu früh abschaltet. Die Folge ist einfach: Das Zimmer wird nicht richtig warm und so manch ein Bewohner vermutet einen Defekt an der Heizungsanlage.Schimmel als Gesundheitsgefahr in den eigenen vier Wänden
Schimmel an den Wänden oder in den Ecken der Räume ist eine potentielle Gesundheitsgefahr. Grundsätzlich befinden sich generell in jeder Raumluft Schimmelpilzsporen. Doch damit sie auskeimen und gefährlich werden können, benötigen sie bestimmte Lebensumstände wie etwa Feuchtigkeit und schlechte Luftqualität. Gerade in Räumen, die unzureichend gelüftet werden, kann sich die Feuchte aus der Luft an der Oberfläche kondensieren. Bleibt diese Stelle über einen längeren Zeitraum nass, bietet sich der perfekte Nährboden für die Schimmelpilzsporen. Nur wer konsequent und umsichtig die Entstehung von Feuchtigkeit verhindert, kann diesen Prozess verhindern. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Wände absolut trocken sind, denn dort können die schädlichen Sporen nicht gedeihen. Das Umweltbundesamt hat eine Broschüre zusammengestellt, die zeigt, wie man die Bildung von Schimmel vermeiden kann.Schlafzimmer ist häufig betroffen
Obwohl sich die Schimmelsporen generell überall in der Luft befinden, ist der Befall häufig in Schlafzimmern zu finden. Hinter Schränken, direkt an kalten Außenwänden oder an sonstigen „Brücken“, wo die warme und die kalte Luft aufeinander treffen, ist der ideale Nährboden für den Schimmel. Neben der Feuchtigkeit sind es auch ständig wechselnde Temperaturunterschiede, die den Sporen gute Lebensbedingungen bieten.Mit einem Hydrometer lässt sich die Luftfeuchtigkeit exakt ermitteln.
Schimmel vermeiden und richtig bekämpfen
Es gibt einige Verhaltensmaßnahmen, die einen Schimmelbefall minimieren helfen. Dazu gehört neben dem richtigen Lüften bzw. Heizen auch:- Keine Wäsche in der Wohnung aufhängen
- Abluftanlagen über dem Herd bzw. in der Dusche nutzen
- Spritzwasser nach dem Duschen abziehen oder aufwischen
- Kondenswasser beim Kochen zu entfernen
Auf die richtige Entfernung kommt es an
Hat sich Schimmel an Wand, Tapete oder Kachel gebildet, ist er verhältnismäßig einfach zu entfernen. Geeignete Mittel sind zum Beispiel- Alkohol
- Spiritus
- Isopropanol
Schimmel dauerhaft mit Dampf bekämpfen
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