Teppich & Fußbodenheizung: Die Vor- und Nachteile

Das Wichtigste in Kürze
  • Vorleger und Läufer eignen sich besser als großflächige Bodenbeläge
  • Besser Naturmaterial anstatt Kunstfaser wählen
  • Das am besten geeignete Material ist Wolle
  • Hochflorteppiche vermeiden
  • Es gibt spezielle Verbundplatten zur Isolierung
Eine Frage, die sich viele Häuslbauer stellen: Kann man einen Teppich über eine Fußbodenheizung legen? Die Antwort lautet: Ja! Kann man. Wenn man dabei einige Regeln berücksichtigt.
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Die Fußbodenheizung

Eine Fußbodenheizung sorgt durch die kontinuierliche Abgabe von Wärmestrahlung für eine gleichmäßige Verteilung derselben im Raum. Zudem ist eine solche Flächenheizung ein Segen für Allergiker. Jedoch gibt es bei solch einer Flächenheizung einiges zu beachten. Den richtigen Umgang beispielsweise. Während man nämlich den Radiator je nach Bedarf ein- und ausschaltet, sollte die Fußbodenheizung durchgängig in Betrieb bleiben. Zu Beginn der Heizperiode heißt es also: Fußbodenheizung anschalten. Gegen Ende der Saison: Fußbodenheizung abdrehen. Mehr braucht es nicht. Kein unnötiges Drehen, Anpassen und Verstellen der Temperatur. Dieses Vorgehen schützt vor hohen Heizkosten, die im Falle einer Flächenheizung immer dann entstehen, wenn man zu oft nach oben oder unten nachreguliert. Aber auch die Wahl des Bodenbelages spielt eine Rolle. Je besser die Wärme nämlich durch den Bodenbelag in den Raum abgegeben werden kann, desto geringer fällt zu Jahresende die Abrechnung aus. Die besten Eigenschaften bringt ein Bodenbelag aus Fliesen mit. Keramik gehört zu den besten Wärmespeichern schlechthin. Sie sammeln die Energie im Inneren und geben sie sukzessive an die Umgebung ab. Grundsätzlich ist es also immer besser, sich für Fliesen zu entscheiden. Alle, die dennoch nicht auf die gemütliche Flauschigkeit verzichten wollen, entscheiden sich bestenfalls für:
  • einen kleinflächigen Läufer
  • einen speziell für die Fußbodenheizung geeigneten Teppich
  • eine spezielle Isolierung unter dem Teppichboden.

Teppich und Fußbodenheizung: Verträgt sich das?

Manchmal siegt beim Abwägen der Vor- und Nachteile eben einfach die Gemütlichkeit. Schließlich sorgt gerade der flauschige Bodenbelag durch seine weiche Haptik für ein subjektives Gefühl von Wärme und Behaglichkeit.

Vorteile

  • Kleine Flachgewebe-Teppiche lassen genügend Wärme durch. Mit einem Läufer aus Sisal beispielsweise macht man sich sowohl die angenehme Wärme der Flächenheizung als auch die dekorativen Eigenschaften eines Teppichs zunutze.
  • Die warmen textilen Bodenbeläge eignen sich besonders für Barfußläufer.
  • Ein Teppich sorgt für eine gemütliche Atmosphäre und eine verbesserte Raumakustik.
  • Wenn schon Teppich, dann einer aus Naturfaser.
  • Ein Teppichboden fühlt sich subjektiv immer wärmer an als ein Fliesenboden.
  • Ein Teppichboden sorgt für ein verbessertes Raumklima. Textilien binden Staub bekanntlich besser als glatte Oberflächen. Das kommt vor allem Allergikern zugute.

Nachteile

  • Teppiche stören die Wärmeabgabe prinzipiell mehr als ein Fliesenboden.
  • Ein Bodenbelag aus textilem Gewebe führt im Vergleich zu Fliesen immer zu einem höheren Energieverbrauch.
  • Im Vergleich zu Fliesen besitzt ein Teppichboden eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit.
  • Im Vergleich zu Fließen besitzt ein Teppichboden einen höheren Wärmedurchflusswiderstand.
Teppichauswahl
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Diese Teppiche sind geeignet

Flachgewebe und Wolle

Wenn schon Teppich, dann aus dem richtigen Material. Geeignet sind hier vor allem Teppiche aus flachem, wärmedurchlässigem Gewebe. Zu diesen sogenannten Flachgewebeteppichen zählen zum Beispiel Teppiche aus Kokos, Sisal oder Jute. Diese sind aber nicht so weich, wie sich das viele von einem Teppichboden wünschen. Der wohl am besten geeignete Teppich ist daher einer aus Wolle. Er kommt als „Partner“ der Fußbodenheizung am ehesten infrage. Das bedeutet: Man macht auch dann nichts verkehrt, wenn man sich für einen echten Orientteppich entscheidet. Wichtig dabei: Der Teppich sollte nicht zu viel Fläche verdecken.
Faustregel
Naturmaterialien sind wärmeleitfähiger als Kunstfasern.

