Zwei gegenüberliegende Wände farbig streichen

Das Wichtigste in Kürze
  • Zwei gegenüberliegende Wände farbig streichen erfordert ein wenig handwerkliches Geschick, Kenntnis der gestalterischen Spielregeln und Fantasie.
  • Jede Farbe hat ihre eigene Wirkung und lässt einen Raum anders wirken.
  • Auch die Nutzung des Raumes spielt eine entscheidende Rolle bei der Farbauswahl.
Auch bei Wohnräumen ist Farbe Geschmackssache und erst recht, wenn man zwei gegenüberliegende Wände farbig streichen möchte. Schließlich soll das Ergebnis auf lange Sicht zufriedenstellen.

Die Kulisse für die Möbel

Farbe spielt als Kulisse für Möbel und persönliche Gegenstände eine große Rolle. Wer neu in eine Wohnung oder ein Haus einzieht oder einen alten in die Jahre gekommenen Wohnstil verändern möchte, sollte die Farben mit bedacht auswählen. So kann sich das Potenzial der Wohnräume voll entfalten. Doch nicht nur die Wahl der Farben spielt eine große Rolle, sondern auch die Umsetzung. Voll im Trend liegt es, zwei gegenüberliegende Wände farbig zu streichen. Hier reicht es nicht einfach nur ein paar knallige Farben auszuwählen, auf die Kombination und die Wirkung kommt es an. Wer Gelb als Lieblingsfarbe hat, kann zum Beispiel dunkle und helle Gelbtöne miteinander kombinieren. Auch zu einem Zwei-Ton-Farbschema passen zwei völlig unterschiedliche und sich doch ergänzende Farben, wie Blau und Gelb oder Gelb und Grün. Auf die Wirkung im Zimmer kommt es an, weniger auf die frische Farbe. Der Stil der Wohnung muss also mit der Farbauswahl harmonieren. Zum Stil der Wohnung zählen jedoch nicht nur die Möbel, sondern auch die Fensterdekoration und die Art und das Material des Fußbodens.

Nichts dem Zufall überlassen

Auch nachdem man zwei gegenüberliegende Wände gestrichen hat, sollte man sich in seinen Räumen noch wohlfühlen. Deshalb sollte man überlegen, welche Farbe die Stimmung, die Atmosphäre und die Raumwirkung wie beeinflusst. Dazu benötigt man Kenntnisse der gestalterischen Regeln und ein klein bisschen Mut und Fantasie. Mit etwas Fantasie nämlich, sieht auch ein langweiliger Raum schnell wieder fröhlich aus.

Raumwirkung und Wandfarben

Bevor man sich für eine Farbe entscheidet oder vielleicht auch für zwei, steht die Überlegung, welche Raumwirkung man erzielen will. Wer mit den Proportionen seines Zimmers einverstanden ist, sollte die Wirkung der Farben auf die Raumatmosphäre testen. Wem aber die Proportionen seines Raumes nicht gefallen, der muss sich damit befassen, wie man welche Farbe einsetzen kann, um den Raum größer, kleiner, höher oder niedriger wirken zu lassen. Entscheidend sind dafür Hell-dunkel-Effekte. Dunkle Wände wirken zum Beispiel näher als helle. Das kann man für sich nutzen. Wer die zwei gegenüberliegenden Wände also näher beieinander haben möchte, der muss eine dunklere Farbe wählen als die übrigen Wände. Wählt man eine helle Farbe, rücken die beiden Wände optisch in die Ferne. Dafür eignen sich hellblaue Farbtöne am besten. Man kann den Raum auch mittels Farben gliedern. Betont man dann noch Erker und Nischen mit farblichen Akzenten, wird der Raum ein echter Hingucker. Es gibt also eine Vielzahl an Möglichkeiten.
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Die Wirkung der Farben

Wer zwei gegenüberliegende Wände streichen möchte, der sollte die Wirkung der Farben genau kennen:
  • Rot wirkt mitreißend und stimulierend. Das Zimmer erscheint durch die kräftigen Farbpigmente kleiner.
  • Gelb leuchtet strahlend hell. Sie bringt die gute Laune in den Raum und hebt die Stimmung.
  • Grün hat eine beruhigende Wirkung und strahlt Zuverlässigkeit aus. Sie ist die Farbe der Natur. Oft wird sie in Besprechungsräumen eingesetzt. Dort beruhigt sie erhitzte Gemüter.
  • Blau als zwischen violett und grün im Farbkreis angesiedelt, eignet sich für das Schlafzimmer, wenn sie in einem dunklen Ton ausgesucht wird. Blau steht für Frieden, Ruhe und Heiterkeit.

