Umweltschutz in der Küche: Diese Möglichkeiten haben Verbraucher

Jahr für Jahr produzieren Schweizer pro Kopf etwa sechs Tonnen CO2-Äquivalente. Ein nicht zu unterschätzender Anteil davon entfällt auf das Wohnen. Um den CO2-Fussabdruck zu reduzieren, gibt es gerade in diesem Bereich zahlreiche Möglichkeiten. Wo sie nur können, sind Verbraucher dem Klimaschutz zuliebe zum Energiesparen aufgerufen. So auch in der Küche – denn beim Kochen und Backen gibt es etliche Gelegenheiten für nachhaltige Entscheidungen.

So sehen umweltfreundliche Küchen aus

Dass sie mit ihrem Energieverbrauch die Umwelt belasten, ist Schweizern mittlerweile bewusst. Mit Sanierungen, Smart Home Konzepten und Technologien für grüne Energie bemühen sich viele Haushalte hierzulande um eine bessere Umweltbilanz. Auch im Hinblick auf das Konsumverhalten achten die meisten auf nachhaltige Entscheidungen. Beim Einkaufen im Supermarkt wählen sie zugunsten kurzer Transportwege beispielsweise bevorzugt regionale Produkte der Saison und dank Kochboxanbieter wie HelloFresh, können Sie mit genau bemessenen Zutaten kochen, um Lebensmittelabfall zu reduzieren. Theoretisch bieten sich in der Küche aber noch mehr Möglichkeiten, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Insbesondere im Hinblick auf

  1. die Einrichtung,
  2. das Einkaufen und Kochen/Backen,
  3. das Putzen.

1. Nachhaltig einrichten

Schon bei der Wahl der Küche können Verbraucher die Umwelt schützen. So beispielsweise mit der Entscheidung für angemessene Küchenmöbel und Geräte. Ressourcenschonende Herstellung ist hierbei das A und O.

  • Tropische Hölzer sollten nicht in den Möbelstücken stecken. Am besten auf Siegel wie FSC (Forest Stewardship Council) und PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) achten.
  • Idealerweise kommen alle zur Herstellung verwendeten Rohstoffe aus der Schweiz, sodass weite Transportwege ausgeschlossen sind.
  • Aggressive Lacke und Lasuren brauchen Küchen aus Echtholz nicht. Lieber auf die Behandlung mit Öl oder Wachs setzen.
  • Bei Küchenutensilien (zum Beispiel Schneidebretter, Frischebeutel, Pfannenwender) auf nachhaltige Materialien achten (plastikfrei, recycelbar, wiederverwendbar).
  • Bei Elektrogeräten Energieeffizienz bedenken. Was im Dauerbetrieb ist, beispielsweise Kühl- und Gefrierschrank, kauft man nur in der besten Effizienzklasse (nach EU-Energielabel seit 1. März 2021 Klasse A).
  • Hinsichtlich der Grösse von Geräten achtet man auf ein bedarfsgerechtes Volumen.
  • Herde sollten nicht direkt neben Kühl- und Gefrierschränken aufgestellt werden.

Expertentipp: Ökostrom für die Küche

Küchengeräte verbrauchen auch bei bester Energieeffizienz noch Strom. Wer Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen bezieht, schont die Umwelt bedeutend. Siegel wie Grüner Strom oder OK Power geben bei der Anbieterwahl Orientierung.

2. Umweltfreundlich einkaufen und kochen

Ein bedeutender Teil aller CO2-Emissionen entfällt auf den Ernährungsbereich. Wer beim Lebensmitteleinkauf und der Essenszubereitung bewusster vorgeht, kann die negativen Umweltauswirkungen der eigenen Ernährung reduzieren. So beispielsweise, indem

  • so wenig tierische Erzeugnisse wie möglich auf dem Teller landen. Die Viehhaltung verursacht 20 Prozent aller weltweiten Treibhausgase und ist ein Grund für die Rodung der Regenwälder.
  • Fleisch- oder Wurstwaren nur in Ausnahmefällen serviert und bei regionalen Bio-Bauern gekauft werden.
  • bei Obst und Gemüse kurze Transportwege (Regionalität) und Saisonalität als Auswahlkriterien dienen.
  • lose Produkte eher in den Einkaufswagen finden als aufwendig verpackte.
  • Verbraucher stets bedarfsgerecht einkaufen.
  • so wenig Food Waste wie möglich anfällt.
  • Reste im Zweifelsfall eingekocht oder eingefroren werden.
  • man Foodsharing-Plattformen nutzt.
  • Lebensmittel auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch auf ihre Geniessbarkeit untersucht werden.
  • Verbraucher die Ökobilanz von Produkten per App überprüfen.
  • Lebensmittel umweltfreundlich gelagert werden: gut verschlossen, trocken, dunkel, kühl.
  • der Kühlschrank richtig eingeräumt wird, damit das Gerät energieeffizient arbeiten kann.

Auch bei der Zubereitung der Zutaten steht idealerweise Nachhaltigkeit im Fokus. Von Obst, Gemüse und Fleisch wird so wenig wie möglich weggeschnitten. Entferntes Fett lässt sich als Bratfett weiterverwenden. Essbare Schalen (beispielsweise Bio-Orangenschalen) lassen sich zum Backen nutzen und sogar Wasser aus dem Kochtopf muss nicht weggekippt werden. Stattdessen lassen sich damit Pflanzen giessen. Ebenfalls wichtig bei umweltfreundlicher Essenszubereitung: die Entscheidung für eine nachhaltige Zubereitungsweise. Herd und Backofen verwenden Verbraucher idealerweise nicht täglich. Wird einmal gekocht, dann am besten in grösserer Menge, wobei die Reste aufgehoben werden. Auch hochwertiges Kochgeschirr schont die Umwelt. Entscheidend ist ein ebener Boden mit optimaler Wärmeverteilung. Eine der grössten Umweltsünden beim Kochen ist übrigens die Wahl falscher Kochplatten. Das Kochgeschirr sollte immer genau auf die Platte passen. Ausserdem kocht man am besten immer mit Deckel, um die Wärme optimal zu nutzen.

3. Die Küche umweltschonend putzen

Sobald das Essen zubereitet ist, steht der Abwasch an. Das Spülen in einem energieeffizienten Geschirrspüler ist hinsichtlich des Wasser- und Stromverbrauchs in der Regel nachhaltiger als das Abspülen per Hand. Das allerdings nur, wenn die Spülmaschine voll und richtig beladen ist. Auch bei der Wahl der Reinigungsprodukte sollten Verbraucher vorsichtig sein. Die beste Option sind phosphatfreie Spülmittel, die biologisch abbaubar sind. Auf höchster Stufe sollte der Geschirrspüler übrigens nicht immer laufen. Kürzere und kühlere Programme verbrauchen weniger Energie und reichen bei moderater Verschmutzung aus. Nicht nur das Geschirr, sondern auch die Küchenzeile muss nach dem Kochen gereinigt werden. Hierzu verwenden umweltbewusste Verbraucher bevorzugt Hausmittel. Wer auf chemische Reiniger verzichtet, belastet das Grundwasser nicht mit Giften. Die Umwelt weiss es zu schätzen.

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