Kurzflorteppiche

Neben dem Flachgewebe sind zudem auch Kurzflorteppiche relativ gut geeignet. Sie wirken sich weniger negativ auf den Wärmefluss aus. Es gibt eine Menge Kurzflorteppiche aus Wolle im Handel zu kaufen. Achten Sie darauf, dass der Teppich an der Unterseite keine Kleber- oder Gummischicht besitzt. Nicht geeignet sind dicke Hochflorteppiche. Sie lassen zu wenig Wärme durch und führen so zu einer enormen Erhöhung der Heizkosten.

Läufer, Matten und Vorleger

Damit nicht zu viel Wärme verlorengeht, ist es besser, sich für Matten, Läufer oder Vorleger zu entscheiden. Werden nur kleine Flächen bedeckt, ist der höhere Energieverbrauch so gut wie nicht bemerkbar.
Faustregel
Je kleiner der Teppich desto besser.

Teppich ohne geklebte Rückseite

Ist der Flor des Teppichs auf der Rückseite verklebt, handelt es sich um industriell hergestellte Teppiche. Diese Verklebung verhindert ein Zirkulieren der Luft, und hält somit die Wärme davon ab, sich im Raum zu verteilen.

Teppich mit niedrigem Wärmedurchlasswiderstand

Um die Dämmwirkung eines Materials zu kategorisieren, bedienen sich Fachleute einer Größe, die man Wärmedurchlasswiderstand nennt. Dabei gilt: Je kleiner der Wärmedurchlasswiderstand des Materials, desto besser kann die Wärme durch das Material hindurchfließen. Die Entscheidung sollte daher auf einen Teppich mit geringem Wärmedurchlasswiderstand fallen.
Faustregel
Kleiner Wärmedurchlasswiderstand = bessere Wärmeverteilung.

Speziell gekennzeichnete Teppiche

Es gibt im Handel Teppiche, die sich besonders für die Aus- oder Verlegung auf Flächenheizungen eignen. Diese sind mit einer speziellen Kennzeichnung versehen. Das Piktogramm bildet ein Rohr in S-Form mit drei darüber liegenden Pfeilen ab.

Bodenbelag auf Fußbodenheizung richtig verlegen

Einen Bodenbelag kann man lose verlegen oder fest verkleben. Experten empfehlen, sich bei einer Fußbodenheizung für die Verklebung des Bodenbelags zu entscheiden. Das verhindert die Entstehung von Lufträumen zwischen Boden und Teppich, welche die Wärmeabgabe beeinträchtigen.

Dank Isolierung zu bester Heizleistung – auch mit Teppichboden

Die beste Lösung, um sich hohe Heizungskosten zu ersparen ist es, den Boden vor der Verlegung eines Teppichbodens mit speziellen Verbundplatten zu isolieren. Die Isolierplatten sorgen für einen verbesserten Wärmedurchfluss - und damit für eine optimale Heizleistung trotz Bodenbelag. Dazu bringt man oberhalb der Flächenheizung einen schwimmenden Unterboden aus zwei Lastverbundplatten – einer Oberplatte und einer Unterplatte – an. Beide Verbundplatten werden bei der Verlegung miteinander verklebt. Diese Isolierplatten sorgen für glatte Oberflächen, einen stabilen Unterboden und einen ausreichenden Schutz des Heizsystems. Das wichtigste Merkmal dieser speziellen Mehrschichtplatten ist jedoch ihre Eigenschaft, für eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu sorgen.

Extra-Tipp: Fußbodenheizung zum Nachrüsten

Eine Alternative zur Flächenheizung stellt die Teppichheizung dar. Diese elektrische Heizmatte sollte aber – anders als die klassische Fußbodenheizung - lediglich als Zusatzheizung Einsatz finden. Einen Raum durchgehend nur mit der Teppichheizung auf die gewünschte Temperatur zu erwärmen funktioniert zwar, verursacht jedoch horrende Stromkosten. Eines muss Liebhabern von Teppichböden bewusst sein: Das flauschige Bodenkleid führt, verglichen mit einem Fliesenboden, bei Verlegung auf einer Fußbodenheizung unweigerlich zu höheren Heizkosten. Es gibt jedoch eine Art, um den Energieverbrauch fast genauso niedrig zu halten, als hätte man Keramikwerk verlegt: Eine Isolierung mit Verbundplatten.

Beim Verlegen von Fliesen auf einer Fußbodenheizung spielt der richtige Zeitpunkt eine Rolle. Generell sollte darauf geachtet werden, dass der Estrich im Untergrund nur noch eine gewisse Restfeuchtigkeit aufweist. Dieser Umstand ist mit einem technischen Gerät relativ einfach zu ermitteln.

Diese Art Heizungen lassen sich auch nachträglich sehr gut nachrüsten. Aus diesem Grund kommen sie nicht nur für Neu-, sondern auch für Altbauten in Frage. Zur Auswahl stehen entweder elektrische- sowie wassergeführte Fußbodenheizungen. Allerdings gestalten sich die Umbaumaßnahmen bei wassergeführten Heizungen als erheblich zeitintensiver.

Es handelt sich hierbei um eine wesentliche Komponente der Fußbodenheizung. Der Verteiler zeichnet sich verantwortlich, dass Heizenergie richtig verteilt wird und so gut wie keine Heizleistung verloren geht. In der Regel können bis zu zwölf Heizkreise an einem Heizkreisverteiler angeschlossen werden.

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