Frottier – Qualitäten erkennen und richtig pflegen
Frottier ist das kuscheligste Gewebe für den täglichen Gebrauch. Morgens aus der Dusche hüpfen und mit flauschigem Handtuch den Körper abtrocknen – das scheint selbstverständlich. Dabei ist das weiche Schlingengewebe erst vor etwa 150 Jahren auf den Markt gekommen und war zunächst der gehobenen Gesellschaft vorbehalten. Erst im Laufe der Zeit fand das anschmiegsame Luxusgewebe den Weg in den Alltag. Aber woran erkennt man gute Qualität? Welche Pflege benötigt Frottier, damit es lange seine angenehmen Eigenschaften behält? Hier die wichtigsten Tipps:
Walkfrottier – flauschiges Gewebe zum Wohlfühlen
Für sanftes Hautgefühl ist Walkfrottier die beste Wahl. Handtücher aus diesem weichen Gewebe sind an ihrem Volumen erkennbar. Walkfrottier hat lange Schlingen aus einfach gedrehten Garnen. Dieser doppelseitige Flor gibt den Handtüchern eine gewisse Üppigkeit. Bei guter Qualität sind sie dicht gewebt und ihr Flor wirkt gleichmäßig und weich. Als Orientierungshilfe dient die Grammatur. Sie bezeichnet das Quadratmetergewicht. Die einfache Regel für Frottierhandtücher sagt: Je höher die Grammatur, umso mehr Material ist verarbeitet worden. Mehr Material bedeutet mehr Textilfasern, die Wasser aufnehmen. Die Grammatur ist also ein Hinweis, wie gut das Handtuch trocknet. Gute Qualität beginnt bei 400g/ cm², Hotelhandtücher haben ein Gewicht ab 450g/ cm² und 550g/ cm² ist eine sehr gute Qualität. Soll es kein Handtuch sein, sondern ein Bademantel aus Walkfrottier, ist auf das Quadratmetergewicht unbedingt zu achten. Bei hoher Grammatur kann ein Bademantel zu schwer werden.
Zwirnfrottier – elegantes Gewebe mit hoher Strapazierfähigkeit
Wenn es nicht ganz so flauschig sein soll, ist Zwirnfrottier die beste Wahl. Hier sind die Schlingen fester und kürzer. Zwirnfrottier wird anders hergestellt als Walkfrottier. Mit mehreren farbigen Garnen können attraktive Muster gewebt werden. Typisch sind Jacquardmuster. Deshalb sehen Handtücher aus Zwirnfrottier oft anders aus als die einfarbigen Handtücher aus Walkfrottier. Die festen Schlingen sind sehr saugfähig. Auch hier kann man auf die Grammatur achten. Insgesamt ist diese Qualität etwas pflegeleichter als Walkfrottier und sehr robust. Handtücher aus Zwirnfrottier haben eine hohe Langlebigkeit. Auf der Haut fühlen sie sich fester als Walkfrottier an. Mit ihnen kann man sich abrubbeln und erlebt einen feinen Massageeffekt. Diese Frottierart kommt bevorzugt bei Herren-Handtüchern ins Spiel. Doch letztlich hängt es allein vom persönlichen Geschmack ab, welche Wahl getroffen wird.
Die richtige Frottier-Pflege
Frottier lässt sich unkompliziert waschen und verträgt hohe Temperaturen von 60 Grad. Auf Weichspüler sollte möglichst verzichtet werden. Er schränkt die Saugfähigkeit von Handtüchern ein. Durch den Schleudergang in der Waschmaschine leidet Frottier. Die Rotation drückt die Schlingen flach ans Gewebe. Nach der Wäsche müssen sie sich wieder aufrichten können. Am einfachsten gelingt das mit einer Trocknung im Tumbler. Vor dem Aufhängen an der frischen Luft sollte man Handtücher zuerst aufschlagen. Durch die Bewegungen lockern sich die Schlingen wieder und richten sich auf. Frottier darf nicht in der Sonne trocknen oder über die Heizung gelegt werden. Das sorgt für schnelles Austrocknen der Schlingen und sie können hart werden.
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