Glasierte Riemchen streichen – So funktioniert das

Das Wichtigste in Kürze
  • Klinkerriemchen vor der Bearbeitung reinigen
  • Haftgrundierung nicht vergessen
  • Diffusionsoffene Farbe wählen
Um ein Klinkerriemchen nachträglich zu streichen, ist etwas Vorwissen notwendig. Die Auswahl der richtigen Farbe sowie des Werkzeugs bedarf einer entsprechenden Vorbereitung. Umso wichtiger ist es, sich im Vorfeld ausreichend zu informieren. In diesem Ratgeber sind alle wichtigen Informationen zusammengetragen, die für das Streichen von glasierten Riemchen entscheidend sind.

So streicht man ein glasiertes Riemchen

Durch ein Riemchen kann die Feuchtigkeit von Innen nach Außen wandern - umgekehrt geht das nicht ganz so einfach. Funktionstüchtige Riemchen lassen Feuchtigkeit von Außen nicht ins Innere vordringen. Wer ein glasiertes Riemchen neu streichen will, muss zunächst herausfinden, ob es überhaupt für einen Anstrich geeignet ist. Matte, saugfähige Klinker sind auf jeden Fall streichbar. Wer sich nicht sicher ist, versucht den Anstrich zunächst auf einer nicht sichtbaren Stelle des Hauses.
Besonders wichtig
Die Wahl sollte auf eine diffusionsoffene Farbe fallen.
Empfehlenswert sind Reinsilikat- und Dispersionssilikatfarben. Sie sind diffusionsoffen, lange haltbar und umweltfreundlich. Es ist aber ebenso ein Anstrich mit Silikonharz-Fassadenfarbe möglich. Eventuell benötigt man vor dem eigentlichen Streichvorgang noch zusätzlich eine Haftgrundierung. Das gilt vor allem dann, wenn es sich um stark saugende Riemchen handelt. Sollten die Riemchen Beschädigungen aufweisen, kann dem mit Fugenmörtel, Fugenkratzer und Fugenkelle begegnet werden. Bevor man mit der Arbeit beginnt, gehört die Klinkerfläche mit einem Dampfstrahler ordentlich gereinigt. Bei der Grundierung sollte man sich genau an den Angaben des Herstellers orientieren. Das Streichen selbst erfolgt an den Kanten mit einem Pinsel, bei glatten Flächen kann mit der Malerrolle gearbeitet werden. Große Flächen kann man auch mit der Farbspritze bearbeiten. Werkzeug und Material:
  • Haftgrundierung (für saugende Untergründe)
  • Fugenmörtel
  • Fugenkratzer
  • Fugenkelle
  • Dampfreiniger
  • Reinsilikatfarbe, Dispersionssilikatfarbe oder Silikonharz-Fassadenfarbe
  • Flachpinsel
  • Farbroller
  • Eventuell Leiter oder Gerüst

Exkurs: Was ist ein Klinkerriemchen?

Norddeutschland ist für seine hübschen, ländlichen Bauten bekannt. Sehr häufig werden dort gebrannte Ziegelsteine zum Bau eines Hauses verwendet. Es gibt aber neben den echten Ziegelsteinen noch eine weitere, weitaus günstigere Art, um einen ähnlich dekorativen, ländlichen Touch zu erzielen: Klinkerriemchen. Ein Klinkerriemchen bezeichnet im Grunde dünne, mit speziellem Kleber fixierte Klinkerscheiben, welche zur Dekoration einer Fassade eingesetzt werden, jedoch zusätzlich auch einen gewissen Schutz bieten. Sie können die Wärmedämmung eines Hauses unterstützen, sind aber mit den Wärme- und Schallschutzeigenschaften eines Klinkersteins nicht vergleichbar. Im Vergleich zur Klinkerfassade gibt es enorme Unterschiede. Während es sich bei Klinkern um echte Ziegelsteine handelt, handelt es sich bei Klinkerriemchen mit einer Dicke von rund 14 mm und einer Länge von 1-3 cm um schmale „Streifen aus Naturstein, Ziegel oder Leichtbeton“. Häufig sieht man Riemchen im Sockelbereich eines Hauses. In diesem Bereich dient das Riemchen als wasserdichte Spritzkante des Hauses.
glasierte_riemchen_streichen

Riemchen als Alternative zu Verblendern im Innen- und Außenbereich

Riemchen sind sowohl im Außen- als auch im Innenbereich eine lohnenswerte Alternative zu Verblendersteinen. Sie sind einfach anzubringen, frostsicher und gut in vorhandene Wärmedämm-Systeme zu integrieren. In Innenräumen, wie etwa dem Wohnzimmer, entscheidet man sich mit dem Klinkerriemchen für eine langlebige und pflegeleichte Wandverschalung.

Die Vor- und Nachteile von Klinkerriemchen

Eine Ausstattung der Fassade mit Klinkerriemchen bringt einige Vorteile mit sich. So sind sie um ein Vielfaches kostengünstiger als Klinkerstein, können auch auf Putz- und WDVS-Fassaden leicht angebracht werden und sind sehr wartungsarm. Der Pflegeaufwand ist tatsächlich sehr überschaubar. Dies liegt in den sehr guten Oberflächeneigenschaften begründet. Das Anbringen eines Riemchens verursacht darüber hinaus klarerweise weitaus weniger Arbeit als der Bau eines Klinkerhauses. Schließlich wird es im Gegensatz zum Stein nur geklebt. Man benötigt also kein Fundament, die Bestellung eines Maurers ist nicht notwendig. Allein dadurch lassen sich schon erheblich Kosten einsparen. Die Anbringung auf Putz ist ohne große Mühe schnell geschehen. Eine zweite Hand, die bei der Anbringung der Riemchen hilft, ist dennoch von Vorteil. Auch preislich ist das Klinkerriemchen um einiges sympathischer. Während man für eine echte Klinkerfassade mit rund 120 – 150 Euro pro m² (bei Isoklinkern sogar mit 170 Euro pro m²) rechnen muss, liegen die Kosten von Klinkerriemchen mit 20 – 30 Euro je Quadratmeter im sehr überschaubaren Bereich. Die Entscheidung für ein glasiertes Riemchen hat einen großen Einfluss auf die Optik des gesamten Hauses. Es hinterlässt einerseits einen traditionellen Eindruck, kann aber auf modernen Bauwerken auch sehr frisch und jugendlich wirken. Ist ein glasiertes Riemchen einmal am oder im Haus integriert, ist streichen oder verputzen eigentlich nicht mehr notwendig. Wer sein Haus dennoch optisch verändern oder alte Riemchen ausbessern möchte, hat jedoch die Möglichkeit dazu.

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