Heizkörper entsorgen – Schritt für Schritt

Das Wichtigste in Kürze
  • Energetische Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen rechtfertigen oft die Erneuerung von Heizkörpern
  • Technisch einwandfrei funktionierende Heizkörper in guten Positionen im Raum, müssen trotz Erneuerung von Heizungsanlagen, nicht zwingend ausgetauscht werden
  • Die meisten Heizkörper bestehen aus Metall und sind auf dem Schrottplatz zu entsorgen
  • Die Demontage von Heizkörpern erfordert schrittweises Vorgehen
Der Austausch alter Heizungsanlagen steht meist im Zusammenhang mit energetischen Modernisierungsmaßnahmen innerhalb eines Hauses. In einigen Fällen lohnt es sich, alte Heizkörper ebenfalls auszubauen und zu entsorgen. Demgegenüber stehen natürlich auch Gründe, die gegen einen Austausch sprechen. Sollte die Wahl aber schlussendlich auf „Heizkörper entsorgen“ fallen, so gilt es, sich um eine fachgerechte Entsorgung zu kümmern.

Wann sollte man alte Heizkörper entsorgen und ersetzen?

Nachhaltiges Wohnen steht für viele inzwischen weit oben auf der Liste. Im Zuge dessen kommt es zu energetischen Sanierungsmaßnahmen, beispielsweise in Form einer energetischen Dämmung des Daches oder dem Austausch alter Fenster. Auch Heizungen spielen eine große Rolle in Sachen Energieeffizienz. Dabei werden alte Wärmequellen mit neuen ersetzt und auch Heizungsrohre isoliert. Aber: Nicht immer müssen auch die Heizkörper dran glauben.
Heizkörper entsorgen

Ist ein ökonomischer und ökologischer Betrieb weiter möglich?

Fakt ist, dass sich alte Heizkörper nicht wirklich ökonomisch betreiben lassen. Aufgrund der gewählten energetischen Modernisierungsmaßnahmen, wurde der Wärmebedarf im Haus bereits enorm gesenkt. Aufgrund der verbesserten Isolation, etwa bei Fenstern, Türen und Dächern, bedarf es weit weniger Heizleistung im Heizkessel. Das Problem: Dieser muss jedoch mit einer bestimmten höheren Leistung betrieben werden, um überhaupt zu einer angenehmen Raumtemperatur zu gelangen. Hinzu kommt, dass alte Heizkörper weit mehr Heizwasser fassen und entsprechend mit hoher Energieleistung aufgeheizt werden müssen.

Wie kompatibel sind alte Heizkörper noch?

Wer mit dem Gedanken einer Solarthermie-Anlage oder dem Einbau einer Wärmepumpe spielt, der muss sich im Klaren darüber sein, dass diese oft nicht zusammen mit den bisherigen Heizkörpern arbeiten können. Wirtschaftliches und umweltfreundliches Heizen wäre dann aus rein technischen Gründen unmöglich.

Konvektionswärme oder Strahlungswärme machen einen Unterschied

Ein weiterer Grund, der für den Austausch eines alten Heizkörpers spricht, ist dessen Wärmeübertragungsprinzip, auch Konvektion genannt. Dies beschreibt die Art, wie die Wärme an den Raum abgegeben wird. Bei der von alten Heizkörpern abgegebenen Konvektionswärme, wird die Luft erhitzt und im Raum verteilt, wobei die Luft hier als Wärmeträger fungiert. Es entsteht eine Art Zugluft, welche von vielen als unangenehm empfunden wird, zumal sie auch Staub aufwirbelt und trocken ist. Moderne Heizkörper arbeiten hingegen mit Strahlungswärme, welche mit Sonnenstrahlen vergleichbar ist. Dabei wird die Raumluft sanft erwärmt und verteilt, während die Luftfeuchtigkeit gleichbleibt und es kaum zu Staubaufwirbelungen kommt. Für Allergiker absolut ein guter Grund, auf modernes Heizen zu setzen!

Wo befinden sich die Heizkörper im Haus/Raum?

Oft ist außerdem zu beobachten, dass alte Heizkörper strategisch nicht sinnvoll im Raum oder Haus verbaut wurden. Etwa in nicht isolierten Nischen unter einem Fenster. Hier entsteht ein besonders großer Wärmeverlust nach Außen, da es sich hier meist um den kühlsten Ort in einem Raum handelt. Sämtliche optischen Gründe, brauchen wir an dieser Stelle aber nicht erwähnen.

Rost, Kalk und undichte Stellen am und im Heizkörper

Es gibt natürlich auch sehr offensichtliche Gründe, weswegen alte Heizkörper ausgetauscht werden müssen. Für einen entsprechenden Verschleiß spricht beispielsweise Rost. Und auch ein leckender Heizkörper sollte nicht mehr allzu lange in Betrieb sein. Außerdem können auch Kalk- oder Schmutzablagerungen im Inneren des Heizkörpers dafür sorgen, dass die Heizleistung des kompletten Systems sinkt. Dann kann selbst ein neuer Wärmeerzeuger dafür sorgen, dass die Heizkosten oben bleiben.

Wann kann ich auf den Austausch alter Heizkörper verzichten?

