Schimmelsanierung - mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Das Wichtigste in Kürze
  • Schimmelpilz wird oft verwechselt.
  • Die Ursache für Schimmelpilze ist immer ein zu Viel an Feuchtigkeit.
  • Um Schimmelpilze nachhaltig beseitigen zu können muss man eben genau diese Feuchtigkeit entfernen.
  • Eine Schimmelsanierung kann kostentechnisch enorm zu Buche schlagen.
  • Ein Schimmelgutachten gibt genaue Einblicke in die Lage und in mögliche Sanierungsarbeiten. Dieses kostet in der Regel rund 200 Euro.
Viele Häuser trifft es Jahr für Jahr: Ein Schimmelbefall. Was nicht nur unschön ist und manchmal auch übel riecht, hat allerdings oft noch viel mehr Leid im Gepäck als sensorische Themen. Nicht selten ist ein Schimmelbefall im eigenen Haus auch ein Thema für die Gesundheit – oder vielmehr gegen sie. Eine Schimmelsanierung ist ein kostspieliges Thema, auf das dieser Ratgeber im Detail eingehen möchte.

Schimmelbefall: Warum ist er gefährlich und was muss man bei der Schimmelsanierung beachten?

Kaum zu glauben, aber wahr: In den meisten Fällen lässt sich ein Schimmelbefall nur sehr schwer erkennen und feststellen. In manchen Situationen ist bereits das ganze Haus befallen und nicht einmal ein kleines Fleckchen am Haus weist entsprechende Spuren auf. Eine Tatsache, die den Schimmelbefall eines Hauses besonders heimtückisch macht, und auch die Schimmelsanierung erschwert. Experten vermuten, dass rund 20 Prozent aller Häuser von einem Schimmelpilz befallen sind. Demnach ein durchaus größeres Problem, als allgemein vermutet.
Schimmelsanierung Kosten

Achtung: Den Schimmelpilz nicht verwechseln!

Nicht selten verwechselt man Schimmelpilz mit einem Befall durch den sogenannten Hausschwamm. Hierbei handelt es sich zwar ebenfalls um einen Pilz, aber dieser hat seinen Ursprung immer in Holzteilen der Unterkunft. Zur Verwechslung führt oftmals aber, dass der Hausschwamm mit seinen Auswüchsen durchaus auch einmal bis zum Mauerwerk vordringen kann. Auch sogenannte Salpeter-Ausblühungen werden häufig mit einem Schimmelpilzbefall verwechselt. Hierbei handelt es sich aber gar nicht um einen Schimmelpilzbefall, der aufwändig saniert werden muss. Vielmehr weisen diese Ausblühungen nur darauf hin, dass die Wände des Hauses über einen besonders hohen Salzgehalt verfügen. Wer diese Spuren an seinem Haus feststellt, der muss eine gänzlich andere Art der Sanierung anpeilen.

Wie kommt es zu einem Schimmelpilzbefall?

Vor allem die seit einigen Jahren verwendete moderne Dämmtechnik spielt dem Schimmelpilz immer wieder in die Karten. Nach den allgemein gültigen Vorgaben müssen gedämmte Gebäude komplett luftdicht sein. Dies verhindert jedoch, dass den Räumen Feuchtigkeit entweichen kann, die durch alltägliche Hausarbeiten und das Leben in einem Haus oder einer Wohnung entstehen. Wenn die Hausbewohner dann auch noch zu wenig lüften ist der Schimmelbefall ein schnelles und ungeliebtes Thema. Die jedem Schimmelpilz zu Grunde liegende Ursache ist immer ein zu Viel an Feuchtigkeit. Und hier muss zu Beginn der Bekämpfung deswegen auch angesetzt werden. Denn wer die Ursache nicht beseitigt, der wird immer wieder Probleme mit dem leidigen Schimmelthema haben – auch wenn er ihn ab und an beseitigt.

Die richtige Vorgehensweise bei der Schimmelpilzsanierung

Schimmelpilz sollte in jedem Falle früh entfernt werden! Sobald der Schimmelpilz im eigenen Haus festgestellt wird, geht es darum, ihn möglichst zügig auch wieder loszuwerden. Die Bekämpfung der Feuchtigkeit ist dabei ein genauso wichtiges Thema wie die Desinfektion der betroffenen Flächen im Haus. Mit dem Beseitigen der Ursache entzieht man dem Schimmelpilz die Grundlage. Die Desinfektion der betroffenen Stellen ist zudem wichtig, damit die austretenden Sporen nicht mehr einfach in die Luft gelangen können.

Gesundheitliche Folgen durch Schimmelpilzbefall

Es gibt zahlreiche Problematiken, die im Rahmen der Gesundheit auftreten können, wenn Menschen mit Schimmelpilzen konfrontiert werden. Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen oder Schlaflosigkeit sind nur drei von vielen Symptomen. Die vom Schimmelpilz abgegebenen Neurotoxine können bei sehr empfindlichen Menschen aber auch schlimmere Nebenwirkungen verursachen. Hautausschläge, schwere Atemwegserkrankungen wie Lungenentzündungen oder Asthma sind genauso möglich wie lebensbedrohliche Organschäden. Gerade immungeschwächte Menschen wie Alte und Kranke sind davon betroffen. Aber auch Kinder reagieren auf Schimmelbefall in Häusern oft sehr sensibel. Wie man also sehen kann: Ein Schimmelbefall sollte keinesfalls bagatellisiert werden. Auch, wenn eine komplette Schimmelsanierung ein lange andauerndes und kostspieliges Unterfangen ist.

