Fenster isolieren - so bleibt es drinnen schön warm

  • Je nach Material verschleißen Gummidichtungen nach 1 bis 15 Jahren. Damit weder Luft noch Feuchtigkeit eindringen können, sollte die Isolierung regelmäßig erneuert
  • Hierfür gibt es verschiedene Dichtungsbänder, die nach Art, Material und Preis variieren.
  • Bei einfach verglasten Fenstern ist zudem eine Kälteschutz-Folie sinnvoll, damit weniger Wärme verloren geht.

Mangelhaft oder gar nicht isolierte Fenster führen zu einem stetigen Luftzug, durch die nicht nur die Gesundheit beeinträchtigt wird, sondern auch die Heizkosten massiv steigen.

Der Querschnitt eines Kunststoffensters mit Dreifachverglasung.
querschnitt-kunststoffenster-dreifachverglasung

Wie spürt man undichte Stellen auf?

In den meisten Fällen ist die äußere Gummidichtung im Laufe der Zeit porös geworden oder sogar an manchen Stellen weggebrochen. Allerdings kann auch die innere Scheibenabdichtung beschädigt sein. Oder das Fenster hat sich inzwischen so verzogen, dass es nicht mehr richtig im Fensterrahmen sitzt. Im schlimmsten Fall lässt es sich dadurch gar nicht mehr einstellen.

Um herauszufinden wo das Fenster undicht ist, kann ein Blatt zwischen Rahmen und Fenstergeklemmt werden. Durch die Undichtigkeit entsteht ein Windzug, durch den das Papier flattert. Weitere beliebte Hausmittel sind ein Räucherkegel oder eine brennende Kerze, die am Rahmen entlang gehalten werden. Je nachdem wie sich der Rauch bzw. die Flamme verhalten ist gut erkennbar, wo die Ursache für den Luftzug liegt.

Übrigens:

Falls die Schäden an der Isolierung schon größer sind, ist der Luftzug eindeutig spürbar - auch ohne einen solchen Test.


Undichte Stellen lassen sich problemlos mit Dichtungsbändern beheben.

Welche Dichtungsbänder gibt es und wann sind sie sinnvoll?

Geeignete Dichtungsbänder sind in Baumärkten und manchmal sogar in Drogerien erhältlich. Je nach Größe des Spalts empfehlen wir eine andere Art Dichtungsband:

  • Beträgt der Abstand 1 bis 3,5 Millimeter sind Dichtungsbänder mit Schaumstoff ideal, da sich Schaumstoffdichtungen flexibel zusammendrücken und sich an die angrenzende Fläche legen. Solche Isolierbänder sind sehr günstig, aber nicht unbedingt langlebig. Meistens halten sie nur eine Saison, weshalb die Isolierung im schlimmsten Fall jedes Jahr erneuert werden muss.
  • Ähnliche geringe Abstände können auch mit einem Isolierband aus Gummi mit E-Profil abgedichtet werden. Diese Dichtungsbänder sind sehr flexibel und passen sich dem Fensterspalt problemlos an. Da hochwertige E-Profil-Isolierbänder wetterfest und langlebiger sind, ist diese Wahl auf lange Sicht deutlich sinnvoller.
  • Für einen Spalt von 2 bis 5 Millimeter empfehlen wir eher eine Gummidichtung mit P-Profil. Diese Isolierbänder sind ähnlich langlebig wie Gummidichtungen mit E-Profil und daher bestens zum Fenster isolieren geeignet, wenn sich das Fenster schon stärker verzogen hat oder die Schäden größer sind.
  • Falls nicht nur ein unangenehmer Luftzug, sondern auch Feuchtigkeit ein Problem ist, empfehlen wir ein Silikonband. Eine solche Abdichtung kann bei einem Spalt von 1 bis 7 Millimeter genutzt werden und hält bis zu 15 Jahre. Statt einem Silikonband kann das Material auch mithilfe einer Kartusche aufgetragen werden - Silikon-Isolierbänder sind allerdings deutlich einfacher in der Handhabung.
Tipp:

Beim Kauf sollte allerdings darauf geachtet werden, dass sie selbstklebend sind, um unnötigen Mehraufwand zu vermeiden.


