Fußbodenaufbau - Dämmung, Estrich und Bodenbelag - darauf sollten Sie achten

Viele Menschen wissen gar nicht, was sich eigentlich unter Ihnen im Haus befindet. Auch ist es nicht in jedem Haus und bei jedem Fußboden dasselbe, das sich unter dem Estrich befindet. Jeder Fußboden ist in jedem Haus anders aufgebaut, jedoch die Grundbauweise eines Fußbodens bleibt in jedem Falle mit allen Dingen, die zu beachten sind, gleich.
Unterscheiden muss man jedoch zwischen Fußböden im Erdgeschoss und den Fußböden in oberen Geschossen. Denn diese sind in ihrem Grundaufbau sehr verschieden, da sie unterschiedliche Bedingungen zu erfüllen und Funktionen auszuführen haben.

fussbodenaufbau

Das Erdgeschoss - unterkellert oder nicht?

Bei nicht unterkellerten Häusern ist die unterste Schicht des Erdgeschosses die Bodenplatte. Beim Gießen der Bodenplatten wird heutzutage üblicherweise zusätzlich mit der sogenannten Perimeterdämmung gearbeitet. Dies ist bedeutend in Bezug auf die Leistungsfähigkeit der Dämmung. Denn je, nachdem wie gut die Bodenplatte gedämmt und somit die Wärmedämmung leisten kann, muss beim weiteren Aufbau des Fußbodens bestimmte Entscheidungen getroffen werden, um gegebenenfalls Defizite in der Wärmeleistung nachzuholen. Es soll nämlich so wenig der Wärme wie möglich an die Erde abgegeben werden, sodass die Wärmeleistung im Haus umso stärker ist und keine Wärme verloren geht. Bei unterkellerten Häusern, das heißt, Häuser, die einen ungeheizten Keller besitzen, wird erst die Kellerdecke gedämmt. Hier ist die unterste Schicht des Erdgeschosses also die Rohbetondecke, welche die erste Schicht des Bodens ist, die gedämmt wird. In den meisten Fällen ist diese Art der Dämmung billiger und gleichzeitig effektiver gegenüber der Dämmung des sich darüber befindenden Fußbodens. Jedoch wird in fast jedem Haus noch zusätzlich eine leichte Dämmung des Fußbodens vorgenommen.

Schutz gegen Feuchtigkeit,Wärmedämmung & Trittschalldämmung

Die unterste Schicht des Erdgeschosses, also die Rohbetondecke des Kellers oder die rohe Betonplatte, muss neben der Wärmedämmung auch noch gegen aufsteigende Feuchtigkeit abgedichtet werden. Die unterste Schicht soll völlig dicht sein und keine Feuchtigkeit durchlassen. Dies wird mit einem sogenannten Bitumenvoranstrich erreicht. Zusätzlich werden in der Regel noch 14 Zentimeter hohe Bitumenschweißbahnen an den Außenwänden hochgezogen, um die Schutzfunktion zu verstärken.

Bitumenvoranstrich und Hartschaumplatten

Und genau auf diesem Bitumenvoranstrich wird dann die erforderliche Wärmedämmung des Fußbodens errichtet. Diese besteht in den meisten Fällen aus Hartschaumplatten. Diese sind je nach dem Bedarf an Wärmedämmung unterschiedlich dick. Eine weitere Art, eine Wärmedämmung zu verlegen, ist die Verwendung von sogenannten Fermacell-Platten. Damit die Platten auch schön ebenerdig verlegt werden können, werden in manchen Fällen zusätzlich noch Ausschüttungen aus Perlite gemacht. Diese dienen gleichzeitig noch der Wärmedämmung und verstärken dessen Effekt. In den meisten Fällen leiste die Hartschaumplatten auch zusätzlich noch eine ausreichende Trittschalldämmung. Es braucht also in der Regel keine ergänzende Schicht zur Schalldämmung aufgetragen werden. Falls es jedoch trotzdem aus irgendeinem Grund erforderlich sein sollte, können noch zusätzliche Trittschalldämmungen auf diese Schicht der Wärmedämmung aufgetragen werden. Dies ist allerdings sehr selten der Fall.

Estrich als Basis für den Fußbodenaufbau

Nachdem man die Bodenplatte oder die Rohbetondecke genug gedämmt und vor Feuchtigkeit geschützt hat, muss nun der Estrich aufgetragen werden. Hierbei gibt es jedoch viele Möglichkeiten, welchen Estrich man nimmt und wie man diesen aufträgt. Zum einen gibt es den sogenannten Verbundestrich. Hierbei wird der Estrich einfach ohne zusätzliche Dämmlage mit dem Rohbeton verbunden. Das heißt, die oben genannte Wärmedämmung und der Feuchtigkeitsschutz befindet sich nicht unter dem Estrich. Dann gibt es noch die Möglichkeit, den Estrich wieder, ohne dass sich Lagen der Wärmedämmung und des Feuchtigkeitsschutzes darunter befinden, als erste Schicht nach dem Rohbeton kommt, jedoch mit einer dünnen Trennschicht.
estrich
Diese Trennlage kann zum Beispiel eine sogenannte PE-Folie sein, auf die der Estrich dann in flüssiger Form gleitet. Als dritte Option gibt es die Möglichkeit, den Estrich als Schicht über die oben erwähnten Dämmschichten einzubauen. Dabei wird der Estrich ebenfalls durch eine Trennschicht von der Dämmschicht getrennt und ebenfalls in flüssiger Form eingebaut.

