Trends 2022 - Smart und nachhaltig

Der Trend beim Hausbau geht klar zur Nachhaltigkeit und zu smarten Lösungen. Bauherren wollen sich immer häufiger individuell verwirklichen und bevorzugen anstelle von Standardlösungen individuelle Wohnkonzepte, welche den Innovationsgedanken beinhalten. Die folgenden Trends werden Bauherren 2022 begleiten.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz als Entscheidungskriterium

Bereits bei der Planung des Immobilientraums erhalten Energieeffizienz und Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert. Die Auswahl der richtigen Baustoffe, der optimalen Gewerke und der Technologielösungen spielen dabei eine wesentliche Rolle. Wer ein neues Haus baut, kann sich bereits im Vorfeld darüber Gedanken machen, wie er es schafft, Heizkosten zu sparen und dafür vielleicht natürliche Ressourcen (u. a. Erdwärme oder Sonnenenergie) zu nutzen. Die Entscheidung für energiesparende Lösungen wird häufig durch verschiedene Förderprogramme unterstützt. 

Energie sparen durch ein gelungenes Gesamtkonzept

Um mit moderner Haustechnik möglichst viel Energie zu sparen, braucht es vor allem mit einem gelungenen Gesamtkonzept. Dazu tragen smarte Lösungen bei Heizung, Beschattung oder bedarfsoptimierter Belichtung bei. Clevere Bauherren sichern sich die Unterstützung der KfW, denn es gibt ein umfangreiches Energieeffizienzprogramm, welches aus verschiedenen Förderbereichen besteht. Wer individuell bauen möchte, kann sich zudem einen Wohngebäude-Kredit sichern. Er beträgt bis zu 150.000 € und wird zu günstigen Konditionen bereitgestellt. 

Smarte Lösungen im und am Haus

Die Energieeffizienz kann optimiert werden, indem die Geräte im und am Haus miteinander vernetzt werden. Eine gesteigerte Effizienz bei der Heizung lässt sich u. a. mit einer klugen Raumaufteilung und der Einstellung spezifischer Heizprofile erreichen. Befinden sich im Haus keine Bewohner, kann die Temperatur der Heizung reduziert werden. Eine smarte Heizungssteuerung hilft dabei, die Temperatur rechtzeitig zu steigern, damit bei der Rückkehr nach Hause eine angenehme Raumtemperatur herrscht. So lassen sich Komfort und Ressourcenschonung optimal miteinander verbinden.
Gleiches gilt auch für smarte Beleuchtungskonzepte. Indirektes Licht mit LED-Leuchtmittel beispielsweise hilft dabei, nicht nur eine angenehme Raumatmosphäre zu kreieren, sondern es spart auch Energie. Statt den gesamten Flur zu beleuchten, bietet sich eine punktuelle Beleuchtung des Bodens, der Decke oder der Wand an. Auch beim Beleuchtungskonzept lassen sich ähnlich der Heizung clevere Profile in Smart-Home-Lösungen integrieren. Befinden sich im Haus keine Bewohner, muss die Beleuchtung nicht eingeschaltet sein. Wird beim Verlassen des Wohnraumes das Ausschalten der Beleuchtung vergessen, informiert eine App per Push-Meldung darüber. Nutzer haben die Möglichkeit, das Licht aus der Ferne per App abzuschalten.

Verschattungskonzepte unterstützen Energieeffizienz

Optimierte Beschattungskonzepte helfen dabei, die Energieeffizienz zu erhöhen. Messen Sensoren am Haus beispielsweise eine gesteigerte Sonneneinstrahlung, fahren die Beschattungen automatisch nach unten und sorgen damit für ein angenehmeres Raumklima. Ohne diese Automatik würde sich der Wohnraum aufheizen und müsste dann energieaufwendig gekühlt werden. Gerade bei großflächigen Fensterfronten ist eine smarte Beschattungslösung als Teil des Energieeffizienz-Konzeptes unabdingbar.

