Die Kosten einer Erdwärmepumpe – Erschließungs- und Betriebskosten

Das Wichtigste in Kürze
  • Am Anfang steht die Erschließung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Erschließung.
  • Marktübliche Erdwärmepumpen kosten maximal 10.000 Euro, die Ausstattung mit Lüftungsmodulen kostet zusätzlich etwa 8.000 Euro.
  • Erdwärme lässt sich von der BAFA mit bis zu 45 % staatlich fördern.
  • Verbrauchskosten einer Erdwärmepumpe lassen sich nicht pauschal abbilden.
  • Die Wartung einer Erdwärmepumpe sollte einmal pro Jahr stattfinden.
Immer mehr Hauseigentümer möchten kosteneffizient und naturschonend heizen. Ein Vorhaben, dass lobenswert ist, aufgrund seiner Kostenintensivität jedoch oft auch abschreckt. Der folgende Ratgeber soll einen Überblick über die anfänglichen Investitionen einer Erdwärmepumpe geben, aber auch die laufenden Kosten berücksichtigen. Damit am Ende eine fundierte Entscheidung für oder wider einer Erdwärmepumpe getroffen werden kann.

Erdwärme sollte gut überlegt sein

Mit der Entscheidung, über Erdwärme zu heizen, zeigt man verantwortungsbewusstes, umweltfreundliches und effizientes Handeln. Denn die Nutzung von Erdwärme reduziert sowohl den Verbrauch von fossilen Ressourcen als auch die umweltschädliche CO2-Emission deutlich: Im Vergleich zu Gas und Öl ist der CO2-Ausstoß um 90 Prozent geringer. Noch dazu reduziert man seine Betriebskosten mit dieser Art des Heizens enorm – gerade auch, weil es dafür separate Stromtarife auf dem Markt gibt. Wer darüber nachdenkt, in Zukunft eine Erdwärmepumpe zu installieren, der sollte sich über die verschiedenen Schritte und auch über die Kosten in diesem Bereich informieren. Es gibt verschiedene (Kosten)-Punkte die bei der Anschaffung einer solchen Pumpe beachtet und geleistet werden müssen.
Gut zu wissen
Die Nutzung von Erdwärme eignet sich für jede Gebäudeart.
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Am Anfang steht die Erschließung

Das Erschließen einer passenden Wärmequelle steht wohl an erster Stelle, wenn man sich für eine Erdwärmepumpe interessiert. Von irgendwo muss man die natürliche Energie ja beziehen können. Die erste Frage, die man sich in diesem Zusammenhang stellen sollte: Werden Erdwärmekollektoren oder gar eine Erdwärmesonde eingesetzt? Die Entscheidung für eines der beiden Technologie-Arten bestimmt nicht nur über den Anschaffungspreis, sondern auch über die zukünftigen Betriebskosten. Sonden befinden sich teilweise bis zu 100 Meter tief unter der Erde. Das ist auch, was deren Verlegung so teuer macht. Nicht die Sonde ist der Grund für den hohen Preis, sondern die Erdwärmesondenbohrung und die zusätzlich anfallenden Arbeiten selbst. Entsprechende Bohrungen und möglicherweise aufkommende Problematiken aufgrund der Erdbeschaffenheit müssen also oft teuer bezahlt werden: Generell rechnet man bei der Erschließung mit einer Erdwärmesonde mit Kosten zwischen 6.000 und 12.000 Euro. Die Preise variieren auch je nach Dienstleister.
Gut zu wissen
Eine Erdwärmesonde besteht aus den Sonden, dem Sondenfuß und einem flexiblen, kunststoffummanteltem Rohr.
Entscheidet man sich für den Einsatz von Erdwärmekollektoren, so muss man nicht ganz so tief in die Tasche greifen, da keine tiefen Löcher notwendig sind. Die Erdwärmekollektoren werden im Gegensatz zur Erdwärmesonde horizontal verlegt, und zwar nicht in 100 Meter Tiefe, sondern lediglich 1,0 bis 1,5 Meter unter der Erdoberfläche. Dadurch verringert sich der Arbeitsaufwand zur Erschließung dramatisch. Pauschal kann man hier mit Erschließungskosten von etwa der Hälfte des Preises von der Platzierung von Erdwärmesonden ausgehen – das sind in etwa 3.000 bis 6.000 Euro. Ein Vergleich ist auch hier durchaus ratsam und spart am Ende unter Umständen bares Geld. Doch Achtung: Auch wenn die Anschaffung in diesem Falle günstiger ist, schlägt sich der Einsatz von Erdwärmekollektoren auf die laufenden Kosten nieder. Die Temperaturen sind geringer und in Folge muss für die Nutzung auch mehr Strom gefördert werden. Es stellt sich also die Frage ob man einmalig mehr investieren möchte oder ob man persönlich besser damit zurechtkommt, wenn die laufenden Kosten etwas höher ausfallen.