Trockenestrich - schnell und muss nicht trocknen

Auch Trockenestrich wird in vielen Häusern bei Fußböden verwendet. Dieser Trockenestrich muss allerdings als Sonderkonstruktion geplant werden. Denn vor allem der Einsatz von Trockenestrich erfordert eine hohe Abstimmung auf andere verwendete Materialien und das Schwingungsverhalten der unteren Schichten des Fußbodens. Außerdem muss immer die zu tragende Last berücksichtigt werden, sodass der Fußboden im Endeffekt auch allem Stand hält. Aber auch wenn der Trockenestrich eine noch genauere Planung erfordert, hat er viele Vorteile, die er mit sich bringt. Er kann schnell und einfach eingebaut werden, im Gebäude entsteht vorübergehend keine große Feuchtigkeit, er muss nicht trocknen, sondern ist sofort begehbar und er eignet sich teilweise sehr gut bei einem Einbau einer Fußbodenheizung, da dieser Estrich wenig Energie verschwinden lässt.

Der Bodenbelag - Parkett, Laminat oder Fliesen?

Als aller letzte Schritt wird dann ein passender Bodenbelag gewählt, der auf dem Estrich verlegt wird. Es gibt viele verschiedene Arten eines Fußbodenverlags. Parkett, Dielenboden, Bodenfliesen, Korkboden, PVC-Boden Linoleom oder Laminat sind nur einige Möglichkeiten, die man als Fußboden verwenden kann. Je nach Art des Zimmers und der persönlichen Präferenzen in Bezug auf den Stil des Hauses und der Einrichtung, entscheidet sich jeder für einen anderen Fußbodenbelag.

Fussbodenheizung - mit welchem Bodenbelag?

Nur bei dem Einbau einer Fußbodenheizung gibt es bestimmte Einschränkungen, da der Belag relativ viel Wärme durchlassen muss, damit die Wärme so gut wie möglich übertragen und an das Zimmer abgegeben werden kann. Wem keiner der oben aufgeführten Fußbodenbelägen anspricht, kann auch den Estrich als Bodenbelag belassen. Der Estrich wird in so einem Fall als Sichtestrich ausgeführt und es wird gewöhnlich dann eher ein hochwertiger Estrich verwendet. Dieser wird zusätzlich geschliffen und poliert und überzeugt in dezenter Optik. Der Sichtestrich dient nach der Versiegelung als langanhaltender und dauerhafter schöner Bodenbelag.

Fußbodenaufbau im Obergeschoß

Der Fußbodenaufbau der oberen Geschosse ähnelt ziemlich stark dem des Erdgeschosses. Allerdings wird in den meisten Fällen auf eine Wärmedämmung verzichtet, da es in und zu den oberen Geschossen einen hohen Wärmedurchgang gibt. Auch der Estrichverlag bzw. -einarbeitung muss dem jeweiligen Obergeschoss angepasst werden. Je nachdem ob gewöhnliche Decken Unter- und Obergeschoss voneinander trennen oder eine sogenannte Balkendecke muss der Aufbau des Estrichs variieren. Bei Balkendecken muss dieser zum Beispiel nämlich durchaus tragfähiger sein.

Gute Planung des Aufbaus im Voraus

Wie wir also oben lesen konnten, variiert der Aufbau der Fußböden von Haus zu Haus. Lediglich das Grundprinzip bleibt erhalten. Vor allem der Einsatz des Estrichs erfordert gute Planung und muss den Umständen und Anforderungen des jeweiligen Hauses entsprechen. Aber nicht nur von Haus zu Haus sieht die Planung anders aus und muss somit gut durchdacht sein. Auch innerhalb der Häuser ist nicht der Fußbodenaufbau gleich. Jedes Geschoss eines Hauses erfordert eine eigene intensive Planung. Vor allem zwischen Erd- und Obergeschoss sollte besonders unterschieden und eine andere Vorgehensweise verwendet werden.

Mit einer Bodenausgleichsmasse steht dem Verlegen von neuen Bodenbelägen nichts mehr im Weg. Egal, ob es sich um Risse, Dellen oder schiefe Flächen handelt. Es kommen allerdings unterschiedliche Ausgleichsmassen in Frage, darunter auch, die sogenannte allein arbeitende Nivelliermasse, die im wahrsten Sinne vollkommen selbstständig verläuft.

PE steht für Polyethylen, einem Kunststoff, der häufig als Feuchtigkeitsschutz unter Bodenbelägen eingesetzt wird. Unter Experten sind ebenso Begriffe wie Dampfbremse oder Bau -Folie geläufig, da aufsteigende Feuchtigkeit nicht in den Bodenbelag gelangen kann. PE- Folie ist vor allem bei Bodenbelägen wie Parkett, Laminat oder Design-Belägen ein absolutes Muss.

Zur Dämmung werden künstliche Materialien empfohlen wie etwa Polystyrol- Produkte. Hierzu zählen Styropor und Styrodur. Als Alternativen bieten sich Mineralstoffplatten an, die jedoch mit Aluminiumfolie kaschiert sein sollten. Diese lassen sich nicht nur einfacher verarbeiten, sondern eignen sich als zusätzlicher Schutz gegen Feuchtigkeit.

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