Terrasse fliesen oder pflastern?

Das Wichtigste in Kürze
  • Ob man sich nun dafür entscheidet, die Terrasse zu fliesen oder zu pflastern, hängt von den persönlichen Bedürfnissen und Anforderungen ab.
  • Ob Pflasterstein oder Fliese, jedes Material hat seine Vor- und Nachteile, die es gegeneinander abzuwägen gilt.
  • Beide, Pflastersteine wie Fliesen, eignen sich hervorragend zur Terrassengestaltung.
Wer eine neue Terrasse anlegen möchte, hat die Qual der Wahl bei einer Vielzahl an Möglichkeiten für den Terrassenbelag. Soll gefliest oder doch lieber gepflastert werden? Jeder Belag hat so seine Vor- und Nachteile.
Terrasse pflastern oder fliesen

Als Terrassenbelag Pflastersteine

Man kennt sie, die großen Terrassenplatten, die meist verlegt werden. Doch auch kleine Pflastersteine können zur Gestaltung der Terrasse genutzt werden. Wer geschwungene Formen für die Terrasse möchte oder aber einen kleinen runden Freisitz als Terrasse nutzt, der ist mit Pflastersteinen meist besser dran. Pflastersteine lassen sich naturgemäß besser verlegen als rechteckige große Formate an Terrassenplatten. Außerdem sind sie günstig, wenn sie aus Beton sind. Etwa 15 Euro je Quadratmeter kosten sie im Fachhandel. Deutlich teurer sind Pflastersteine aus Basalt oder Granit. Für die Reinigung der Steine ist der Aufwand unterschiedlich groß. Pflastersteine werden stets in ein Splittbett gesetzt. Entscheidend für die Haltbarkeit ist der Unterbau. Verfugt werden Pflastersteine heute mit Mörtel mit Epoxidharz. Der Vorteil dabei ist, dass in den Fugen kein Unkraut wachsen kann. Es handelt sich jedoch um einen speziellen Mörtel, bei dem man sich zu 100 Prozent an die Herstellerangaben halten muss. Ein Verfügen mit Splitt ist deutlich billiger. Pflastersteine werden wasserdurchlässig oder wasserundurchlässig angeboten.

Die Alternative Pflasterklinker

Die Alternative zu Pflastersteinen sind Pflasterklinker, die aber zu den Pflastersteinen gehören. Aufgrund ihrer warmen roten Farbe sind sie anmutiger anzusehen als Beton oder Granit. Doch die Pflasterklinker sind auch in Schwarz oder Grau im Handel zu haben. Schon aufgrund der warmen Rot- und Brauntöne sehen Pflasterklinker sehr harmonisch aus. Es handelt sich dabei um Backstein aus gebrannter und gepresster Tonerde. Im Laufe der Zeit erhalten Pflasterklinker eine Patina, die das natürliche Aussehen noch weiter unterstreicht. Pflasterklinker sind sehr robust, qualitativ hochwertig und absolut farbecht. Der Quadratmeter kostet etwa 40 bis 50 Euro. Auch sie werden in einem Splittbett verlegt. Da es sich um eine längliche, rechteckige Form handelt, kann man sie sowohl hochkant als auch flach setzen.

Die Auswahl geeigneter Pflastersteine für die Terrasse

Pflasterstein ist nicht gleich Pflasterstein und nicht jeder Naturstein ist als Pflasterstein geeignet. Sie dienen als fester begehbarer Untergrund und können aus Beton oder aus Naturstein bestehen. Für den Einsatz als Pflasterstein haben sich folgende Gesteine bewährt:
  • Gneis
  • Granit
  • Basalt
  • Grauwacke
  • Marmor
  • Migmatit.
Ihr Einsatz hängt von den jeweiligen physikalischen wie chemischen Eigenschaften ab. Dabei müssen die Pflastersteine einige Anforderungen erfüllen:
  • Beständigkeit
  • Optik
  • Tragfähigkeit
  • Griffigkeit.
Für die Tragfähigkeit der Pflastersteine ist die Druckfestigkeit entscheidend. Der Stein darf weder brechen noch auseinanderfallen. Bims wäre ein Naturstein, der als Pflasterstein nicht infrage kommt, da er hochporös ist. Die EU-Norm EN 1342 legt die entsprechenden Werte für die einzelnen Natursteine genau fest. Bei der Griffigkeit handelt es sich um den Reibungswiderstand zwischen Pflasterstein und den Sohlen der Schuhe. Wichtig vor allem für die Sicherheit bei Nässe. Eine Terrasse wird langfristig angelegt, deshalb dürfen Steine nicht verwendet werden, die bei einer Belastung Schaden nehmen oder leicht verwittern. Die Langlebigkeit und die Qualität der Pflastersteine für die Terrasse wird dadurch gewährleistet, dass die Steine vorab geprüft werden, ob sie als Pflasterstein geeignet sind. Auch das Aussehen spielt eine große Rolle bei der Auswahl der Pflastersteine. Je nach Auswahl bieten sich zahlreiche Möglichkeiten zur Gestaltung schon anhand der Farben. Durch eine gezielte Anordnung lassen sich abwechslungsreiche Ornamente und Muster setzen. Die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos, da von Mosaik-, Klein- und Großsteinpflaster wirklich alles erhältlich ist.

