Den Dampfreiniger richtig verwenden

Mit einem Dampfreiniger können nicht nur Fliesen, Laminat und Parkett gereinigt werden, sondern auch Teppiche. Selbst Fenster, Polster und Möbel werden so wieder strahlend sauber. Eine gute und sinnvolle Ergänzung also, wenn der Hausputz ansteht. Wie ein Dampfreiniger richtig verwendet wird, erfährt man in diesem Artikel.

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Die richtige Verwendung des Dampfreinigers

Dampfreiniger ist nicht gleich Dampfreiniger und nicht jeder ist leicht zu bedienen. Zunächst einmal sollte man nach dem Kauf auf jeden Fall die Bedienungsanleitung lesen. Wie bei allen elektrischen Geräten gibt es da einiges zu beachten. Fehler in der Anwendung werden so vermieden, denn zumindest die wesentlichsten Punkte hat man erfasst.

Einer der wesentlichen Punkte dürfte sein, dass man statt Leitungswasser lieber destilliertes Wasser nehmen sollte. Das hat den Vorteil, dass die Leitungen geschont und Kalkablagerungen verhindert werden. Die Düsen sind sonst schnell zu und der Dampfreiniger kann nicht mehr reinigen, da der Dampf fehlt. Das Gerät muss auch die Möglichkeit erhalten, sich aufheizen zu können. Wie viel Zeit er benötigt, steht in der Bedienungsanleitung. Wird der Dampfreiniger zu schnell in Betrieb genommen, ist die Reinigungsleistung nicht optimal. Im schlimmsten Fall geht das Gerät kaputt.

Korrektes Arbeiten mit dem Dampfreiniger ist gar nicht so einfach, denn ein Dampfreiniger arbeitet mit Druck und Hitze. Deshalb darf man nicht zu schnell arbeiten. Geht man zu schnell mit dem Dampfreiniger zum Beispiel über die Fliesen, kann man davon ausgehen, dass sich der Schmutz nicht richtig löst. Im Wesentlichen klebt er dann noch dran. Mit Höchstgeschwindigkeit sollte man deshalb lieber nicht arbeiten.

Dampfreiniger für hartnäckige Verschmutzungen

Dampfreiniger arbeiten mit einer Temperatur von etwa 150 Grad. Das reicht, um Bakterien und Keime vollständig abzutöten. Doch auch hartnäckige Verschmutzungen wie:

  • Seifenschaum
  • Ruß
  • Fett
  • Kalk
  • Schimmel

können beseitigt werden. Profigeräte arbeiten sogar mit einer Temperatur von 300 Grad. Meist werden sie in der Hotellerie und Industrie eingesetzt. Die niedrige Temperatur ist für den Privatnutzer und dient seiner Sicherheit. 

Entscheidend für das Putzergebnis ist die Stärke des Dampfes. Der Dampfreiniger ist also immer dann wirksam, wenn die Wassertemperatur bei 150 Grad liegt und der Dampf entsprechend dosiert wird.

Und nach dem Reinigen?

Findet sich nach dem Reinigen noch überschüssiges Wasser auf dem Boden, so muss dieses weggewischt werden. Ansonsten würde es kondensieren und unansehnliche Schlieren oder Wasserränder würden sichtbar werden. Deshalb auf keinen Fall vergessen. Einen dafür geeigneten Bodenwischer hat wohl jeder in seinem Haushalt.

Wer den Dampfreiniger zum Reinigen der Fliesen einsetzt, der reinigt so ganz ohne Chemie und beseitigt trotzdem Keime und Bakterien. Praktisch also. Doch nach einer gewissen Zeit braucht auch ein Dampfreiniger eine Wartung. Hat sich Kalk angesammelt, so ist dieser zu entfernen. Der Dampfreiniger kann sonst nicht mehr richtig eingesetzt werden. Alle vier bis sechs Wochen sollte ein Dampfreiniger deshalb entkalkt werden, damit er die volle Leistung bringen kann.

Warum bildet sich Kalk im Dampfreiniger?

