Gefahr durch Legionellen – Fachgespräch mit Arno Bublitz

In München werden immer wieder Fälle von Legionellen bekannt. Mieter laufen Gefahr, auf einen Aushang im Treppenhaus zu stoßen, der ihnen die Nutzung ihrer Wasserleitungen in ihrer Wohnung untersagt – ein Alptraum. Wir haben mit Arno Bublitz, dem Geschäftsführer der Sanquell GmbH, gesprochen, die Wasserfilter für Kunden herstellt, um Bewohner zu schützen. Wir wollten mehr über die Gefahr durch Legionellen wissen.

Interviewer: Guten Tag, Herr Bublitz, schön, dass Sie sich zu diesem Interview bereit gefunden haben.

Arno Bublitz: Auch ich bedanke mich für die Gelegenheit, über dieses wichtige Thema mit ihnen sprechen zu können.

Interviewer: Kommen wir gleich zur Sache. Was sind überhaupt Legionellen?

Arno Bublitz: Legionellen sind stäbchenförmige, aerobe und im Wasser lebende Bakterien, die Infektionen verursachen können. Betroffene, die sich infizieren, erkranken zu 90 % an Pontiac-Fieber, das mit grippeähnlichen Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Übelkeit einhergeht. In schwereren Fällen entwickelt sich diese Krankheit zu einer Lungenentzündung. Wir sprechen dabei von der Legionärskrankheit, die unbehandelt zu 20 % tödlich verläuft. Mit Legionellen ist nicht zu spaßen. Deshalb ist Vorsorge so wichtig.

Interviewer: Das klingt sehr ernst. Gibt es noch etwas, was Legionellen so gefährlich macht?

Arno Bublitz: Allerdings! Eine zusätzliche Gefahr besteht durch die Eigenschaft der Legionellen, die sie als gramnegative Bakterien erworben haben. Gramnegative Bakterien können durch zahlreiche Antibiotika nicht erreicht werden, weil sie in einer Schutzkapsel eingeschlossen sind. Dadurch können sie von den weißen Blutkörperchen nicht gefressen werden.

Dieser natürliche Infektionsschutz ist damit unwirksam. Die Kapsel schützt sie vor verschiedenen Antibiotika wie Penicillin und Legionellen haben die Neigung, eine Antibiotikaresistenz zu entwickeln. Wird ihre Schutzkapsel von den Antikörpern dennoch zerstört, treten Endotoxine aus, welche die Symptome einer Infektion verschlimmern.

Interviewer: Wie ist es überhaupt möglich, sich mit Legionellen zu infizieren?

Arno Bublitz: Trinkt man mit Legionellen infiziertes Wasser, passiert in der Regel nichts; es sei denn, man verschluckt sich und das Wasser gelangt auf diese Weise in die Lunge. Fast alle Infektionen werden über Aerosole, das heißt, durch den Kontakt mit zerstäubtem und vernebeltem Wasser, hervorgerufen. Es ist dasselbe Wasser, das aus der Dusche kommt. Schutz bieten unsere Wasserfilter, vor allem unsere Legionellenfilter, da diese auf Legionellen abgestimmt sind. So können die Erreger gar nicht erst aus dem Duschkopf kommen.

Interviewer: Wie erreicht die Sanquell GmbH es mit ihren Legionellenfiltern, diesen Effekt herbeizuführen?

Arno Bublitz: Bei unseren Filtern kommen chemische und mechanische Prozesse zum Einsatz. Zu diesem Zweck bestehen sie aus mehreren Schichten, die auf unterschiedliche Weise das Wasser reinigen. Unsere Legionellenfilter kommen auf ein Rückhaltevermögen von Partikeln von in Studien zertifizierten 99,99999 Prozent. Dadurch wird die Gefahr durch Legionellen ein für allemal aus dem Haus verbannt und wir sorgen für sauberes Wasser durch Wasserfilter.

Interviewer: Nun hat nicht jeder einen Legionellenfilter installiert. Gibt es etwas, das Verantwortliche tun können, damit die Bakterien gar nicht erst in die Wasserleitungen kommen?

Arno Bublitz: Unbedingt! Zunächst ist es wichtig, dass die Wasserleitungen regelmäßig gereinigt und alte Leitungen schnellstmöglich erneuert werden. Biofilme in Leitungen stellen Brutstätten für Legionellen dar und die Bakterien können sich an beschädigten Leitungsteilen und verrosteten Stellen ablagern. Problematisch ist außerdem, dass viele Bewohner, um Energie zu sparen, ihren Boiler auf deutlich unter 60 °C stellen.

Diese 60 °C sind allerdings die Marke, ab der es für die meisten Schädlinge ungemütlich wird und viele von ihnen absterben. Wer längere Zeit im Urlaub war, sollte die Leitungen so lange laufen lassen, bis wieder heißes Wasser aus ihnen kommt. Dann ist das Stagnationswasser abgeflossen, das Legionellen ebenfalls lieben.

Interviewer: Das sind wirklich eine Menge Tipps, mit denen Verbraucher etwas anfangen können. Wir bedanken uns für das Gespräch.

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