Bäume für den Garten kaufen - unsere Tipps für den richtigen Baum

Ein Garten kann als persönliches Erholungsgebiet oder vielleicht als Teil eines Tourismusbetriebs auf vielfältige Arten gestaltet werden. Denkbare Optionen sind Teiche (vom Schwimmteich bis zum Zierteich) oder verschiedene Blumen, Sträucher, Stauden und Heckenpflanzen. Doch am meisten Leben und Charakter wird durch einen Baum in den Garten gebracht – zumindest wenn die Bäume richtig ausgesucht und korrekt behandelt werden. Wir wollen im folgenden Beitrag einige Tipps zu genau diesen Themen geben und wir wollen abschließend noch ein wenig die japanische Gartenkunst Bonsai anschneiden um das Thema für die deutschen Gärtner abzurunden.

Welche Baumschule sollte gewählt werden?

Der Bund Deutscher Baumschulen ist sehr bemüht hohe Qualitätsstandards für jedes Gehölz-Produkt, welches eine Baumschule verlässt, zu garantieren und diese Standards besonders hoch zu halten. So werden zertifizierte Baumschulen in regelmäßigen Abständen sehr strikten Prüfungsverfahren unterzogen. Sie sollten als bei der Wahl der Baumschule auf das Siegel „Zertifizierte Markenbaumschule“ achten. Die Prüfung ist strikter als der deutsche Gesetzgeber vorgibt.
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Bäume machen einen Garten zu einer echten Oase.

Wie stark sind zertifizierte Markenbaumschulen in Deutschland verbreitet?

Im gesamten Bundesgebiet befinden sich über 3.000 verschiedene Baumschulen, die auf einer Fläche von über 22.000 Hektar diverse Gehölzer für den Vertrieb anbauen. Unter dem Begriff Gehölzer werden sowohl Bäume als auch Strauch-Gewächse zusammengefasst. Die Baumschulen bieten 17.000 verschiedene Arten in diesen Kategorien an. Da manche Bäume bis zu 300 Jahre alt werden können, handelt es sich dabei unbestreitbar um ein sehr langfristiges Investment und so rentiert es sich unbestreitbar wirklich eine ordentliche Baumschule mit Zertifikat in der Nähe zu suchen, um ein hochqualitatives Gewächs zu bekommen, mit dem der Gärtner oder die Gärtnerin über viele Jahre hinweg Freude haben. Der Preis sollte ebenfalls in Relation zur Langlebigkeit bewertet werden. Der Bund Deutscher Baumschulen bietet eine Suche an, um eine passende Baumschule in Ihrer Umgebung zu finden. Sie können sich im Vorhinein natürlich ebenfalls telefonisch erkundigen ob die gesuchte Sorte vorrätig ist (Hier geht es zur Suche). Eine Alternative wäre natürlich der Erwerb bei einem Gärtnerei-Betrieb und dies kann sehr komfortabel sein, aber warum bei so einem langfristigen Projekt wie einem Baum nicht direkt zur Quelle gehen. In vielen Fällen ist eine Baumschule mit der angeschlossenen Gärtnerei ohnehin ident.
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Kaufen sie ihren Baum in einer gut geführten Baumschule.

Welcher Baum ist die richtige Pflanze für meinen Garten?

Diese Frage kann nur durch das Stellen von einer ganzen Reihe von Gegenfragen beantwortet werden. Wir werden uns ganz genau auf diese Art den Antworten nähern.

Wie groß ist der Bereich in dem der Baum aufgestellt werden soll?

Bäume brauchen natürlich ihren Platz und das praktisch in jeder Dimension. Die Wurzeln müssen Raum haben um sich auszubreiten, die Krone möchte hoch wachsen und der ganze Baum möchte sich in der Breite entfalten. (vergleichen Sie auch: https://www.t-online.de/heim-garten/garten/id_50970688/obstbaeume-pflanzen-diese-fehler-sollten-sie-vermeiden.html) All diese Kriterien bestimmen aus welcher Klasse ein Baum gewählt werden kann:
  • Kleinbaum (7 bis 15 Meter in der Höhe)
  • Mittelhohe Bäume (15 bis 20 Meter)
  • Großbäume (20 bis 40 Meter in der Höhe)
Bezüglich des Platzes kann sich auch die Frage stellen, wie stark ein Baum geschnitten werden kann und in welcher Form er wächst. Der Zweigriffelige Weißdorn wäre eine gutes Beispiel für einen sehr platzsparenden Baum, der einen sehr sparrigen Wuchs aufweist und darüber hinaus sehr schnittverträglich ist. Obstbäume lassen sich eher weniger gern stutzen.

