Holztor bauen - leicht selbst gemacht und Geld gespart

Das Wichtigste in Kürze
  • Das Holz muss für den Außenbereich geeignet sein – Je dauerhafter desto besser.
  • Es muss kein Tropenholz sein. Heimische Holzarten können definitiv mithalten.
  • Ein einfaches Holztor kann jeder bauen.
  • Die Nachbehandlung macht das Holztor noch dauerhafter.
Ob für die Garage, die Scheune oder zur Begrenzung des eigenen Grundstücks: Warum ein teures Tor kaufen, wenn man sich auch selbst eins bauen kann? Dieser Artikel zeigt Heimwerkerinnen und Heimwerkern, wie sie ein einfaches Holztor selbst bauen können.

Das richtige Holz für Holztore

Holztore sind tagtäglicher Witterung ausgesetzt. Daher sollte das Holz vor allem einmal eins sein: Witterungsbeständig. Hartholz eignet sich am besten, um Sonne, Regen und Schnee langfristig standzuhalten.
Holztor-bauen
Foto: bigstockphoto.com / Stockfoto-ID: 319552522, Copyright: Vlyaks
Gängige Holzarten für den Außenbereich:
  • Lärche
  • Douglasie
  • Kiefer
  • Eiche
  • Fichte
  • Robinie
  • Mahagoni
  • Bangkirai
  • Teak

Sehr dauerhafte Holzarten

Robinie: Die nachhaltige Alternative zu Teak. Schön - und noch dazu sehr dauerhaft - ist Robinienholz. Das „Tropenholz Europas“ schätzen sowohl Bauherren als auch Heimwerker – die harte Robinie eignet sich für den Außenbereich. Im Holzbau setzt man Robinienholz für Kontruktionen mit Erdkontakt ein. Teak: Ein sehr dauerhaftes Tropenholz, das noch vor einigen Jahren in aller Munde war. Wer umweltbewusst denkt und auf nachhaltig lebt entscheidet sich aber besser für die heimische Robinie. Das sehr harte Robinienholz bringt nämlich dieselben sehr guten Eigenschaften mit.

Dauerhafte Holzarten

Eiche: Die nachhaltige Alternative zu Bangkirai. Eichenholz zählt zu den dauerhaften Holzarten. Zum Einsatz kommt die harte, schwere Eiche im Außenbereich und im Hoch- und Tiefbau. Vorsicht: Metalle oxidieren in diesem Holz schneller. Daher eignet sich zur Verbindung der einzelnen Teile des Holztors die Dübel-Methode am besten. Bangkirai: Ein dauerhaftes Tropenholz, das man leicht durch heimisches Eichenholz ersetzen kann. Wer noch härteres und witterungs-beständigeres Holz will, greift zur heimischen Robinie.

Mäßig dauerhafte Holzarten

Lärche: Das helle und feste Lärchenholz gehört zu den mäßig dauerhaften Holzarten. Lärchenholz setzt man auch unbehandelt im Außenbereich ein. Es vergraut aber dann nach einigen Jahren. Douglasie: Auch Douglasienholz gilt als mäßig dauerhaft. Ein auf Bläuepilze anfälliges Kernholz, das man im Außenbereich nur mit Holzschutz verwendet. Kiefer: Wie die beiden Holzarten zuvor gehört Kiefernholz ebenfalls in die Klasse der mäßig dauerhaften Holzarten. Für den Außenbereich gilt: Kiefernholz vor- und nachbehandeln! Für noch mehr Langlebigkeit weicht man besser auf kesseldruckimprägnierte Kiefer aus. Mahagoni: Mahagoniholz ist nicht dauerhafter als Lärche, Douglasie oder Kiefer: Es gehört zu den mäßig dauerhaften Holzarten. Warum also nicht gleich auf das ehemals hochgepriesene Tropenholz verzichten und sich für ein heimisches Gehölz entscheiden? Das schont das Portemonnaie, den Regenwald und unser Klima.

Wenig dauerhafte Holzarten

Fichte: Profis raten davon ab, die Fichte im Außenbereich zu verwenden. Es ist nicht besonders witterungsbeständig und noch dazu anfällig auf Pilz- und Insektenbefall. Dennoch setzen viele Heimwerker auf das kostengünstige Fichtenholz. Wer sich auf das Experiment Fichtenholz einlässt, setzt es sicherheitshalber nur dann im Außenbereich ein, wenn es sich um ein Bauwerk ohne Erdkontakt handelt. Fichtenholz niemals ohne Vorbehandlung verwenden!

