Die Heizkörper streichen

Das Wichtigste in Kürze
  • Heizkörper streicht man am besten außerhalb der Heizsaison.
  • Für den Anstrich stehen verschiedene Speziallacke zur Verfügung.
  • Jedem Anstrich muss eine gute Vorbereitung vorausgehen.
Wer seiner Wohnung oder seinem Haus einen neuen Anstrich verpassen möchte, sollte sich nicht nur auf Wände und Decken beschränken. Auch Heizkörper vergilben und werden im Laufe der Zeit unansehnlich. Für ein optimales Gesamtbild ist ein Anstrich der Heizkörper unerlässlich.

Schritt für Schritt Heizkörper streichen

Wer seinen Heizkörper einen neuen Anstrich geben möchte, muss dabei mit Sorgfalt vorgehen. Das ist deshalb notwendig, damit die Farbe lange haften bleibt und Verschmutzungen sich in Grenzen halten, wenn nicht sogar gar nicht erst entstehen. Neben den passenden Materialien kommt es besonders darauf an, den Anstrich der Heizkörper gut vorzubereiten.
Heizkörper streichen
  1. In einem ersten Schritt wird Folie ausgelegt und die Ventile abgeklebt. Bevor die eigentlichen Arbeiten beginnen können, muss man die Wände und die Böden mit Malerfolie vor Verschmutzungen schützen. Erhalten die Ventile und die Anschlüsse keinen neuen Anstrich, kann man Kreppband nutzen und sie abkleben. Die Heizkörper selbst, also die Heizfläche, müssen nicht abmontiert werden. Sie werden an Ort und Stelle gestrichen.
  2. Im nächsten Schritte wird die abblätternde Farbe und der Rost entfernt. Das ist Teil der Vorbehandlung, damit die aufgetragene Farbe lange hält. Ganz wichtig ist, bereits entstandenen Rost gründlich zu entfernen. Dafür kann man Schleifpapier oder eine Schleifmaschine nutzen. Auch Lack, der bereits abblättert oder Blasen geworfen hat, kann so entfernt werden. Verzichtet man auf die Vorbehandlung, wird der aufgetragene Anstrich auch nur begrenzt halten. Für das Streichen der Heizkörper dürfen die behandelten und die unbehandelten Stellen keine merklichen Übergänge mehr haben. Unversehrte Flächen auf dem Heizkörper sollten niemals unnötig beschädigt werden. Sichtbare Übergänge sind mit aller Sorgfalt abzuschleifen.
  3. Jetzt kann die Oberfläche der Heizkörper angeraut und gereinigt werden. Dazu verwendet man feines Schleifpapier. Das Ergebnis ist ein tragfähiger Untergrund, auf dem der neue Anstrich auch gut halten kann. Weist der Heizkörper noch keine Beschädigungen auf, zumindest keine sichtbaren, kann man alternativ auch zu Lauge greifen. Wichtig dabei ist, diese im Fachhandel zu kaufen und bei der Verwendung eine Schutzkleidung zu tragen. Nach der vom Hersteller angegebenen Einwirkzeit wird die Lauge mit viel Wasser wieder abgewaschen. Zum Schutz von Wänden und Böden können Folien und Tücher ausgelegt werden. Damit der Anstrich gut hält, sollte man den Heizkörper nach dem Abschleifen noch gut reinigen.
  4. Nun sind die Vorarbeiten erledigt und man kann beginnen, die Heizung zu streichen. Die aufgetragene Farbschicht sollte dünn sein. Als Faustregel gilt: Je dünner, umso besser. Ist die Farbschicht zu dick, wird die Wärmeübertragung extrem gestört. In ganz extremen Fällen steigen auch die Heizkosten. Darüber hinaus hält der Lack auch nicht besser, wenn er in einer dicken Schicht aufgetragen wird. Begonnen wird an den schlecht zu erreichenden Stellen, also den Konsolen und Halterungen. Verwendet werden dafür Pinsel, die entweder Natur- oder Kunststoffborsten haben. Kunststoffborsten eignen sich für Acryllacke. Naturborsten eignen sich für Alkydharzlacke. Handelt es sich um große Heizkörper, so können diese mit einer flusenfreien Rolle bearbeitet werden. Gestrichen werden sollte von oben nach unten. So kann man störende Nasen leicht bemerken und die Oberfläche wird glatt. Bei Glieder- oder Designheizkörper kann es sein, dass diese komplett mit dem Pinsel zu streichen sind.

