Verwendung von Brunnenschaum: Das müssen Sie wissen

Brunnenschaum ist ein modernes Dichtmittel und stammt, wie der Name verrät, aus dem Brunnenbau. Es kann grundsätzlich zur Abdichtung von Schächten verwendet werden und ersetzt heutzutage althergebrachte wasserundurchlässige Materialen wie Mörtel oder Verschlämmungen. Brunnenschaum ist in einer Vielzahl von Varianten für verschiedene Anwendungsmöglichkeiten erhältlich. Eines haben jedoch alle gemeinsam: Sie sind wasserdicht wie kaum ein anderes Material und werden durch die Einfluss von Wasser noch widerstandsfähiger, womit sie einen großen Vorteil gegenüber anderen Mitteln haben. Meistens wird Brunnenschaum auf Polyurethanbasis hergestellt.

So funktioniert Brunnenschaum

Es handelt sich um einen sogenannten Einkomponentenwerkstoff. Brunnenschaum wird aus einer Kartusche heraus verarbeitet, ähnlich zu herkömmlichem Bauschaum. Er wird in Hohlräume eingespritzt, quillt auf, dringt dabei in undichte Stellen ein und dichtet diese ab. Je nach speziellem Produkt kann diese einfache Verarbeitung bei Temperaturen zwischen zehn und zwanzig Grad Celsius erfolgen.

Hygiene und Trinkwassertauglichkeit

Brunnenschäume werden auch im Abwasserleitungsbau angewendet. Dadurch werden gefährliche und gesundheitsschädliche Verunreinigungen, wie z.B. Bakterien und Fäkalien, aber auch Säuren, Benzin und Öl vom Trinkwasser ferngehalten. Beim Bau von Trinkwasserbrunnen sorgt die Verwendung von Brunnenschaum dafür, genau diese Stoffe aus dem Brunnenkreislauf fernzuhalten. Allerdings ist auf die Trinkwassereignung des Brunnenschaums selbst ein besonderes Augenmerk zu richten, denn je nach dessen chemischer Zusammensetzung ist es unter Umständen nötig, eine Abdeckung darüber aufzubringen. Andere Produkte sind in dieser Hinsicht völlig unbedenklich und deshalb ohne zusätzlichen Aufwand im Trinkwasserbereich einsetzbar. Informieren Sie sich hier bitte unbedingt im Vorfeld über die geeignete Produktart bzw. achten Sie auf die entsprechenden Angaben des Herstellers.

Eine Lösung zur UV-Unverträglichkeit des Brunnenschaums

Da eine Einschränkung der üblichen Brunnenschäume in einer UV-Empfindlichkeit besteht, sind sie nur zur Montage im Tiefbau, also überall dort, wo keine Sonnenstrahlung einwirkt, geeignet. Für den Bau eines sogenannten Brunnentroges oder zur Abdichtung von Brunnenteilen, die in irgendeiner Form dem Sonnen- oder auch nur dem Tageslicht ausgesetzt sind, ist das leider nicht der Fall. Wenn Sie z.B. einen gemauerten Brunnen bauen, können Sie dafür jedoch eine kombinierte Lösung umsetzen. Verwenden Sie dazu bis zwanzig Zentimeter unterhalb der Wasseroberfläche den Brunnenschaum. Dadurch verhindern Sie, dass das Sonnenlicht Schäden daran anrichtet. Oberhalb dieser Linie dichten Sie das Mauerwerk am besten durch Schlämmen ab. Sie können hier auch problemlos wasserundurchlässigen Mörtel verwenden. In den oberen Regionen des Brunnens ist die Belastung durch Wassereinwirkung ohnehin nicht so groß wie in den unteren. In jenen wiederum ist die Widerstandsfähigkeit des Brunnenschaums bzw. dessen Eigenschaft, dass die Dichtheit durch die Wassereinwirkung noch verstärkt wird, von großem Vorteil.

Was Sie bei der Verarbeitung unbedingt beachten müssen

Das Wichtigste zuerst: Da Brunnenschaum ungesunde Dämpfe entwickeln kann, arbeiten Sie möglichst nur mit Atemschutz. Wenn der Brunnenschaum den Mörtel ersetzt, platzieren Sie die darauf angeordneten Bauteile, z.B. Mauer- oder Betonsteine bzw. den nächsten Brunnenring unbedingt rechtzeitig vor der Klebfreiheit des Schaums, damit die benötigte Stabilität des Bauwerkes erreicht wird. Beachten Sie auch das Quellverhalten des Schaumes, denn dieser dehnt sich noch aus. So verhindern Sie Materialverlust. Entfernen Sie überquellenden oder heruntergetropften Brunnenschaum möglichst sofort. Halten Sie dafür am besten Polyurethan-Spezialreiniger bereit. Feuchten Sie die Flächen, auf denen der Schaum aufgetragen wird, vorher leicht an. So verhindern Sie ein verzögertes Nachquellen. Beachten Sie dabei jedoch, dass die Feuchtigkeit für eine beschleunigte Aushärtung sorgen kann.

Worauf Sie bei der Auswahl des geeigneten Produktes achten sollten

Brunnenschaum auf Polyurethanbasis ist sehr vielseitig verwendbar, geeignet auf fast allen Untergründen und für die verschiedensten Materialkombinationen, wie z.B. Mauerwerk aus Ziegeln, Holz, Beton, Putz, Kunststoffe und sogar Metall. Je nachdem, welches Bauvorhaben genau Sie avisieren, sollten Sie sich um Vorfeld Gedanken über das dafür geeignete Brunnenschaumprodukt machen. Die folgende Liste enthält eine Aufzählung von Produkteigenschaften, damit Sie möglichst keinen Aspekt vergessen.
  • Baustoffklasse (drei oder manchmal zwei, gibt an, ob nur für Tiefbau geeignet)
  • FCKW- und HFKW-Freiheit (für Verwendung im Trinkwasserbereich)
  • Polyurethan mit oder ohne Polymerzusätze
  • Verarbeitungszeit an der Luft, Zeit bis zur Klebfreiheit
  • Schneidefähigkeit und Zeit bis dahin
  • Aushärtungszeit (z.B. 24 Stunden)
  • Verarbeitungstemperaturen
  • Quellverhalten (Angabe in Prozent, z.B. zwischen 150 und 300)
  • Zellstruktur (fein bis mittel, wasserdicht)
  • Zugfestigkeit, Spannungsfestigkeit bei Stauchung, Reißdehnung
  • Widerstandsfähigkeit gegen Säuren, Laugen und Alkalien

Menge und Preis von Brunnenschaum

Brunnenschaum wird üblicherweise in Kartuschen mit 750 Millilitern Inhalt vertrieben. Das daraus erzeugte Schaumvolumen liegt bei etwa 35 Litern. Beim Bau eines Betonringbrunnens reicht das für ein bis zwei Ringverbindungen aus, sofern der Durchmesser des Brunnens etwa einen Meter beträgt. Eine Kartusche kostet etwa sieben bis zwanzig EUR. Der Preis richtet sich natürlich nach den spezifischen Eigenschaften und damit den möglichen Einsatzgebieten. Für Trinkwasser geeignete Materialien sind in der Regel etwas teurer.
Tipp für Ihren Geldbeutel und die Umwelt
Planen Sie die Menge möglichst genau, da angebrochene Kartuschen nur eine sehr begrenzte Haltbarkeit von wenigen Wochen aufweisen.

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Meinungen
31.01.2024 16:44
vielen Dank ! Ich denke dass das die Lösung meines an einer Stelle leicht undichten Weinkellers ist.

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