Reinigen mit Salzsäure

Das Wichtigste in Kürze
  • Das Reinigen mit Salzsäure erweist sich als kraftvoll, die Oberflächen jedoch werden nicht geschont.
  • Für die eigene Gesundheit müssen beim Reinigen mit Salzsäure Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
  • Es gibt ausreichende Alternativen zum Reinigen mit Salzsäure, die weniger aggressiv sind.

Salzsäure ist sehr kraftvoll beim Reinigen von hartnäckigen oder schwierigen Flecken. Doch das Reinigen mit Salzsäure greift die Materialien auch an und ist damit wenig freundlich zu den Oberflächen.

Was ist Salzsäure?

Salzsäure wird auch Chlorwasserstoffsäure genannt. Es handelt sich dabei um eine wässrige Lösung aus gasförmigem Chlorwasserstoff, der in Oxonium- und Chloridionen protolysiert ist. Salzsäure ist anorganisch und gehört zu den Mineralsäuren. Die Salze sind die Chloride. Eines davon ist Natriumchlorid, dass man als Kochsalz kennt.
Hinweis
Um Salzsäure zu verdünnen, ist eine Regel ganz wichtig. Erst das Wasser, dann die Säure. Die Säure wird langsam unter Rühren dem Wasser zugefügt.

Schutz beim Reinigen mit Salzsäure

Wichtig beim Reinigen mit Salzsäure ist, eine Schutzbrille und Schutzhandschuhe zu tragen. Im Handel erhältlich ist eine 37-prozentige Lösung von Chlorwasserstoff in Wasser, die stark stechend ist. So kann es leicht zu Reizungen in den Augen und irreparablen Verätzungen bis hin zur Hornhauttrübung kommen. Auch die Atemwege sind gefährdet und sollten entsprechend geschützt werden.
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Reinigen mit Salzsaeure

Was kann mit Salzsäure gereinigt werden?

Salzsäure kann vielfältig eingesetzt werden. Das Reinigen mit Salzsäure kann hier zum Einsatz kommen:

Rost aus der Badewanne entfernen:

Wasser ist oft eisenhaltig und deshalb gibt es unter Wasserhähnen oft gelb-braune Flecken, die mit der Zeit sehr unansehnlich werden. Wenn man mit verdünnter Salzsäure über die betroffenen Stellen reibt und mit klarem Wasser nachspült, lassen sie sich leicht entfernen. Gummi-Handschuhe sollten bei dieser Arbeit getragen werden, um Verätzungen der Haut zu vermeiden.

Kesselstein aus einem Emaille-Gefäß entfernen:

Auch dabei kann Salzsäure zum Einsatz kommen. Die Salzsäure wird in das Gefäß gefüllt, einige Zeit stehen gelassen und dann abgegossen. Anschließend muss das Gefäß mehrmals mit Wasser ausgespült werden, um dann noch einmal mit kochendem Wasser am Schluss ausgespült zu werden.

Kesselstein aus einem Kupferkessel entfernen:

Zum Entfernen von Kesselstein aus Kupferkesseln wird zehn- bis zwölf-prozentige Salzsäure benötigt. Der Kupferkessel wird genauso gereinigt, wie ein Emaille-Gefäß.

Holz in einem hellen Zustand halten:

Um Holz wieder hell zu bekommen, kann man ebenfalls Salzsäure verwenden. Zum Reinigen mit Salzsäure wird eine Scheuerbürste befeuchtet und anschließend mit einigen Tropfen Salzsäure beträufelt. Dann streut man auf die Bürste Scheuerpulver. Nun kann das Holz abgescheuert werden. Nach erfolgter Reinigung muss es mit heißem Wasser abgewaschen werden. Frühestens alle drei Monate darf man diese Prozedur durchführen. Das Holz wird stark von der Salzsäure angegriffen.

Schwämme:

Schwämme, die alt und unansehnlich geworden sind, kann man in einer schwachen Salzsäurelösung ausdrücken. Bitte Gummihandschuhe benutzen. Das Ausdrücken muss mehrmals erfolgen. Anschließend mit lauwarmem Seifenwasser auswaschen. Dieser Vorgang muss ebenfalls mehrfach durchgeführt werden. Der Schwamm darf zum Trocknen nicht in die Sonne gehangen werden.

Die Toilette mit Salzsäure reinigen:

Es reicht ein Esslöffel Salzsäure, um die Toilette gründlich zu reinigen. Wer mit hartnäckigen Verunreinigungen zu kämpfen hat, geht wie folgt vor. Bitte darauf achten, dass kein Metall mit der Salzsäure in Kontakt kommt. Das kann zum Beispiel bei der Verankerung der Klobrille der Fall sein. Es kann sich gefährlicher Wasserstoff bilden. Auch hier ist eine Schutzbrille zu tragen und Gummihandschuhe anzuziehen. Zunächst einmal muss so viel wie möglich an Wasser aus dem Siphon entfernt werden. Meist ist das etwa ein dreiviertel Liter. Dann wird ganz vorsichtig Salzsäure dazugegeben. Nun entwickelt sich CO² und die Toilette füllt sich mit Schaum. Ist die Schaumbildung beendet, ist die Reaktion zu Ende. Jetzt wird vorsichtig Wasser in die Toilette gekippt. Es sollten etwa drei Liter sein. Drei mal die Spülung betätigen und die Toilette ist wieder sauber. Sollte die Toilette noch nicht vollständig sauber sein, den Vorgang mit dem Reinigen mittels Salzsäure einfach wiederholen.