Welchen Nutzen soll der Baum erfüllen?

Grob gesehen gibt es hier drei mögliche Antworten, die sich untereinander keinesfalls ausschließen, sondern viel mehr bei der richtigen Auswahl sehr ergänzend sein können:
  • Der Baum dient rein zur Zierde
  • Der Baum dient als Nutzpflanze
  • Der Baum verleiht dem Garten Struktur
Im ersten Fall wird bei der Auswahl des passenden Baumes eigentlich nur an das Aussehen der späteren Pflanze gedacht, Ein extremes Beispiel wäre hier Bonsai, denn bei dieser Gartenkunst werden in der Regel alle anderen Zweckerfüllungen eines Baumes ausgeklammert und nur die Kosmetik bzw. der Look zählt. Sofern der Baum als Nutzpflanze genutzt wird, sind die Früchte von primärer Bedeutung. In einem Obstgarten auf einem Bauernhof werden Apfelbäume praktisch nur angepflanzt um im Herbst das Obst zu sammeln und auf verschiedenste Weisen weiter zu verarbeiten.
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Kirschbäume sind aufgrund der wohlschmeckenden Kirschen sehr beliebt.
Die Effekte, mit denen ein Baum Struktur in einen Garten bringen kann, sind sehr breit gestreut und unterschiedlich. So kann ein Baum Schatten spenden oder er dient als Sichtschutz. Andere Pflanzen fühlen sich vielleicht im Halbschatten unter Bäumen wohler (Stichpunkt Gemüsebeet). Bei der Auswahl eines Baumes sollten diese drei Fragen bedacht werden, um eine passende Auswahl zu treffen. Wir werden diese Frage durch einige beispielhafte Denkprozesse vertiefen, die wir zum Zwecke der besseren Anschaulichkeit anhand von subjektiven Überlegungen darstellen: „Wir haben da noch ein wenig Platz hinter der Garage, der eigentlich nie genutzt wird und den eigentlich auch nie jemand sieht. Der Boden ist nicht der beste aber ausreichend Sonne scheint dort durchaus.“ - In diesem Fall würde sich beispielsweise eine Marille gut eignen, die sehr genügsam bezüglich des Bodens ist und aus den Früchten kann Kompott, Marmelade oder Schnaps gemacht werden und die Fläche wird sinnvoll genutzt. Die Marille selbst wächst in der Regel aber nicht hoch genug um Schatten zu spenden, was bei diesem Bedarf keine Bedeutung hat. „Wir wollen unseren Garten ein wenig beleben, aber nicht unbedingt reichlich stechende Bienen und Wespen anlocken. Wir haben sehr viel Platz und auf dieser Seite keinen Nachbarn. Vielleicht können wir eines fernen Tages eine Schaukel für die Kids dort anbringen.“ - Von einer Dotterweide müsste in diesem Fall sehr stark abgeraten werden (Bienengewächs). Auf der anderen Seite wäre ein Bergahorn sehr zu empfehlen, der ausgezeichnet Schatten spendet, sehr stabil ist und scheinbar wird bei dieser Überlegung kein Wert auf die Früchte gelegt. Zudem bietet diese Ahorn-Art Zuflucht für Vögel aber Bienen und Wespen halten sich eher fern. Ein anderes Negativbeispiel wäre die Birke. Sie wächst zwar schnell aber die Äste können in hohem Alter brüchig werden und das wäre schlecht für den Schaukel-Plan. „Wir wollen eigentlich gar keine Kompromisse eingehen. Zum einen wollen wir uns nicht wirklich um den Baum kümmern, wir haben zwar Platz aber er sollte auch Schatten spenden, zierlich sein und uns vielleicht noch ein paar Früchte bieten, weil das niemals schadet.“ - In diesem anspruchsvollen Fall kann ein Walnuss-Baum empfohlen werden. Die rund-wachsende Krone bietet viel Schatten, Walnüsse sind gerade für den Winter sehr lecker und ansehnlich ist der Baum auch noch.
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Ein Baum muss natürlich auch geschnitten werden.
Wir hoffen diese Beispiele haben klar gemacht, wie die drei oben gestellten Fragen zum Zweck des Baumes die Entscheidung beeinflussen können und abgewogen werden sollten. Der Experte in der Baumschule wird sich freuen so klare Vorstellungen zu hören.