Die Anschaffung einer Erdwärmepumpe – kein günstiges Vergnügen

Nach den Kosten für die Erschließung fallen dann auch noch jene für die Erdwärmepumpe an. Die erschlossene Quelle muss schließlich auch nach oben ins Haus befördert werden. Für eine solche Erdwärmepumpe muss man inklusive Montage mit circa 5.000 bis 10.000 Euro rechnen.
Gut zu wissen
Qualitativ hochwertige Erdwärmepumpen bieten bekannte Marken wie Buderus, Junkers oder Vaillant an.
Allerdings handelt es sich dabei jedoch nur um den Preis für marktübliche Geräte. Es gibt besonders hochwertige High-End-Erdwärmepumpen, die gut und gerne auch ein Vielfaches mehr kosten können. In erster Linie überzeugen solche Pumpen dann mit einer erhöhten Leistungsfähigkeit. Es ist im Übrigen äußerst wichtig, dass der Einbau einer solchen Erdwärmepumpe von einem spezialisierten Installateur durchgeführt wird. Von einem eigenen Einbau raten Experten dringend ab, da dies zu nicht wieder reparablen Schäden am Gerät selbst führen kann.
Hinweis
Es gibt auch die Möglichkeit, seine Wärmepumpe im Sommer als Klimaanlage zu nutzen.
Hierfür müssen bei Installation jedoch zusätzliche, optionale Lüftungsmodule angeschafft und verbaut werden. Leider schlägt sich das nicht grade günstig nieder: Wenn man diese Möglichkeit in Betracht ziehen möchte, muss man mit zusätzlichen Kosten von bis zu 8.000 Euro rechnen.

Erdwärme lässt sich staatlich fördern

Die Kosten für Erdwärmepumpen und die Erschließung derselben lassen sich staatlich fördern und entlasten damit durchaus den eigenen Geldbeutel. Seit 2020 gibt es eine Förderung von 35 Prozent für Wärmepumpen in Neubauten oder in schon bestehenden Häusern. Wenn man mit dieser Art zu heizen sogar eine noch sehr alte Ölheizung ersetzen möchte, sind sogar Förderungen in Höhe von bis zu 45 Prozent möglich. Eine Tatsache, die immer mehr Menschen überlegen und nachhaltig handeln lässt. Die Förderung wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) geleistet.

Preise für die Erdwärme im Betrieb

Hat man die Erdwärmepumpe einmal installiert, so sind die Kosten leider noch nicht abgeschlossen. Natürlich entstehen beim Nutzen einer solchen Pumpe Verbrauchs- und auch Wartungskosten. Vor allen Dingen die Verbrauchskosten hängen jedoch stark von der jeweiligen Region und den Gegebenheiten ab. Genaue Werte lassen sich daher hier nicht abbilden und müssen individuell beim Installateur des Vertrauens erfragt werden. Es ist ratsam, sich auch hier unterschiedliche Angebote einzuholen, um bestmöglich informiert zu sein. Nur die Wartungskosten können beziffert werden. Eine Wartung sollte im besten Falle jährlich stattfinden. Hierfür muss man dann mit Kosten zwischen 70 und 150 Euro rechnen. Die Anschaffung einer Erdwärmepumpe ist sicher kein günstiges Unterfangen und bedarf einigen Aufwandes. Am Ende kann man sich dann aber sicher sein, dass man Energie auf natürliche und bestmögliche Art und Weise gewinnt. Man trägt damit zur Erhaltung der Erde bei.

Eine Erdwärmepumpe funktioniert wie ein Kühlschrank, nur andersherum. Statt den Lebensmitteln entziehen Wärmepumpen dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Luft Wärme und pumpen diese auf ein zum Heizen geeignetes Temperaturniveau.

Wärmepumpen nutzen die Energie der Umwelt, um die benötigte Vorlauftemperatur des jeweiligen Heizsystems von zwischen 30 und 55 Grad bereitzustellen und arbeiten weiterhin auf einem permanent hohen Niveau.

In der Regel lassen sich Heizkörper mit einer Erdwärmepumpe effizient betreiben.  Fußboden- sowie Wandheizungen sind am effektivsten für diese Pumpen geeignet. Es gibt jedoch Flächenheizungen für Böden, Wände oder Decken, die sich nachrüsten lassen.

Zudem besteht die Möglichkeit einer hybriden Lösung, also eine Wärmepumpe mit einem Holz- oder Pellet -Ofen zu kombinieren oder sie mit einer Gas-Brennwertheizung einzusetzen. Allerdings erfolgt das Heizen dann lediglich, wenn sehr kalte Temperaturen herrschen.

Außer das der Handwerker den Raum besenrein übergeben sollte, bedarf es einer ausführlichen Einweisung, die Übergabe der Bedienungsanleitung, den Garantieunterlagen sowie gegebenenfalls einen Wartungsvertrag.

Auch die digitale Steuerung der Anlage sowie die Option der Online-Überwachung durch einen Fachpartner, sind eventueller Teil der Einweisung. Beurkundet wird der Einbau durch den neuen Energieausweis sowie einem Energielabel.

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