Reinigung von Fußböden aus Ziegelstein und Zement:

Hierfür wird eine Fünf- bis acht-prozentige Salzsäurelösung verwendet, um den Boden zu reinigen. Auch hier muss gründlich mit klarem Wasser nachgespült werden.

Teekannen:

Wer gern Tee trinkt, kennt das, mit der Zeit bildet sich in der Teekanne ein hässlicher braun bis schwarzer Ansatz. Auch er lässt sich leicht reinigen mit verdünnter Salzsäure. Wieder mit viel klarem Wasser nachspülen. Das Gleiche gilt übrigens auch für Blumenvasen. Entrosten mit Salzsäure: Hierfür wird die 25-prozentige Salzsäure benutzt. Auch hier gilt, Schutzkleidung ist zu tragen und vorsichtig zu sein. Die Salzsäure wird auf die Metalloberfläche mit einem Pinsel gestrichen. Das muss gegebenenfalls mehrfach erfolgen. Vorher sind jedoch die Roststellen zu entfetten. Nach dem Entrosten wird gründlich mit Wasser abgespült. Anschließend muss sofort ein Rostschutz aufgetragen werden. Der Vorteil ist, dass der Rost schneller und vollständiger entfernt werden kann. Der Nachteil ist, dass das Metall korrosionsanfällig ist. Deshalb muss sofort Rostschutz aufgetragen werden.

Alternativen zum Reinigen mit Salzsäure

Salzsäure hat eine wirklich kraftvolle Wirkung. Die Verunreinigungen, sind sie auch noch so hartnäckig, lassen sich leicht entfernen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Doch Salzsäure hat auch Haken. Keramik zum Beispiel ist nicht vollständig salzsäurefest, was bedeutet, dass sich die Oberfläche langsam löst. Der Untergrund wird rau und wenn sich wieder Kalk absetzen will, hat er es leicht. Auch Keime lieben einen rauen Untergrund. Salzsäure ist auch nicht gesundheits- und umweltfreundlich. Weder in der Luft noch in der Kanalisation sollte sie sich befinden. Deshalb sind Alternativen meist die bessere Wahl. In einem normalen Haushalt sind Alternativen die besser verträglichere Wahl und die gibt es reichlich. So bringt man weder sich noch seine Angehörigen, einschließlich der Kinder in Gefahr. Die ätzende Wirkung kann die Augen, die Atemwege und die Haut schädigen. Wer auf Salzsäure zum Reinigen nicht verzichten möchte, der kann Reiniger mit einem Zusatz an Salzsäure, im Handel erhältlich, verwenden. Diese Mittel kann man als Ersatz für Salzsäure verwenden:
  • Essig oder Essigessenz
  • Cola
  • Backpulver
  • Dampfreiniger
  • Natron
  • Zitronensäure.
Natron ist mild alkalisch und daher ein milder Reiniger. Er löst aber kein Kalk. Das schaffen Essig oder Cola. Salzsäure ist ein kraftvoller Reiniger, der auch die hartnäckigsten Flecken und sogar Rost entfernt. Bei seiner Verwendung müssen aber Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Alternativ stehen andere Mittel, die weniger gefährlich sind zur Verfügung.

Salzsäure ist nicht nur zu Reinigungszwecken eine hilfreiche Alternative, sondern wird vielfach zur Säurebehandlung von Erdöl- sowie Erdgas Quellen, als auch zum Beizen, Ätzen oder Löten eingesetzt. Zudem handelt es sich bei der Säure um ein wichtiges Reagenz in zahlreichen chemischen Analysen.

Salzsäure ist in der Lage, eine Gruppe von unterschiedlichen Metallen durch Fällung von anderen Materialien abzutrennen.

Salzsäure ist in der Regel, in jedem gut sortiertem Baumarkt zu erwerben. Zudem bietet der Chemikalienhandel die Säure an und das in zahlreichen unterschiedlichen Konzentrationen und Reinheitsgraden.

Wer online bestellen möchte, muss die entsprechenden Seiten aufrufen und wird somit auch über das Internet schnell fündig.

Selbst in der freien Natur ist Salzsäure vorhanden. Sie ist beispielsweise in Vulkangasen enthalten und findet sich in verdünnter Konzentration in Kraterseen. Aber auch der Mensch verfügt über Salzsäure und zwar in der Magensäure.

Salzsäure kommt in Konzentrationen von 0,1 bis 0,5% vor. Diese Salzsäurelösung bewirkt unter anderem die sogenannte Hydrolyse von Fetten, dient jedoch auch zum Abtöten von eventuell vorhandenen Keimen, bevor diese in das menschliche Verdauungssystem gelangen.

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Meinungen
07.03.2024 11:25
Ausführliche Erklärung. Danke.
21.04.2023 10:40
leicht verständliche Erklärungen

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