Wetterfestes Holz – das richtige Holz für das nächste Gartenprojekt

Das Wichtigste in Kürze
  • Eines der dauerhaftesten Gehölze für den Garten ist die Robinie
  • Andere Holzarten sind als Thermoholz ebenfalls für den Außenbereich geeignet
  • Thermoholz hält bis zu 30 Jahre bei voller Bewitterung
  • Unbehandeltes Holz gehört jährlich mit Öl und Lack gepflegt
  • Zu FSC-zertifiziertem Holz greifen!
Waschechte Heimwerker hält weder Sonne noch Regen davon ab, das nächste Gartenprojekt zu verwirklichen. Die Jahreszeit spielt dabei einfach keine Rolle. Was jedoch sehr wohl eine Rolle spielt ist die Frage nach dem richtigen Holz für den Außenbereich. Welche Holzarten besonders witterungsbeständig sind und welche Maßnahmen dafür sorgen, dass es lange robust und schön bleibt, erörtert dieser Artikel.

Diese Holzarten eignen sich für den Garten

Holz im Außenbereich muss mit starken Witterungseinflüssen wie Nässe, Kälte, Hitze, Sonneneinstrahlung, Frost und Wind zurechtkommen. Damit man mit den Gartenmöbeln, dem Gartenhaus oder der Terrasse aus Holz lange Zeit Freude hat, entscheidet man sich daher für eine Holzart, die diesen Einflüssen lange standhält. Entscheidend ist dabei der Härtegrad. Unterschiedliche Holzarten weisen unterschiedliche Härtegrade und Dauerhaftigkeitsklassen auf. Dank dieser Normen fällt es leichter, sich für das passende Holz zu entscheiden.
Wetterfestes Holz

Weg vom Tropenholz!

Neben der Qualität des Naturwerkstoffes Holz achtet man heute selbstverständlich auch auf dessen Herkunft. Da der Nachhaltigkeitsgedanke heute schon vom Großteil der Europäerinnen und Europäer gelebt wird, sieht man in europäischen Gärten immer weniger Tropenholz. Tropische Hölzer wie etwa Teak, Azobé oder Bangkirai waren bei uns in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund ihres Härtegrades besonders beliebt. Heute verschwinden sie mehr und mehr aus den Gärten Europas. Heimische Hölzer wie die Douglasie, die Lärche und das „europäische Teak“ – die Robinie – ersetzen sie zunehmends. Holzarten für den Außenbereich:
  • Douglasie
  • Lärche
  • Robinie
  • Fichte
  • Tanne
  • sibirische Lärche

Douglasie, Lärche und Robinie und ihre Härtegrade

Der Härtegrad nach Brinell beschreibt die Dauerhaftigkeit und Witterungsbeständigkeit des Holzes. Je höher die Zugfestigkeit in N/mm2, desto robuster ist der natürliche Werkstoff. Während die Douglasie etwa eine Brinellhärte von 18 N/mm² und die Lärche eine Zugfestigkeit von 19 N/mm² besitzt, kann sich die Robinie mit ihren 46 N/mm² sogar mit dem robusten Teakholz aus Burma (50 N/mm²) messen. Der Grund, warum sich viele Hausbesitzer für diese Holzart im Garten entscheiden. Neben dem Härtegrad teilt das Deutsche Institut für Normung Gehölze in Dauerhaftigkeitsklassen 1 (sehr dauerhaft) bis 5 (nicht dauerhaft) ein. Die Robinie gehört laut der DIN Norm als einzige Holzart in Europa in die Resistenzklasse 1, während Douglasie und Lärche in Klasse 3-4 fallen. Lediglich die Sibirische Lärche schafft es in Dauerhaftigkeitsklasse 3. Mit der Robinie kann aber auch sie nicht mithalten. Härtegrade N/mm²:
  • Fichte 12 N/mm²
  • Tanne 13 N/mm²
  • Douglasie 18 N/mm²
  • Lärche 19 N/mm²
  • sibirische Lärche 27 N/mm²
  • Robinie 46 N/mm²
Dauerhaftigkeitsklasse nach DIN EN 350-2:
  • Fichte 4
  • Tanne 4
  • sibirische Lärche 3
  • Douglasie 3-4
  • Lärche 3-4
  • Robinie 1
Legende: 1 – sehr dauerhaft 2 – dauerhaft 3 – mäßig dauerhaft 4 – wenig dauerhaft 5 – nicht dauerhaft

Thermoholz als vernünftige Alternative

Witterungsbeständige Terrassen, optisch ansprechende Wege, elegante Fassaden- oder Poolverkleidungen: Thermisch modifiziertes Holz macht seit einigen Jahren dem klassischen unbehandelten Holzwerkstoff den Rang streitig. Und das zu Recht; Thermoholz hält bis zu 30 Jahre bei voller Bewitterung, ist zu 100 % chemiefrei und recyclebar und bietet dazu auch noch eine bessere Energiebilanz als Verbundstoffe, unbehandeltes Holz und Stein. Da das Verfahren zur Wärmebehandlung dem Holz mehr Härte und Dimensionsstabilität verleiht – es macht Holz so widerstandsfähig wie Tropenholz - kann man sich zudem auch im Außenbereich für Holzarten mit geringeren Härtegraden entscheiden. Thermoesche und Thermokiefer etwa sind zwei Thermoholzarten, die gerne im Außenbereich Einsatz finden. Wobei – nur wegen der schönen Farbe sollte man sich nicht für eine Holzart entscheiden. Sowohl unbehandeltes Hartholz als auch Thermoholz verändern schon nach kurzer Zeit ihre Farbe. Bekannte Thermoholz Hersteller:
  • Swero GmbH & CO. KG, Wangen im Allgäu
  • Kebony AS, Oslo
  • Hoka GmbH Germany, Berlin-Mitte
  • Lunawood Finnland (Vertreter z.B. Jacob Jürgensen, Hamburg)
  • Osmo, Warendorf