Das Holz vorbehandeln

Eine ökologische Art der Vorbehandlung von Holz ist die Behandlung mit Borsalz. Dazu einfach ca. 100 Gramm Borsalz mit ½ L Wasser vermischen und mit einem Pinsel auf das Holz auftragen. Den Vorgang auf feuchtem Holz wiederholen und erst danach 24 Stunden trocknen lassen. Als weitere Schutzschicht nach der Behandlung mit Borsalz noch Holzschutz-Wachs auftragen.
Hinweis
Für Fichtenholz ist diese Art der Vorbehandlung nicht geeignet. Besser geeignet ist eine Grundierung sowie die Versiegelung mit Holzfarbe.

Ein einfaches Holztor bauen

1. Breite festlegen

Das hier beschriebene Holztor darf die 1,22 Meter nicht überschreiten. Breitere Holztore besser zweiflügelig gestalten.

2 Verschiedene Verbindungsmethoden des Rahmens

Den Rahmen verbindet man mittels einer der folgenden Methoden: Überblattung Die einfache Alternative: Rahmen mit Ausschnitten an den Kanten versehen und im nächsten Schritt verleimen. Dübeln Noch einfacher als die Überblättung ist die Verbindung der Rahmen mit Holzdübeln. Hierzu die Streben mit Dübellöchern versehen, mit Holzleim ausfüllen und dübeln. Schrauben Vor der Verschraubung: Einzelne Teile des Rahmens mit der Gehrungssäge im 45° Winkel sägen. Zur Verstärkung der Konstruktion: Rechtwinkelige Beschläge anbringen. Löcher vorbohren, um das Splittern zu vermeiden. Rahmen mit 7,5 cm langen Schrauben verschrauben.

3. Querstrebe einziehen

Eine Querstrebe zur Verstärkung der Konstruktion zuschneiden. Dazu diagonal auf den Rahmen legen und mit dem Bleistift anzeichnen und Strebe in den Rahmen einpassen. Da die Querstrebe von oben innen nach unten innen verläuft, müssen zwei Gehrungen geschnitten werden.

4. Latten anbringen

Je nach Wunsch die Latten zur Verkleidung an der Vorderseite des Holztors waagrecht, senkrecht oder diagonal verschrauben.

5. Bänder fixieren

Die Bänder an der Rückseite des Holztors mit Schrauben und Muttern fixieren.

6. Mit dem Pfosten verbinden

Um das Tor mit dem Gartenzaun zu verbinden benötigt man einen 12,7 cm x 12,7 Pfosten. Dem Pfosten einen Balkenschuh überziehen, mit Bolzen und Muttern fixieren. Danach mit dem Bleistift eine Markierung für die Bänder-Verbindungspunkte setzen und das Holztor einhängen. Wer ein verschließbares Tor bauen möchte, muss an der gegenüberliegenden Seite einen weiteren Pfosten mit Türfalle montieren.

Nach dem Bau des Holztores: Holzschutzmittel verwenden

Das Holz anschließend mit Holzschutzmittel behandeln, um es vor schädlichen Einflüssen durch Witterung, Pilze und Insekten zu schützen und damit die Dauerhaftigkeit zu verbessern. Das können Lacke, Farben, Imprägnierungen und Lasuren sein.
Holztor-Holzschutzmittel
Foto: bigstockphoto.com / Stockfoto-ID: 125726081, Copyright: zlikovec
Wer sich für Holzarten wie Robinie oder Lärche entscheidet, muss das Holz nicht mit Holzschutz nachbehandeln, nimmt dafür aber in Kauf, dass es mit dem Witterungseinfluss vergraut. Wer die silbergraue Patina bei unbehandeltem Holz hinauszögern möchte, schützt den natürlichen Holzton mit Öl. Durch die Behandlung mit Hartöl und Balsamterpentinöl wird das Holz nicht versiegelt und bleibt weiterhin atmungsaktiv. Hartöl eignet sich für alle Holzarten. Zur Vorbeugung gegen Bläue, Pilze und Insekten verwendet man chemische Behandlungen wie Imprägnierungen – im Handel zumeist zum Streichen, Tauchen oder Fluten zu kaufen. Auch auf Holz gestrichene oder gerollte Lasuren wirken Bläue, Pilzen und Insekten entgegen. Den besten Schutz vor Witterungseinflüssen bietet jedoch nach wie vor die Behandlung mit Lack. Damit schafft man eine Schutzschicht, die das Holz wetterfest macht. An alle Heimwerkerinnen und Heimwerker! Ran ans Werkzeug! Ein Holztor wie das hier beschriebene ist ganz einfach selbst zu bauen, macht Spaß und spart auch noch Geld.

Wie gefällt dir dieser Beitrag?

5 von 5 Sternen

Deine Meinung ist uns wichtig! 2 Bewertungen hat dieser Beitrag bereits erhalten. Bewertung abgeben


Meinungen
20.07.2023 12:39
Sehr gute Infos über die verschiedenen Holzarten und Vergleich der einzelnen Sorten!

Weitere interessante Artikel