Den Übergang von den Fliesen zum Parkett gestalten - so gelingt es!

Das Wichtigste in Kürze
  • Der Übergang von den Fliesen zum Parkett gelingt leicht durch das Verlegen einer Schiene.
  • Doch auch der Übergang ohne Schiene lässt sich mit ein wenig mehr Aufwand gut allein bewältigen.
  • Die Gestaltung setzt jedoch einige Kenntnisse über das Material voraus.
Offene Wohnbereiche sind heute keine Seltenheit mehr. Im Wohnzimmer befinden sich auch die Küche und der Essbereich. Doch während im Wohnzimmer meist das Parkett dominiert, sind es im Küchenbereich die Fliesen. Doch wie schafft man einen nahtlosen Übergang von den Fliesen zum Parkett?

Multifunktionale Raumlösungen liegen im Trend

Die multifunktionalen Raumlösungen, mit denen in ein Wohnzimmer, eine Küche und ein Essbereich integriert wird, findet immer mehr Anhänger, denn das hat einige Vorteile. Diese Vorteile sind:
  • es handelt sich um eine platzsparende Lösung
  • ein Wohnzimmer mit einer Küche wird zum Zentrum der Kommunikation
  • essen, spielen, miteinander reden und kochen sind gleichzeitig möglich.
Uebergang Fliesen Parkett
Doch was viele Vorteile hat, bringt auch einige Herausforderungen mit sich. Vor allem der Boden in den unterschiedlich aufgeteilten Bereichen hat verschiedene Ansprüche. Im Wohnzimmer steht die Gemütlichkeit im Vordergrund und im Küchenbereich die Abrieb- und Kratzfestigkeit. Fliesen und Parkett müssen stilvoll miteinander kombiniert und ein ebensolcher Übergang geschaffen werden, der mit oder ohne Dehnfuge gestaltet werden kann.

So gelingt der Übergang von den Fliesen zum Parkett

Für das Gelingen ist vor allem eines wichtig, ein bisschen Kenntnisse über die verwendeten Materialien zu haben. Das Parkett wird aus sehr hartem Holz hergestellt. In kleine Stücke geschnitten, kann es entsprechend den eigenen Wünschen in verschiedenen Mustern verlegt werden. Parkett benötigt einen tragfähigen Untergrund und wird schwimmend verlegt oder aber geklebt. Bei dem tragfähigen Untergrund handelt es sich um Estrich. Auf den Estrich muss zunächst eine Trittschalldämmung und dann eine dampfdichte Folie verlegt werden. Fliesen dagegen werden auf Estrich geklebt. Dafür muss zunächst Tiefengrund auf den Estrich aufgetragen werden. So können die Fliesen besser haften und der Staub wird gebunden. Anschließend trägt man Fliesenkleber auf und verlegt die Fliesen. Zum Schluss werden sie verfugt. Beide Bodenbeläge sind äußerst pflegeleicht, wenn man sie richtig verlegt. Es gibt nur eine große Herausforderung, wenn beide in einem Raum verlegt werden, der Übergang. Parkett und Fliesen besitzen oft unterschiedliche Materialstärken. Man benötigt Estrich, um den Unterschied auszugleichen. Bei Wärme oder Dampf verhalten sich die beiden Materialien völlig unterschiedlich. Das Parkett dehnt sich, da aus Holz, meist mehr aus als die Fliesen, denn es nimmt die Feuchtigkeit auf. Aus diesem Grund braucht es Fugen, damit die Ausdehnung ausgeglichen werden kann. Bei einer Fußbodenheizung tritt dieser Effekt noch rascher auf. Die Größe der Fuge wird anhand der Parkettgröße berechnet. Diese Fuge ist auch deshalb wichtig, damit sich das Parkett nicht nach oben wölbt. Wie der Übergang am Schluss aussieht, hängt auch davon ab, ob zuerst die Fliesen verlegt werden oder das Parkett. Daraus ergeben sich einige Möglichkeiten.

Der Übergang ohne Schiene

Schnell und einfach geht es mit Schiene. Doch optisch sauberer sieht ein Übergang ohne Schiene aus. Dafür verwendet man ein Abschlussprofil aus Edelstahl, welches die Fliesen vom Parkett sauber abgrenzt. Dabei geht man wie folgt vor:
  1. Zunächst verlegt man das Parkett.
  2. Anschließend verlegt man das Abschlussprofil mit einem Abstand von sieben bis acht Millimeter zum Parkettrand.
  3. Nun können die Fliesen verlegt werden.
  4. Am Ende ist ein Abstand von acht Millimetern entstanden.
  5. Diese so entstandene Bewegungsfuge wird mit Spritzkork ausgefüllt. Alternativ kann Silikon verwendet werden. Es ist darauf zu achten, dass die Bewegungsfuge mindestens so breit wie tief ist.
  6. Zum Schluss werden die Überschüsse entfernt und die Fläche geglättet.
Für nasse Bereiche ist der Übergang aus Kork und Silikon bestens geeignet, also auch für ein Wohnzimmer mit integriertem Küchenbereich. Dabei lässt sich die Form sehr flexibel gestalten.

