Das Dach entmoosen – so wird es gemacht

Moose, Algen und Flechten finden sich immer wieder als grüne Bewohner auf den Hausdächern. Sie zu entfernen, ist in erster Linie Geschmackssache. Algen und Flechten können dem Dach keinen Schaden zufügen, bei Moosen gehen die Expertenmeinungen auseinander. Meinen die einen Fachleute, dass durch die in den Moosen gespeicherte Feuchtigkeit das Dach Schaden nehmen kann, sehen andere in der Bemoosung sogar Vorteile durch die Behinderung des Regenwasserabflusses. Bei Starkregen, so die Meinung, wird dadurch ein Überlaufen der Kanalisation verhindert. Ein Effekt, der bei der Dachbegrünung sogar begrüßt wird.

Moos auf dem Dach kann zu Verstopfung von Regenrinnen führen
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Gegner dieser Auffassung sehen jedoch gerade im Rückstau und der Wasserspeicherung Probleme, denn dringt Wasser durch die Dachpfannen unter das Dach, kann der Dachstuhl von Schimmel befallen werden und das Holz verrotten. Auch kann Moos sich von selbst lösen, in die Dachrinne gelangen und sie verstopfen.

Der Dachverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks sieht in der Entfernung von Dachmoos jedoch lediglich eine optische Veränderung. Er steht auf dem Standpunkt, dass eine Entmoosung die Lebensdauer des Daches nicht erhöht. Wer jedoch kein Moos auf seinem Dach möchte, dem stehen chemische und mechanische Methoden zur Verfügung. Aber auch gute, alte Hausmittel können helfen.

Moose  auf dem Dach mit Bürsten und Hochdruckreiniger entfernen

Zur mechanischen Entfernung von Moosen eignen sich grobe oder rotierende Bürsten und ein Hochdruckreiniger. In jedem Fall soll bei den Arbeiten die eigene Sicherheit im Vordergrund stehen. Ein entsprechendes Gerüst und ein Haltegurt helfen Unfälle zu vermeiden. Mit dem Hochdruckreiniger allein, wird es kaum möglich sein, alles Moos zu entfernen. Es sollte jedoch zunächst so viel wie möglich damit gelöst werden, den Rest erledigt die Bürste, am besten in Kombination mit dem Hochdruckstrahl. Bei empfindlichen Dachabdeckungen muss der Druck verringert werden.

Essig als Geheimmittel gegen Wiederbemoosung

Der Strahl des Hochdruckreinigers ist dabei von oben nach unten zu führen, damit kein Wasser unter das Dach gelangt.  Restlichem Moss kann mit Essig zu Leibe gerückt werden, der Erfolg ist nachhaltig, denn Essig hilft auch gegen Wiederbemoosung. Da der Hochdruckreiniger das Dach aufraut, sollte nach der Reinigung eine Beschichtung erfolgen. Auf einem rauen Dach kann sich neues Moos wesentlich schneller entwickeln.

Das Dach mit chemischen Mitteln entmoosen

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Verschiedene chemische Mittel gegen Moose, Flechten und Algen sind im Fachhandel erhältlich. Am häufigsten finden Reiniger auf Kupfersulfatbasis Anwendung. Aufgebracht werden die chemischen Substanzen mittels eines Drucksprühers, wie er auch beim Sprühen gegen Insekten eingesetzt wird. Für viele Sprühgeräte werden Verlängerungen angeboten, sodass das Mittel auch vom Boden aus aufgebracht werden kann.  Liegt nur eine dünne Schicht Moos auf dem Dach, wird die Behandlung mit chemischen Mitteln ausreichen und es muss keine mechanische Entfernung folgen. Ist der Belag dicker oder sind einige Pölster stärker, lösen sich die Moose erst nach einer bestimmten Einwirkzeit. Sie fallen vom Dach in die Regenrinne und können sie samt dem Fallrohr verstopfen. Es ist deshalb wichtig, sie rechtzeitig zu entfernen. Oft reicht dazu ein Abkehren des Daches nach entsprechender Einwirkzeit. Wer sein Dach nachhaltig schützen möchte, kann ein Kupferband entlang des Dachfirstes verlegen. Regenwasser löst Kupferionen, die sich über das Dach verteilen und es vor Moosen schützen. Lediglich bei verzinkten Regenrinnen darf die Methode nicht angewendet werden, da Kupfer Zink zum Korrodieren bringt.

Kurzanleitung

  • Mechanisches Entfernen: Möglichst viel Moos mit dem Hochdruckreiniger und mit Bürsten den Rest entfernen.
  • Chemisches Entfernen:  Reinigungsmittel mit dem Drucksprüher aufbringen, bei stärkerer Bemoosung mit Besen oder Bürsten nacharbeiten.
  • Nachhaltiges Entfernen: Kupferband entlang des Dachfirstes verlegen.

Voraussetzungen sind Bildungen sogenannter „Biofilme“ auf dem Dach. Diese entstehen in der Regel durch Algen und Pilze, die der Gruppe der Bakterien, Hefen, Moose und Flechten angehören, also den Kleinstlebewesen. Als natürlicher Bestandteil der Umwelt sind diese überall zu finden, wo das nötige Wachstum zur Vermehrung vorhanden ist.

Der Handel bietet keine Dachziegel, die Moosbildung verhindern können. Selbst bei glasierten Ziegeln wird es im Laufe der Zeit, möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt, zu Grünbildung kommen, sollten die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sein. Hierzu zählen: Feuchtigkeit, ungünstige Lage, geringe Dachneigung und wirksame Wärmedämmung.

Generell wird die Moosbildung durch konstruktive Eigenarten eines Gebäudes beeinflusst. Motto hierbei ist: Je steiler das Dach, desto geringer ist die Ansiedlung von Algen. Schleppgauben und flach geneigte Dächer weisen allgemein mehr Bewuchs auf, als steile Dachflächen.

Wer sein Dach selber vom Moos befreien möchte, sollte auf Nummer sicher gehen. Das A und O sind eine lange Leiter sowie Haltegurte. Um schwer zugängliche Stellen zu säubern sollte ein stabiles Gerüst vorhanden sein. Zudem sind Sicherheitsschuhe mit Anti-Rutsch-Sohle ein absolutes Muss.

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