Fliesen selbst verlegen: die zehn wichtigsten Tipps

Wer in Bad oder Küche Fliesen selbst verlegen möchte, kann eine Menge Geld einsparen. Damit die Eigenleistung zu einem zufrieden stellenden Ergebnis führt, sind einige Dinge zu beachten.

Fliesen selbst verlegen ist gar nicht so schwer!

  1. Die richtige Auswahl der Fliesen: Fliesen sind nach Abriebklassen unterteilt, die jeweils für unterschiedliche Beanspruchungen geeignet sind. In Abriebklasse 1 sind ausschließlich Wandfliesen zu finden, in die Abriebklasse 2 fallen Wand- und Bodenfliesen für leichte Beanspruchungen. Die Klasse 3 umfasst Bodenfliesen für mittlere Beanspruchung und Bodenfliesen für stärkere Beanspruchung finden sich in Abriebklasse 4. Für die Nutzung im privaten Haushalt sind Fliesen der Abriebklasse 2 ausreichend.
  2. Fliesen großzügig einkaufen: Es ist zu bedenken, dass beim Verlegen der Fliesen Verschnitt anfällt, darum sollte die Menge der Fliesen nicht zu knapp bemessen werden. Besonders bei Aktionsware ist damit zu rechnen, dass diese nicht mehr nachgekauft werden kann, wenn nach Jahren einmal beschädigte Fliesen ausgetauscht werden müssen.
  3. Die richtige Planung: 
    fliesenkleber-gleichmaessig-aufbringen
    Der Fliesenkleber wird gleichmässig aufgebracht - Foto: © Gina Sanders - Fotolia.com
    Ein Verlegeplan gewährleistet, dass die fertig gefliesten Flächen eine ansprechende Optik aufweisen. Schließlich nutzt man Bad und Küche jeden Tag und somit fällt eine unharmonische Aufteilung der Wand- und Bodenflächen ständig ins Auge. Zur Anfertigung eines Verlegeplanes misst man Wand- und Bodenflächen auf und zeichnet die Flächen maßstabsgerecht auf. Das wichtigste Kriterium für die Planung ist Symmetrie, darum geht man bei der Aufteilung der Flächen immer von einer Mittelachse aus.
  4. Festlegung der Fugen: Randfliesen sollten immer mindestens die Breite einer halben Fliese haben. Wenn dies bei einer Fuge in der Mitte nicht möglich ist, beginnt man mit einer ganzen Fliesenreihe in der Mitte der Fläche. An Pfeilern und Vorsprüngen beginnt man mit einer ganzen Fliesenbreite an der Außenkante und verlegt Anschnitte in den Ecken. Ist eine bestimmte Höhe vorgegeben, beginnt man oben mit ganzen Fliesen. Verwendet man für Wand und Boden die gleichen Fliesen, richten sich die Fugen am Boden nach dem Fugenverlauf der Wand.
  5. Die Vorbereitung des Untergrundes: Auf Putz und Gipsplatten sollte vor dem Aufbringen der Fliesen eine Grundierung aufgetragen werden, welche für eine bessere Haftung des Fliesenbelags sorgt. Im Bad behandelt man die Bereiche rund um Dusche und Badewanne mit einem Abdichtanstrich vor.
  6. Die Wahl des richtigen Klebers: Beim Kauf von Fliesen- und Plattenkleber hat man die Wahl zwischen Pulver in Säcken zum Anrühren mit Wasser oder fertigen Mischungen in Eimern, welche die Arbeit besonders leicht machen. Bei Leichtbauwänden und Spanplatten als Untergrund sowie bei beheiztem Estrich (Fußbodenheizung) ist die Verwendung von flexiblem Kleber erforderlich.
  7. Das richtige Werkzeug erleichtert die Arbeit: Mit einem Fliesenschneider ist es auch für Laien denkbar leicht, Fliesen sauber auf die erforderlichen Maße zu bringen. Weitere wichtige Hilfsmittel sind: eine Fliesenbrechzange, ein Zahnspachtel, eine Glättkelle, Fliesenkreuze, ein Schwamm sowie ein Gummihammer zum vorsichtigen Festklopfen der Fliesen. Gummihandschuhe und Küchenkrepp sollten ebenfalls bereit liegen.
  8. So gelingt ein gleichmäßiges Fliesenbild: 
    fugenmasse-fliesen
    Die Fugenmasse wird aufgetragen - Foto: © Gina Sanders - Fotolia.com
    Man trägt den Kleber mit einem Zahnspachtel gleichmäßig auf und setzt eine Fliese nach der anderen auf den Untergrund. Dabei beginnt man mit den Wänden; Fliesenkreuze helfen dabei, gleichmäßige Fugen zu erzielen. Mit einem Gummihammer klopft man die Fliesen leicht fest. Wenn die Wände fertig sind, kann der Boden verlegt werden, wobei man von innen nach außen arbeitet.
  9. Die Verfüllung der Fugen: Vor dem Verfugen lässt man den frischen Fliesenbelag mindestens 24 Stunden trocknen. Fugenpulver ist in allen erdenklichen Sanitärfarben erhältlich, man rührt es nach Herstellerangaben mit Wasser zu einer sämigen Masse an. Mit einem Gummispachtel reibt man es in diagonalen Bewegungen fest in die Fugen ein und entfernt Überschüsse mit einem feuchten Schwamm.
  10. Übergänge abdichten: Zu guter Letzt sind noch die Fugen an den Übergängen zu Waschbecken, Badewanne und Toilette mit Silikon abzudichten. Die obere und untere Abklebung mit Kreppband gewährleistet einen geraden und sauberen Fugenverlauf.

Wie gefällt dir dieser Beitrag?

Keine Bewertung

Deine Meinung ist uns wichtig! Bewertung abgeben


Weitere interessante Artikel