Für welche Räume ist die Dehnfuge geeignet?

Wer Akzente setzen will, der wählt kontrastreiche Materialien. Teilt man den Raum visuell auf, kann man selbst den einfachsten Einrichtungen mehr Pepp verleihen. Wählt man zum Beispiel eine Marmor-Fliese, so schafft das einen edlen Look und veredelt auch die Kücheneinrichtung. Granitfliesen sind Alleskönner und besonders für den Bereich Küche-Wohnzimmer interessant. Die Pflege ist in jedem Fall sehr einfach. Stilvoll wird es auch mit dem Fischgrätparkett, das heute auch wieder voll im Trend liegt. Wer einen exklusiven Übergang zwischen Fliesen und Parkett haben möchte, der ersetzt einzelne Holzstäbe durch Fliesen. So wird das Moderne mit der Tradition der 60-er verbunden. Zugegeben, die Verlegung ist etwas mühsam, aber wozu gibt es Fachleute.

Der Übergang durch eine gerade Fuge

Wer eine große Einbauküche sein eigen nennt oder eher quadratische Räume hat, der sollte eine klare Kante wählen. Übrigens auch für Kochinseln gut geeignet. Dadurch kommt es zu aufregenden Kontrasten zwischen Fliesen und Parkettboden. Durch eine Messingleiste kommt dieser Kontrast am besten zur Geltung. Wer es exotisch mag, wählt die Kombination aus dunklem Parkett und weißen Fliesen in geometrischer Form. Retro wird es, wenn die Küche grifflos ist und die Kochinsel aus Granit. Doch auch bei rustikalen Parkettböden, wie beim französischen Landhausstil kann eine klare Kante für eine stilvolle Trennung sorgen. Vor der Montage dieser Kante muss das Niveau zwischen Fliesen und Parkett ausgeglichen werden. Alternativ können Mosaikfliesen als Übergang zwischen Fliesen und Parkett gelegt werden. Die Mosaikfliesen müssen in diesem Fall in ein Mörtelbett verlegt werden.

Tipps zum kombinieren von Fliesen und Parkett

Wer sich an einige Regeln hält, kann Fliesen und Parkett problemlos miteinander kombinieren und auch nahtlose Übergänge schaffen.
  • Man erstellt eine Skizze vom Raum und berechnet anhand der Skizze die Menge an benötigtem Material.
  • Um die bestmögliche Variante zu erhalten, lässt man sich vom Parkett- und Fliesenhersteller gleichermaßen beraten.
  • Eine Bewegungsfuge einzuplanen ist immer gut, denn das Parkett nimmt Feuchtigkeit auf.
  • Die Bewegungsfuge kann mit Spritzkork, Silikon oder eine Spezial-Fugenmasse ausgefüllt werden.
  • Helle Parkettböden passen zu grauen Fliesen und weißen Möbeln aus Holz besonders gut.
  • Dunkles Parkett kann mit anthrazitfarbenen Fliesen gut in Szene gesetzt werden. Passend dazu Möbel im trendigen Industrie-Look.
Der Übergang von den Fliesen zum Parkett lässt sich in verschiedenen Varianten gestalten. Sie können auch zu einem Blickfänger werden. Dabei sollte der Parkettboden so schlicht wie möglich ausgewählt werden. Es wirkt sonst zu chaotisch.

Helle Hölzer wie beispielsweise Eiche, Ahorn und Esche passen wunderbar zu cremefarbenen Fliesen und verleihen ein gemütliches Ambiente. Für etwas größere Kontraste sorgen dunkle Fliesen und hellbraune Parkettdielen.

Dunkle Hölzer wie Wenge, Nussbaum oder Mahagoni hingegen betonen die Tiefe eines Raumes. Das passende Pendant wäre in diesem Fall der etwas raue  Industrial-Style, der einen Raum nicht nur perfektioniert, sondern auch für einen Hingucker sorgt.

Wer Parkett und Fliesen kombinieren möchte, sollte sich im Vorfeld über die jeweiligen Eigenschaften der gewählten Materialien informieren. Parkettdielen und Fliesen weisen nämlich nicht nur unterschiedliche Materialstärken auf, sondern reagieren  zudem auch anders, wenn sie Licht und Wärme ausgesetzt werden.

Egal, ob mit oder ohne Fliesen, Parkett kann sowohl verklebt, als auch schwimmend verlegt werden. Eine Fuge ist jeweils bei beiden Varianten notwendig und zudem bestimmt die Größe der Fuge immer die Parkettgröße.

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