Alle Harthölzer im Außenbereich verändern ihre Farbe

Da kauft man ein wunderbar rot schimmerndes Holz und schon nach einem Jahr zeigt es sich in einem gräulichen Ton. Dieses Schicksal teilen alle Harthölzer, die einer ständigen Witterung und UV-Bestrahlung ausgesetzt sind – die unbehandelten wie auch die behandelten. Holz hält einer UV-Bestrahlung nicht lange stand. Man könnte sich jetzt vornehmen, dem Holz jährlich einen neuen Anstich zu verleihen. Da ist es besser, sich damit zu beschäftigen, welche Farbe das Holz im Garten nach ein bis zwei Jahren annimmt. Wird es eher leicht grau fleckig oder gleichmäßig silbergrau? Nachgedunkeltes, graues Holz kann auch charmant sein! Relevanz bekommt die Farbe des Holzes beim Kauf erst dann wieder, wenn es unter einer Überdachung montiert wird. Dann lohnt es sich tatsächlich, es jährlich mit speziellem Holzöl für den Außenbereich zu behandeln. Die Behandlung mit Holzöl erhält die Holzfarbe und verschließt die Poren des Holzes. Damit haben es Schmutz, Bakterien und Pilze schwerer einzudringen. Farbe nach rund einem Jahr im Außenbereich
  • Fichte – gelbliche Patina
  • Tanne – weißliche Patina
  • sibirische Lärche – gräuliche Patina
  • Douglasie – gräuliche Patina
  • Lärche – silbergraue Patina
  • Robinie – fleckig graue Patina

Holz wetterfest machen

Wer sich für den Kauf von unbehandeltem Holz entscheidet, der weiß, dass das Holz einer regelmäßigen Pflege bedarf. Das jährliche Streichen darf dem Terrassen- oder Poolbesitzer also nichts ausmachen, denn es gehört definitiv dazu, wenn es darum geht, die Wetterfestigkeit von Holz im Außenbereich zu erhalten. Damit es widerstandsfähig bleibt, behandelt man es regelmäßig mit Lacken und Ölen mit Bläueschutz.
Wichtig
Nur mit Lacken und Ölen mit Bläueschutz arbeiten!
Gängige Holzschutz-Lacke:
  • Lasur
  • Wetterschutzfarbe
  • Allwetterlack
  • Imprägnierlack
  • Bootslack
Unser Tipp
Die besten Ergebnisse liefert Bootslack.
Pflegende Öle für das Holz im Außenbereich:
  • Terrassenholzöl
  • Gartenholz-Öl
  • Hartwachsöl
  • Tiefenöl
  • UV-Schutz-Öl
Übrigens: Thermoholz gilt als pflegeleicht. Dennoch muss man auch das thermisch modifizierte Holz regelmäßig streichen.

Holz mit FSC Siegel kaufen

Von FSC akkreditierte Waldbesitzer, Hersteller und Händler stellen regelmäßig sicher, nur Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zu liefern. Damit tragen sie dazu bei, unsere Wälder auch für nachkommende Generationen zu sichern. Wem die Umwelt am Herzen liegt, der greift daher zu Holz mit FSC Siegel. Damit weiß man, dass man sich für Holz aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft entscheiden.

Die Witterungsbeständigkeit von unterschiedlichen Holzarten kann sich mehr oder weniger stark unterscheiden. Der Grund ist in den verschiedenen Dichten zu suchen, dem spezifischen Gewicht sowie der Fähigkeit von Holz, natürliche Öle zurückzuhalten.

Sind alle diese Merkmale vorhanden, handelt es sich nahezu um zu einhundert Prozent wetterfestes Holz.

Holzprodukte bleiben über viele Jahrzehnte hinweg beste CO2- Speicher. Holz lässt sich zudem energiearm zurückbauen und recyceln. Anhand des natürlichen Naturkreislaufes sind Holz und Holzwerkstoffe deutlich umweltfreundlicher, als beispielsweise Beton oder Stahl.

Gerade im Bereich Garten lassen sich bei zahlreichen Projekten Holzstoffe besser einsetzen. Zudem ist Holz tragfester als Stahl sowie druckfester als Stahlbeton und das alles mit einem hohen Maß an Elastizität.

Das FSC selber vergibt weder Label noch Zertifikate. Die Vergabe von einem Siegel erfolgt über unabhängige Prüfinstanzen oder Organisationen, die jedoch vom FSC autorisiert wurden. Diese beurteilen zum einen die Waldwirtschaft und zum anderen die Unternehmen innerhalb der Produktionsketten, nach den jeweiligen FSC- Standards.

Eine FSC- Zertifizierung muss beim FSC selber beantragt werden, wofür für die jeweiligen Unternehmen immens hohe Kosten anfallen.

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