Gute Gründe, um den Heizkörper zu streichen

Wer jetzt stöhnt, weil er Heizkörper streichen muss, dem sei gesagt, dass es dafür viele gut Gründe gibt. Schließlich sind Heizkörper im Alltag dem Stress ausgesetzt. Sie müssen nicht nur die ständig wechselnden Oberflächentemperaturen aushalten, auch Reinigungsmittel belasten den Anstrich. Gerade die Ecken der Heizkörper werden häufig von Besen, Schrubber und Staubsauger getroffen und die Farbe blättert ab. Doch die Farbe hat eine schützende Funktion, die so verloren geht. In einem Bad sieht man häufig Korrosion an den Heizkörpern, schließlich handelt es sich um einen Feuchtraum. So nimmt der Heizkörper Schaden durch Spritzwasser, nasser Kleidung und Handtüchern und der hohen Luftfeuchtigkeit. Der späteste Zeitpunkt zum Heizkörper streichen ist der, wenn die Farbe abblättert oder Blasen bildet. Der neue Anstrich schützt dann vor Korrosion und Feuchtigkeit. Doch auch das Auge freut sich über eine gelungene Ästhetik. Gründe, um einen Heizkörper zu streichen, können sein:
  • sichtbare Stellen, an denen die Farbe abblättert
  • Roststellen, die an der Oberfläche sichtbar sind
  • Blasen, die sich unter der Heizkörperoberfläche befinden
  • vergilbte oder verschmutzte Farbe auf den Heizkörpern.
Tipp
Wer an seinen Heizkörpern rostige Stellen findet, sollte diese genau untersuchen, bevor er sie überstreicht.
Undichte Heizkörper verlieren Wasser und schaden im Zweifel dem Heizungssystem. Es kann sein, dass ein Austausch des Heizkörpers notwendig wird und man sich das Streichen sparen kann. Wer sich nicht sicher ist, zieht am besten einen Installateur zurate.

Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an

Der richtige Zeitpunkt zum Heizkörper streichen liegt außerhalb der Heizsaison. Beim Anstreichen entstehen Dämpfe, die sehr unangenehm werden können, wenn man nicht wirklich lüften kann. Auch dürfen die Heizkörper nicht heiß sein. Deshalb sind die Thermostate geschlossen zu halten. Im Herbst und Winter kann es dann unangenehm kühl werden.

Die Auswahl der Farbe

Für Heizkörper sind Speziallacke absolut empfehlenswert. Sie müssen nämlich den hohen Temperaturen der Heizung standhalten können. Acryl- und Alkydlacke stehen im Fachhandel zur Auswahl. Empfohlen werden Lacke auf Wasser- und Acrylbasis. Wasserbasierte Lacke auf Acrylbasis sind geruchsarm, vergilben nicht so schnell und sind umweltverträglich. Bei der Farbauswahl bestehen heutzutage grenzenlose Möglichkeiten.

Die Alternative zum Pinsel

Alternativ zum Pinsel stehen Spraydosen zur Verfügung. Dafür braucht ein Heimwerker jedoch einiges an Erfahrung. Dann ist es möglich einen Heizkörper mittels Spraydose zu streichen. Die Fenster müssen geschlossen bleiben, damit der Sprühnebel sich nicht zu weit ausbreitet und die dem Heizkörper umgebenden Flächen nicht besprüht werden. Zur Sicherheit ist eine Atemschutzmaske zu tragen. Der Lack wird gleichmäßig horizontal und dünn aufgetragen, aber auch diagonal und vertikal. Wer bereits alte Heizkörper hat, bei denen bereits die Farbe abblättert oder der Rost sichtbar wird, sollte an einen neuen Anstrich denken. Die Heizkörper müssen meist nicht abmontiert werden. Rost und abblätternde Farbe sind zu entfernen, damit anschließend ein Speziallack aufgetragen werden kann. Diese Arbeiten können sowohl mit einem Pinsel als auch mit der Spraydose erfolgen.

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