Die Terrasse fliesen

Alternativ kann die Terrasse auch gefliest werden. Doch bei Fliesen gilt es zu beachten, dass sie draußen den Witterungsbedingungen stark ausgesetzt sind, also Kälte, Nässe, Frost, Hitze, Wind und Schnee. Diese starken Temperaturschwankungen müssen sie standhalten. Um für den Einsatz auf der Terrasse gerüstet zu sein, müssen sie nicht nur frostsicher, sondern auch robust und rutschsicher sein. Fliesen sind pflegeleicht, wenn die Oberflächenstruktur eben und robust ist. Als feinporige Fliese perlt das Regenwasser einfach an ihr ab und auch der Kälte bietet sich keine Angriffsmöglichkeit. Durch die vielen verschiedenen Farben wird eine individuelle Gestaltung der Terrasse ermöglicht. Spaltplatten als Fliesen zählen zu den grobkeramischen Fliesen. Sie sind extrem robust und rutschfest, da sie eine raue, robuste Oberfläche besitzen. Allerdings ist die Auswahl an Farben nicht so riesig. Fliesen aus Feinkeramik haben eine sehr glatte Oberfläche und dadurch bedingt häufig eine sehr kühle Ausstrahlung. Spaltplatten dagegen wirken wohnlicher, ihre Struktur ist jedoch rauer. Unabhängig von der Optik sind beide Fliesenarten für eine Terrasse einsetzbar.

Feinkeramik als Außenfliese

Bestehen die Außenfliesen aus Feinkeramik, bestehen sie aus ganz fein aufbereitetem Ton. Die Fliese ist besonders feinporig, da die Brenntemperatur sehr hoch ist. So kann aufgrund der Oberflächenstruktur das Regenwasser viel besser ablaufen. Die Fliesen sind frostresistent, da sie nur ganz geringe Mengen an Feuchtigkeit aufnehmen. Für den Einsatz auf der Terrasse also optimal. Die Vorteile:
  • nur wenig Wasseraufnahme
  • beständig gegen Abrieb
  • sehr strapazierfähig
  • robust.
Die Nachteile:
  • anfällig für Bruch
  • stoßanfällig
  • eine glatte Oberfläche.

Grobkeramik als Außenfliese

Klinker- und Terrakottafliesen zählen als Spaltplatten zu den Grobkeramiken. Daher sind sie nicht nur rutschfest, sondern auch frostsicher. Für eine Terrasse also bestens geeignet. Die Oberfläche ist rau und bietet deshalb den Füssen einen guten Halt bei Nässe. Grobkeramik ist sehr solide, dafür bietet sie weniger Gestaltungsspielräume. Aufgrund der verschiedenen Formate kann man dennoch einige Gestaltungsmöglichkeiten nutzen. Die Vorteile:
  • trittsicher aufgrund der rauen Oberfläche
  • sehr leicht
  • bruch- und stoßfest
  • Preis-Leistungs-Verhältnis top
Die Nachteile:
  • geringe Unterschiede in den Abmessungen
  • fleckenempfindlich.

Umrandungen für Fliesen auf Terrassen

Wer seine Fliesen auf der Terrasse zum Strahlen bringen möchte, der sollte ihnen eine Einfassung gönnen. Der qualitativ hochwertige Eindruck des Fliesenbodens wird verstärkt, wenn die Fliesen einen Rahmen erhalten. Ob Randstein, Bord oder Betonpflaster bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen. Sie sind jedoch in den verschiedensten Farbabstufungen erhältlich und lassen sich deshalb farblich gut mit den Fliesen abstimmen. Je nach Geschmack kann eine Terrasse sowohl gefliest als auch gepflastert werden. Inspirationen findet man auf Pinterest.

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