Mit Weitblick bauen: Häuser für altersgerechtes Wohnen

Der Wohnraum-Trend geht immer mehr zum weitsichtigen Bauen. Altersgerechtes Wohnen heißt die Devise, denn spätere Umbaumaßnahmen sind häufig kostenintensiv oder lassen sich nicht immer wie gewünscht realisieren. Um einen späteren Zwangsverkauf durch fehlende Anpassungsmöglichkeiten zu vermeiden, planen clevere Bauherren bereits bei ihrer Hausplanung für das Wohnen im Alter. Es geht vor allem um Großzügigkeit im Wohnraum und um die Überwindung von Höhenunterschieden. Schließlich kann es sein, dass später ein Lift an der Treppe installiert werden muss. Dafür braucht es genügend Platz. Barrierefreiheit ist beim Bauen mit Weitblick ein großes Thema, denn Stufen, zu schmale Türen oder Ecken machen beispielsweise das Benutzen eines Rollstuhls oder einer Gehhilfe äußerst schwierig. Für jüngere Generationen bietet Barrierefreiheit ebenfalls einen erhöhten Wohnkomfort, denn dadurch können beispielsweise smarte Gadgets wie Saug- und Wischroboter leichter fahren. Auch der Nachwuchs bewegt sich in einem barrierefreien Haus sicherer, sei es bei den ersten Gehversuchen oder beim Spielen und Toben. 

Verdichtung im urbanen Raum: nicht jeder mag ländliches Idyll 

Viele Bauherren zieht es in die ländlichen Regionen oder den Speckgürtel einer Großstadt. Allerdings wird auch hier mittlerweile Bauland knapp und teurer. Deshalb wird auch die Verdichtung im urbanen Raum immer interessanter. Lücken in Städten werden beispielsweise mit smarten Wohnraumkonzepten gefüllt. Die Aufstockung von bereits bestehenden Immobilien nimmt zu. Damit können sich Bauherren den Traum vom eigenen Wohnraum erfüllen. Dazu legen sie ihren Fokus beispielsweise auf Eigentumswohnungen statt auf Einfamilienhäuser, um auch weiterhin die Vorzüge der Großstadt zu genießen und dennoch ihren individuellen Traum vom Eigentum zu verwirklichen.

Nachhaltigkeit bei Baumaterialien und Interieur

Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Trend, wenn es um Baumaterialien sowie Interieur geht. Unter dem Begriff „Green Living“ wird ein Wohntrend zusammengefasst, bei dem es um Wohlfühloasen mit natürlichen Materialien geht. Holz, recycelbare Rohstoffe, Lehm, Dämmmaterialien aus Naturfasern – Wohngesundheit steht im Mittelpunkt. Die nachhaltige Gestaltung des eigenen Zuhauses wird im Innenraum fortgesetzt. Es geht dabei um den Wohlfühlcharakter für Körper und Geist, was sich in wachsender Größe bei Fensterfronten, atmosphärischen Lichtkonstruktionen oder integrierten Glaskuppeln widerspiegelt. Das eigene Wohnumfeld wird immer mehr in die Natur eingebunden, was sich beispielsweise bei der Begrünung unmittelbar am Haus oder auf den Dachflächen zeigt. 
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Großzügige Badezimmer mit Regenduschen, angenehmer Wärme durch Fußbodenheizung, große Fenster und wohltuender Aussicht auf begrünte Gartenflächen werden beim Wohntrend immer beliebter. Viele Bauherren lassen sich dabei von bekannten Architekten inspirieren.  In Wien wurde beispielsweise Österreichs Holz-Hochhaus entwickelt, welches mit 84 m Höhe und 74 % Holzanteil ein wahres Effizienzwunder ist. Moderne Bauweise, nachhaltige Baumaterialien und Begrünung gehen hier Hand in Hand. Sie sorgen für eine neue Arbeitsatmosphäre der Zukunft, denn künftig sollen hier Büromitarbeiter ihren neuen Wohlfühl-Arbeitsplatz genießen.

Fertighäuser ja, aber individuell bitte

Der Trend geht zu individuellen und schnellen Lösungen für den Hausbau. Nach wie vor sind Fertighäuser gefragt, denn sie bieten zweifelsohne viele Vorzüge. Vor allem bei der Schnelligkeit des Baus und bei der Kalkulation der Kosten haben Fertighäuser viele Vorzüge. Ein weiterer Vorteil: Die Bauherren müssen sich nach ihrer Planung im besten Fall um nichts kümmern, sondern haben alle Gewerke und Bauausführungen aus einer Hand. Das spart häufig Zeit und Nerven, sodass viele berufstätige Bauherren die Entscheidung für ein individualisiertes Fertighaus fällen.  Bilder Abbildung 1: R ARCHITECTURE (unsplash.com) Abbildung 2: paulbr75 (pixabay.com)

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