Alte Heizkörper müssen nicht zwangsläufig schlecht sein, sofern sie technisch ohne Probleme funktionieren und außerdem über eine moderne Heizungsregelung verfügen. Heißt, dass sie auch in Kombination mit modernisierten Heizsystemen arbeiten können. Womöglich sind die alten Heizkörper auch noch sehr groß, befinden sich an einer günstigen Stelle im Raum und geben viel Wärme ab. Dann können trotz der Modernisierungsmaßnahmen die alten Heizkörper für noch eine Weile erhalten bleiben.

Alte Heizkörper entsorgen – so funktioniert´s

Um den alten Heizkörper abmontieren zu können, muss die komplette Heizung vorher ausgeschalten werden. Wichtig ist, sich hier genau über die Vorgehensweise beim Anlagenhersteller zu informieren oder einen Fachmann kommen zu lassen.

Wasserzufuhr unterbrechen

Im ersten Schritt muss die Wasserzufuhr unterbrochen werden, damit die Heizung nicht weiter mit Heizwasser versorgt wird.

Wasserdruck senken

Jetzt kann der Wasserdruck in der Heizanlage gesenkt werden. Der Wasserstand im Heizkörper sinkt. Dafür wird das Entleerungsventil benötigt, welches sich meist am Rücklauf in der Nähe des Heizkessels befindet. Um hier korrekt vorzugehen, kann idealerweise ein Schlauch zum absenken des Wassers verwendet werden. Ist der Abfluss leer, kann der Abbau vorbereitet werden.

Thermostatventil schließen

Jetzt muss das Thermostatventil des alten Heizkörpers geschlossen werden, damit absolut kein Heizwasser mehr hineinfließen kann. Besitzt der Heizkörper eine Rücklaufsperre, so muss das absperrbare Rücklaufventil verschlossen werden. Erst dann lässt sich das Thermostatventil absperren. Sollte es keine Rücklaufsperre geben, so muss das Wasser vollständig aus dem Kreislauf abgelassen sein. Andernfalls kann es zu Wasserschäden kommen!

Heizkörper entlüften

Nun folgt das Heizkörper entlüften, wobei mit Hilfe eines Entlüftungsschlüssels, das Entlüftungsventil geöffnet wird. Der Druck im Inneren des Heizkörpers kann so entweichen. Idealerweise steht ein Eimer oder eine Schüssel bereit, um etwaiges Heizungswasser auffangen zu können. Sollte immer noch viel Wasser nachfließen, so wurde der Wasserstand noch nicht ausreichend gesenkt.

Rücklaufventil abschrauben und Heizkörper demontieren

Jetzt lässt sich das Rücklaufventil abschrauben, idealerweise mit einer so genannten Pumpenzange. Mit dieser dreht man nun den Rücklauf ab, ebenfalls mit Hilfe einer Schüssel. Der Vorlauf kann nun abgeschraubt werden und nach dem Lösen der Schrauben, kann der Heizkörper aus der Wand entnommen werden. Achtung Restwasser!

Wo alte Heizkörper richtig entsorgen?

Alte Heizkörper bestehen überwiegend aus Metall, wobei sie in Deutschland in die Entsorgungskategorie „Altmetall“ gehören.
Hinweis
Wichtig ist, dass Heizkörper wie Schrott behandelt werden und entsprechend entsorgt gehören.
Dafür müssen diese vollständig entleert worden und gesäubert sein. Lokale Entsorgungsunternehmen holen alte Heizkörper bei Bedarf auch ab und verlangen dafür eine Entsorgungsgebühr. Wer sich dies sparen möchte, der fährt selbst zum Wertstoffhof oder Schrottplatz, bzw. die ortsansässige Deponie. Kosten fallen dann in der Regel keine an, ab einer gewissen Menge Schrott sind jedoch hin und wieder ein paar Euro zu bezahlen. Wichtig zu wissen ist, dass es verschiedene Arten von Heizkörpern gibt, welche unterschiedlichen Vorschriften bei der Entsorgung unterliegen. Es spielt somit eine Rolle, ob es sich um einen Heizkörper aus Metall oder um ein sehr altes Modell aus Porzellan, wie es sie etwa in der DDR zu damaliger Zeit gegeben hat. Sie müssen auf dem Wertstoffhof in der Kategorie Bauschutt oder klassischer Hausmüll entsorgt werden.
Hinweis
Besondere Vorsicht ist bei Nachtspeicheröfen geboten, da sie zwar äußerlich meist aus Metall bestehen, jedoch im Inneren Asbest, PCB oder KFM und Chrom enthalten. Hier muss auf dem Sondermüll entsorgt werden.
Im Zuge diverser energetischer Modernisierungs- oder Sanierungsmaßnahmen, macht es oft Sinn, die alten Heizkörper ebenfalls gegen moderne Heizkörper zu ersetzen. Etwa dann, wenn die alten Heizkörper bereits Rost oder Lecks aufweisen, oder aber, wenn diese mit modernen Heizsystemen nicht gekoppelt verwendet werden können. Wer seine alten Heizkörper selbst demontieren und fachgerecht entsorgen möchte, der muss ein paar aufgeführte Dinge bei der Vorgehensweise beachten. Vor allem die Entsorgung ist in Deutschland streng geregelt.

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