Fenster isolieren: eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Montage von Dichtungsbändern

Im Folgenden erklären wir Schritt für Schritt, wie beim Isolieren eines Fensters vorgegangen werden sollte:

  1. Zunächst wird das Fenster geöffnet und der Rahmen gereinigt. Hierfür empfehlen wir Ethanol, um den Fensterrahmen gründlich von Schmutz und Fett zu befreien.
  2. Nachdem alles gut getrocknet ist, wird das Isolierbandzwischen Fensterflügel und Fensterrahmen Normalerweise gibt es hierfür bereits einen Nut, an dem das Dichtungsband ganz einfach entlang geführt werden kann.
  3. An den Ecken wird das Isolierband im 45 °C-Winkel mit einem Teppichmesser abgeschnitten und danach weitergeführt. Am Ende sollten sich die daraus entstehenden vier Stücke nahtlos ineinanderfügen.
  4. Im Anschluss kann mit dem Dichtungsband auch der Fensterrahmen isoliert

Fenster isolieren: das gilt es zu beachten

Damit die Dichtung hält, sollten folgende Tipps beherzigt werden:

  • Wie eben bereits erwähnt, sollte der Untergrund vor der Montage des Isolierbands gründlich gereinigt und getrocknet Zudem sollte der Bereich fettfrei sein, damit das Band optimal halten kann.
  • Falls es sich um alte Holzfenster handelt, die noch mit Kitt abgedichtet wurden, sollte ein Wechsel der Fenster in Betracht gezogen werden - denn die Dichtung kann den bröseligen oder fehlenden Kitt eventuell nicht ausgleichen.
  • Vor dem Fenster isolieren sollte ein Blick auf das Thermometer geworfen werden: Liegt die Temperatur über 5 °C, kann losgelegt werden. Generell ist aber sinnvoll, die Dichtungsbänder im Frühjahr oder Herbst zu montieren.
  • Sind Doppelkastenfenster verbaut, sollten hier nur die inneren Flügel isoliert Andernfalls kann sich Kondenswasser in den Zwischenräumen bilden, was zu Feuchtigkeitsschäden führen kann.
  • Dachfenster sind Wind und Wetter besonders ausgesetzt, daher empfehlen wir hier, auf hochwertige Dichtungsbänder zurückzugreifen, um unnötigen Verschleiß vorzubeugen.

Kälteschutz-Folien sorgen für noch weniger Wärmeverlust

Eine weitere Form der Isolierung sind Kälteschutz-Folien. Diese sorgen bei einfach verglasten Fenstern dafür, dass weniger Wärme über die Glasfläche verloren geht. Alternativ können natürlich auch wärmedämmende Iso-Fenster eingebaut werden - da diese aber deutlich preisintensiver sind, kann man sich mit einer Kälteschutz-Folie vorerst behelfen.

Durch diese entsteht ein Effekt, als wäre eine zweite Fensterscheibe vorhanden, wodurch der Dämmwert des Fensters steigt.

Solche Folien haben übrigens noch einen zweiten großen Vorteil: Auch die Entstehung von Kondenswasser wird verringert.

Fenster isolieren: eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Montage von Kälteschutz-Folien

  1. Zunächst sollten die Fensterscheibe und der Fensterrahmen wieder gründlich gereinigt werden, da andernfalls die Folie nicht richtig haften kann. Ganz abgesehen davon kann die Scheibe von innen nicht mehr geputzt werden, sobald die Iso-Folie angeklebt wurde.
  2. Beim Kauf von Folie zur Fensterisolation befindet sich normalerweise beidseitiges Klebeband im Lieferumfang. Das wird im zweiten Schritt am inneren Fensterrahmen befestigt.
  3. Anschließend wird die Kälteschutz-Folie so zugeschnitten, dass sie etwa 5 Zentimeter über den Fensterrahmen übersteht. Beim Ankleben ist es sinnvoll. zunächst die obere Kante zu befestigen und im Anschluss die Seiten.
  4. Nun wird der Klebestreifen unter der Iso-Folie am besten mit einem Föhn erhitzt und währenddessen die Folie festgedrückt.
Tipp:

Am besten gelingt dies zu zweit - aber auch alleine ist die Montage einer Kälteschutz-Folie problemlos möglich.


Lohnt es sich Fenster zu isolieren?

Definitiv ja! Durch eine Isolierung können bei einer Wohnfläche von 110 m2 rund 7 Euro pro Fenster Heizkosten pro Jahr gespart werden. Das klingt vielleicht zunächst wenig, aber bei mindestens einem Fenster pro Zimmer kommt so ganz schnell eine große Summe Geld über die Jahre zusammen.

Da sowohl Dichtungsbänder als auch eine Kälteschutz-Folie schnell und kostengünstig angebracht sind, lohnt sich im Durchzug sitzen und dadurch weitere Probleme in Kauf nehmen, deutlich weniger.

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