Die übrigen Faktoren

Die Farbintensität ist auch nicht zu unterschätzen. Es kommt vor, dass ein Farbton auf der Musterkarte bei der Auswahl nicht sehr dunkel aussieht, aber an der Wand dann tonangebend, weil er dominant ist. Der Unterschied kommt meist daher, dass der Farbton auf der sehr kleinen Musterkarte anders wirkt, wie an einer großflächigen Wand. Es empfiehlt sich, eine Probedose zu kaufen und einen Quadratmeter probeweise zu streichen und auf sich wirken zu lassen. Fachhändler haben die Probedosen sehr oft im Angebot. Auch die Nutzung des Raumes ist ein entscheidender Faktor. Die Anzahl der Türen und Fenster muss ebenfalls mitbedacht werden. Entscheidend sind auch die Lichtquellen im Raum, die Farbe unterschiedlich wirken lassen können. Wird ein Raum, wie ein Bad oder ein Flur, die meist innen in der Wohnung liegen, nur künstlich beleuchtet, können dunkle Farben einen starken Akzent setzen. Mit einer gezielten Beleuchtung mittels Downlights, LED-Strahlern oder Stehlampen, können in einem dunklen Umfeld einzelne Objekte, wie Bilder oder Spiegel optisch zur Geltung gebracht werden. Gleichzeitig haben diese Räume einen sichtbaren Schwerpunkt. Die Wahl der Farbe beeinflusst also den Raum optisch in entscheidendem Maße. Doch auch den Raum, bei zwei gegenüberliegenden Wänden zweifarbig streichen zu lassen, wird immer beliebter. Meist werden Farben in Pastell bevorzugt. Wer es aber intensiv mag, sollte in jedem Fall auf einen hohen Pigmentanteil achten. So bekommt die Farbe Leuchtkraft und Brillanz. Interessante Effekte lassen sich auch durch besondere Techniken erzielen. Es gibt bereits Hersteller, die Farben in Metalloptik anbieten. Sie lassen die Wände funkeln, was im Zusammenspiel mit Licht einen interessanten Effekt hervorruft. Auch können Muster und Farbbordüren aufgebracht werden. Das ist zwar aufwendig zu bewerkstelligen, dafür aber auch sehr individuell. Die Schablonen kann man selbst entwerfen.

Die Wände streichen

Es braucht also nur ein paar kreative Ideen und die richtige Farbauswahl und die Räume erwachen zu neuem Leben. Doch Achtung, so eine Wandbearbeitung sollte gut vorbereitet werden. Der Fußboden muss mit Malervlies bedeckt werden und die Farbübergänge abgeklebt. Möbel gehören in die Raummitte oder ausgeräumt, je nach Platzangebot. Stehen die Möbel in der Mitte des Raumes, müssen sie abgedeckt werden. Wer die zwei gegenüberliegenden Wände einfarbig streicht, malert im Kreuzgang, damit es zu keinen sichtbaren Übergängen kommt. Wer Akzente setzen will und die Wischtechnik anwendet, sollte bedenken, dass gute Ergebnisse nur erzielt werden, wenn nass in nass gearbeitet wird. Die Raumtemperatur sollte etwa 20 Grad Celsius betragen. Die Farbe trocknet sonst zu schnell und der Anstrich sieht ungleichmäßig aus. Begonnen wird immer am Fenster. Mit etwas Geschick, der richtigen Farbauswahl und Technik lässt sich eine individuelle Raumstruktur schaffen, die lange Jahre hält.

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