Dachpappe selbst verlegen: Anleitung und Preise

Dachpappe erweist sich in der Praxis als besonders kostengünstiges, robustes und effektives Abdichtungsmaterial für Dächer. Der einzige Nachteil liegt in der Optik, die nicht besonders ansehnlich ist. Doch steht die Dachoberfläche von Nebengebäuden ohnehin kaum im Blickpunkt des Betrachters, außerdem lässt sich die so abgedichtete Fläche noch mit anderen Materialien überdecken. Lesen Sie hier, wie Sie Ihre Dachpappe sauber verlegen und welche Preise pro Quadratmeter zu erwarten sind. Für welche Dächer eignet sich Dachpappe? Dachpappe eignet sich zur Abdichtung beinahe jeder Dachart, allerdings sollte sie bei größeren Spitz- und Schrägdächern vorzugsweise in Ergänzung zu anderen Materialien Verwendung finden. Diese Dächer werden besonders häufig mit Dachpappe gedeckt:

  • Flachdächer jeder Art
  • Dachterrassen
  • Garagen
  • Spielhäuser
  • Gartenlauben
  • Holzschuppen
  • Müllhäuschen
  • Hundezwinger / Hundehütten

Darauf sollten Sie beim Kauf von Dachpappe achten

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Die Dachpappe wird aufgetragen
Berechnen Sie die Quadratmeterzahl der Dachfläche und denken Sie beim Kauf Ihrer Dachpappe nicht nur an den anfallenden Verschnitt, sondern auch an die Überlappung der einzelnem Bahnen. Mit etwa 20 % mehr Material als Fläche sollten Sie auf der sicheren Seite sein. Dachpappe wird zumeist als Rollenware im Format 1 x 10 m angeboten, eine Rolle ergibt also 10 qm Fläche. Berücksichtigen Sie beim Einkauf das Gewicht je qm, denn schwere Qualitäten sind länger haltbar. Planen Sie, ein Flachdach abzudecken, bei dem mit Pfützenbildung zu rechnen ist, achten Sie darauf, dass Ihre Dachpappe auch zu diesem Zweck geeignet ist. Reine Bitumen-Bahnen sind zu diesem Zweck eher zu empfehlen als mit Bitumen getränktes Trägermaterial. Die zweitgenannte Variante ist gegen stehendes Wasser wenig beständig.
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So verlegen Sie Dachpappe: eine Anleitung

Materialliste:
  • Dachpappe
  • Tackerklammern
  • Dachpappenägel 
  • Butanpatrone
Werkzeugliste:
  • Besen
  • Cuttermesser
  • Elektrotacker
  • Hammer
  • Butanbrenner
 
  1. Schritt: Bereiten Sie zuerst den Untergrund sorgfältig vor. Beseitigen Sie alle Elemente, die die Dachpappe beschädigen könnten, wie zum Beispiel scharfe Kanten, spitze Steine und Holzsplitterungen. Lassen Sie die Oberfläche gut trocknen und fegen Sie sie ordentlich ab. Schadhafte Stellen am Dach sind vor dem Verlegen der Abdichtung zu reparieren.
  2. Schritt: Überlegen Sie sich, ob Sie die einzelnen Bahnen zuerst auf Maß zuschneiden und dann verlegen möchten – oder ob Sie die gesamte Rolle mit aufs Dach nehmen und während des Verlegens abrollen. Arbeiten Sie bei größeren Stücken auf jeden Fall mit aufgerolltem Material, das ist leichter zu handhaben. Schneiden Sie die einzelnen Bahnen mit dem Cuttermesser.
  3. Schritt: Bei schrägen Dachflächen beginnen sie Ihre Arbeit am unteren Rand, bei einem Flachdach an irgendeiner Schmalseite. Lassen Sie die Dachpappe am Rand etwa 2 cm überstehen, bei einem gerahmten Dach falten Sie den Überstand einfach nach oben.
  4. Schritt: Zum ersten Sichern einer verlegten Bahn können Sie einen Elektrotacker nutzen, die endgültige Befestigung erfolgt dann mit speziellen Dachpappenägeln.
  5. Schritt: Verlegen Sie die nächste Bahn so, dass sie die erste um etwa 10 cm überlappt. Dann wird auch sie rundherum angenagelt. Verwenden Sie so wenig Nägel wie möglich und so viele wie nötig, denn jeder einzelne Nagel durchstößt die Dachhaut und sorgt für eine kleine undichte Stelle. Achten Sie darauf, dass die Überlappungen der einzelnen Bahnen immer von oben nach unten erfolgen, damit kein Wasser dazwischen läuft. Unser Tipp: Vermeiden Sie es, auf eine nur notdürftig fixierte Dachpappe-Bahn zu treten, das führt oft zum Verrutschen des bereits verlegten Materials. Auf schrägen Dächern besteht außerdem erhöhte Absturzgefahr.
  6. Schritt: An Schornsteinen, Erkern und anderen vorstehenden Dachformationen müssen Sie die Dachpappe stückeln und in manchen Fällen auch ziemlich kleine Einzelteile einfügen. Achten Sie darauf, dass die Dachpappe nie direkt an einer Kante endet, sondern schlagen Sie sie immer einige Zentimeter um Ecken herum.
  7. Schritt: Zum Abschluss lohnt es sich, die Überlappungen mit dem Gasbrenner zu verschweißen, um eine möglichst effektive Wasserabdichtung zu erreichen. Hierfür erhitzen Sie alle Randzonen kurz, sodass sie miteinander verschmelzen.
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Nach diesem letzten Schritt besteht die Möglichkeit, die Dachhaut weiter zu verkleiden, doch dies ist nicht in allen Fällen nötig. Sie können auch zur Sicherheit eine zweite Dachpappe-Schicht aufbringen, oder sich einfach zurücklehnen und das Ergebnis Ihrer Arbeit genießen.
Unser Tipp
Wer nicht so gerne mit dem Brenner arbeitet, kauft sich einfach eine Dachpappe, die sich kalt verkleben lässt. Dazu noch einen hochwertigen Bitumenkleber – und Sie brauchen nicht einmal mehr Nägel. Auch selbstklebende Bahnen auf Trägerfolien befinden sich bereits im Handel, hierbei ist allerdings besonders auf einen tragfähigen Untergrund zu achten.

Was kostet Dachpappe? Die Preise im Überblick

Der größte Vorteil der Dachpappe liegt wahrscheinlich im niedrigen Preis, gerade dadurch wird das Material für selbst gebaute Nebengebäude und Garagen so attraktiv. Das kosten die einzelnen Produkte:
  • leichte Varianten mit Trägervlies: ab 1 Euro je qm
  • zweifach beschieferte Dachpappe: um 3 Euro je qm
  • Bitumen-Schweißbahnen je nach Qualität: 4 Euro je qm oder mehr
Hinzu kommen die Kosten für Dachnägel, den Klebstoff, Butangas und Schutzkleidung. Dachpappenägel sind relativ günstig, sie werden häufig in ganzen Eimern verkauft: 1,4 kg Nägel kosten etwa 7 Euro 10 kg Bitumenkleber kosten ungefähr 30 Euro, das sind 3 Euro je kg. Ein 10-Liter-Gebinde reicht für ungefähr 30 Quadratmeter, 300 bis 500 g pro Quadratmeter genügen bei vollflächiger Verklebung. Insgesamt kostet eine hochwertige Abdichtung mit Bitumen-Schweißbahnen einiges mehr als eine Dachabdeckung mit dünnem Material, das nur ablaufende Regenwasser fernhalten soll.

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