Die Kosten einer Schimmelsanierung

Auch wenn sich die Kosten für eine Schimmelsanierung nicht pauschalisieren lassen, gibt es einige Anhaltspunkte, an denen man sich bezüglich des Investitionsaufwandes orientieren kann. Vor allem die Ursachenbeseitigung, das heißt das zu Viel an Feuchtigkeit zu eliminieren, ist eine kostspielige Angelegenheit. In einigen Fällen kann dies auch umfassende bauliche Maßnahmen nach sich ziehen. Ist ein undichtes Dach beispielsweise der Grund für eine Feuchtigkeitsansammlung im Haus, liegt man direkt einmal bei bis zu 30.000 Euro nur für die Reparatur des Daches. Die Kosten sind entsprechend kaum vorhersehbar, weil sie immer sehr individuell sind. Neben dem Beseitigen der Feuchtigkeit ist auch die Desinfektion der befallenen Flächen im Haus wichtig. Nach Meinung verschiedener Experten muss man hier mit Kosten ab 1.000 Euro rechnen. Ein sogenanntes Schimmelgutachten lohnt sich immer dann vom Profi anfertigen zu lassen, wenn der festgestellte Schimmelbefall nicht nur punktuell, sondern auch flächenmäßig auftritt. Bei einem solchen Gutachten werden unter Umständen noch weitere, bis dato verborgene, Befallstellen aufgedeckt, so dass dann eine umfangreiche Schimmelsanierung erst möglich ist.
Faustregel
Ein Schimmelgutachten ist dann sinnvoll, wenn der sichtbare Befall bereits größer als 0,5 m² ist.
Ein Schimmelgutachten schlägt in der Regel mit rund 200 Euro zu buche.

Wer muss die Schimmelsanierung bezahlen?

Pauschal lässt sich immer eines sagen: Derjenige, der den Schimmel verursacht hat, ist auch in der Pflicht ihn wieder zu beseitigen. In der Praxis sieht das Ganze dann häufig so aus, dass der Vermieter es seinem Mieter anlastet, wenn es in der Wohnung oder im Haus schimmelt. Oft liegt es aber wirklich an unsachgemäßer Lebensweise in den Wohnräumen. Ein zu wenig an Lüften oder auch viele Pflanzen in der Wohnung sorgen dafür, dass sich die Feuchtigkeit staut und der Schimmel leichtes Spiel hat. Wenn man diesen Vorwurf als Mieter zurückweist und nicht für die Schimmelsanierung aufkommen möchte, so bedarf es meist einem rechtlichen Beistand. Immerhin muss man dem Vermieter erst einmal das Gegenteil beweisen. Oftmals landen solche Streitigkeiten vor Gericht, bei dem dann nach Berücksichtigung verschiedener Gutachten von Sachverständigen ein Richter über die Kostenübernahme der Schimmelsanierung entscheidet. In den wenigsten Fällen werden sich die betreffenden Parteien schon vorher einig. Kostenschonender wäre dies jedoch in jedem Falle. Teilt man sich die Sanierungskosten eines Schimmelbefalls, zahlt man jeweils nur die Hälfte und hat auch im Anschluss noch ein gutes Vermieter-Mieter-Verhältnis zueinander.

Schimmel selbst beseitigen?

Wer eine Schimmelsanierung selbst vornehmen möchte, der sollte dies nur bis zu einer Gesamtfläche von 0,5 m2 tun und vor allem nur dann, wenn der Befall punktuell auftritt und nicht direkt eine gesamte Fläche betroffen ist. Bei größeren und mehreren befallenen Flächen wird man mit seinen Hausmitteln nicht dauerhaft und nachhaltig für Ruhe sorgen können. Gespart werden sollte bei diesem Thema jedenfalls nicht. Die drohenden gesundheitlichen Risken durch einen Schimmelbefall sind nicht zu unterschätzen. Der Schimmelbefall eines Hauses oder einer Wohnung ist ein nervenaufreibendes und gleichzeitig kostspieliges Thema. Auch die Gesundheit leidet nicht selten unter diesen Gegebenheiten. Um dem Ganzen Abhilfe zu schaffen, ist es wichtig den Schimmel schnellstmöglich zu beseitigen und auch – beziehungsweise in erster Linie – der Ursache der Feuchtigkeit zu Leibe zu rücken.

Durch die Nutzung einer Luftfeuchtigkeitskontrolle in Form eines Hygrometers, können Bewohner einem Schimmelbefall vorbeugen. Der Wert in Prozent angezeigt sollte etwa zwischen 40 und 60 liegen. Die Messgeräte bietet der Handel entweder als analoge Variante mit Zeiger, digital oder mit Ziffernanzeige zu Preisen von ab circa zehn Euro.

Professionelle Schimmelbeseitigung ist mühsam und kostenintensiv. Um bis zur Sanierung das Freisetzen von Schimmelsporen so gut wie möglich zu vermeiden, sollten betroffene Stellen mittels einer PE-Folie (aus dem Baumarkt) luftdicht abgedeckt werden.

Während der Heizperiode gibt erwärmte Luft diese an die Wände ab. Wird die warme Luft jedoch durch Hindernisse abgehalten an Außen- und Innenmauern zu gelangen, kühlen diese unweigerlich aus. Sobald eine gewisse Grenze überschritten ist, bildet sich Kondenswasser, welches ein Schimmelpilz benötigt, um gut zu gedeihen.

Möbel sowie andere größere Gegenstände, so weit wie möglich von der Wand abstellen. Gleiches gilt für Styropor, Täfelungen usw.

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