Wie bereits gesagt, destilliertes Wasser ist immer die bessere Wahl. Wer trotzdem Leitungswasser verwenden will, muss regelmäßig entkalken. Das kalkhaltige Leitungswasser gelangt nach dem Einfüllen in den Dampfkessel. Dort wird es erhitzt und als Dampf wieder ausgestoßen. Nicht ausgestoßen werden die kleinen Kalkteilchen. Diese verbleiben im Dampfkessel und lagern sich dort ab. Das ist schlecht für die Leistung. Je häufiger man den Dampfreiniger benutzt, umso mehr Kalk befindet sich im Kessel. Die sich dadurch bildende Kalkschicht verhindert die hundertprozentige Heizleistung, denn es dauert immer länger, bis sich das Wasser auch wirklich erhitzt hat. Jetzt wird es höchste Zeit, den Dampfreiniger zu entkalken. Der Kesselboden könnte sonst platzen. Wenn das passiert, wird die Anschaffung eines neuen Dampfreiniger nötig. Wer will das schon?

Die Kalkbildung verhindern

Schon kommt man zu der Frage, ob sich die Kalkbildung nicht verhindern lässt. Das ist in erster Linie dann möglich, wenn das Wasser einen ganz geringen Kalkanteil aufweist oder destilliert ist. Doch Vorsicht, es gibt Dampfreiniger-Modelle, die kein destilliertes Wasser vertragen. Die Bedienungsanleitung gibt darüber Auskunft.

Vermieden werden sollte auch, dass sich Dampf im Dampfschlauch bildet. Deshalb sollte man stets den gesamten Dampf entweichen lassen. Nach der Verwendung des Dampfreinigers sollten alle Schläuche geschlossen werden. So können sich zumindest keine Kalkablagerungen an den Verbindungen absetzen. Damit verhindert man, dass diese verstopfen, was früher oder später geschehen würde.

Den Dampfreiniger entkalken

Es ist so weit, der Dampfreiniger muss entkalkt werden. Welche Möglichkeiten gibt es?

  • Wie auch bei Wasserkochern ist Essig das erste Mittel der Wahl. Man füllt ein wenig Essig in das Gerät und lässt diesen 24 Stunden einwirken. Das man den Dampfreiniger in dieser Zeit nicht benutzen darf, versteht sich von selbst. Anschließend wird der Dampfreiniger mit klarem Wasser ausgespült. Bitte vor der nächsten Verwendung mehrmals spülen.
  • Sind die Dampfdüsen bereits mit Kalk verstopft, muss der Dampfreiniger von außen geputzt werden. Dazu gibt man etwas Essig auf einen Lappen oder Schwamm und putzt diese dann von außen. Anschließend werden die Rückstände des Essigs nach einer kurzen Einwirkzeit heruntergespült. Sind die Düsen dann noch immer nicht frei, nimmt man eine feine Nadel und putzt damit die Düsen, indem man reinsticht. Hier ist Vorsicht angesagt, damit auch alles heil bleibt.
  • Wer den Essiggeruch nicht gut verträgt oder lieber gleich zur Chemie greifen möchte, der kann die handelsüblichen Entkalkungsmittel verwenden. Es sind die Gleichen, die auch für Kaffee- und Waschmaschinen Anwendung finden. Hierbei ist es wichtig, auf die Anleitung zu achten und entsprechend vorzugehen. Auch in diesem Fall ist der Dampfreiniger anschließend gründlich mit Wasser nachzuspülen.

Hinweis: Bei einigen Modellen ist es erforderlich, spezielle chemische Reinigungsmittel zu verwenden, um den Dampfreiniger zu entkalken.

Fazit

Für Fliesen, verschiedene Bodenbeläge und Polster sind Dampfreiniger eine gute Sache. Wer meint, dass diese Art der Reiniger nicht halten, was sie vollmundig in der Werbung versprechen, wendet sie häufig falsch an. Ein Alleskönner ist nämlich auch ein Dampfreiniger nicht. Wichtig ist zu wissen, dass langsam gearbeitet und das auch schon einmal nachgewischt werden muss. Wer das berücksichtigt, das Gerät regelmäßig entkalkt und die Bedienungsanleitung liest, hat ein umweltschonendes Gerät, welches effizient arbeitet.

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