Muss bei Obstbäumen etwas Zusätzliches beachtet werden?

Bei der Auswahl von Obstbäumen muss darauf geachtet werden, ob diese selbstbefruchtend sind oder nicht. Sollte dies nicht der Fall sein (selbststeril) müssen passende Bäume für die Befruchtung eingeplant werden, wenn sich in der geographischen Nachbarschaft keine befinden. Wird dies nicht bedacht, ist die Fruchtausbeute zumindest geringer oder gar nicht existent.

Welche Position kann dem Baum geboten werden?

Alle Leser mit einem halbwegs grünen Daumen haben höchstwahrscheinlich schon auf diese wichtige Frage gewartet, die wir nun am Ende stellen, um ihre Bedeutung hervorzukehren. Selbstverständlich gedeiht ein Baum nur, wenn die Bedingungen stimmen und diese sind wiederum sehr stark von der Position abhängig. Wenn also ein Baum gekauft wird, dann müssen diese drei Faktoren unbedingt beachtet werden:
  • potentielle Sonneneinstrahlung
  • vorherrschende Bodenbeschaffenheit
  • durchschnittliche Niederschlagsmenge
Die einzelnen Baum-Arten besitzen verschiedene Vorzüge und Widerstände in genau diesen Bereichen. Es muss also immer die Kombination beachtet werden. So bevorzugt der Spitzahorn beispielsweise sonnige Plätze oder lichten Schatten, nährstoffreiche Böden und sandiger Untergrund geht gar nicht. Die Kirsche widersteht sehr gut Trockenheit aber zu viel Staunässe lässt die Wurzeln faulen. Eine zertifizierte Baumschule wird Sie aber über alle Eigenheiten unterrichten bzw. müssen Sie nur den vorgesehen Standort genau beschreiben um korrekte Erfahrung erfahren.

Bonus-Thema: Bonsai-Bäume

Wenn Sie Bäume kaufen, um die japanische Gartenkunst Bonsai in Ihrem Garten zu betreiben, dann können wir noch einige weitere Tipps mitgeben. Es haben sich in Mitteleuropa Nadelbäume für das betreiben von Outdoor-Bonsai sehr bewährt, denn grundsätzlich kann ja jede Baum-Sorte für diese Leidenschaft eingesetzt werden. Die winterfesten Bäume dürfen bei Minusgraden nicht in die Wohnung geholt werden. Die meisten Sorten halten problemlos die niederen Temperaturen aus. Es könnte nur ein Problem auftreten, wenn die gesamte Erde, der im Garten eingelassenen Schale, gefriert. Dies muss bei manchen Sorten verhindert werden (Schale ausgraben und an einen windgeschützten Ort im Freien mit vielleicht mehr Sonne bringen).
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Gerade junge Bäume müssen gut bewässert werden.
Selbst wenn der Bonsai-Baum sehr zierlich gestaltet wird, darf er nicht zu stark geschützt werden. Bewegte Luft sorgt für widerstandsfähige Triebe und Blätter und für ein langes Leben des eigenen Kunstwerks. Einige gute Fotos von Bonsais finden Sie unter https://www.luxurytrees.com/de/formgehoelze-und-solitaerbaeume-online-shop.html Durch die Beachtung der Fragen und Tipps aus diesem Beitrag sollte dies übrigens für alle zukünftigen Bäume in Ihrem Garten zutreffen. Wir wünschen abschließend prächtigen Baumwuchs in Ihrem Garten.

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