Reinigen mit Zitronensäure - praktische Tipps für den Haushalt

Das Wichtigste in Kürze
  • Zitronensäure ist die Basis zahlreicher Reinigungsmittel
  • Für jede Anwendung ein eigenes Putzmittel ist nicht notwendig
  • Alles wird sauber: Mit nur drei unterschiedlichen, natürlichen Stoffen
  • Wir brauchen im Haushalt kein Gift
  • Zitronensäure ist ein hervorragender Kalklöser
Wir kaufen Unmengen an Reinigungsmitteln, ohne uns jemals darüber Gedanken zu machen, was in den Flaschen, Dosen und Tuben in leuchtend bunten Farben enthalten ist. Dabei ist es doch wie beim Fernsehen: Wenn ein gewisser Star mitspielt, hält der Film, was er verspricht. Bei Entkalkern, Klarspülern, Maschinenpflegern, WC-Tabs, Küchen- und Badreinigern ist das nicht anders. Spielt Zitronensäure eine Hauptrolle, hält das Produkt, was es verspricht. Eine Lobschrift.
Zitronensäure
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Darum Zitronensäure

Jede Leserin und jeder Leser, die/der nicht mehr bei Mutti wohnt, kennt die gängigen Geschichten über Zitronensäure: Hat schon Urur-, Ur- und Oma benutzt. Auch Mama weiß damit umzugehen. Kann alles. Ist ein Allrounder, Tausendsassa, Wunder- und Allheilmittel. Eine Wunderwaffe. Ja, das wissen wir schon. Bei näherem Hinsehen aber müssen wir kurz innehalten. Beispielsweise dann, wenn man gefragt wird, warum, wie und wogegen die Zitronensäure nun wirklich wirkt.

Brauchen wir wirklich für jedes Zimmer ein eigenes Putzmittel?

Wir – das ist vorwiegend die Generation Y und Z. Generationen, die in höchstem Wohlstand aufgewachsen sind. Zwei Generationen, die es völlig normal finden, sich für jedes Zimmer und für jede Anwendung ein eigenes Putzmittel zu kaufen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob das überhaupt notwendig ist.

Keimfreier Kühlschrank dank Zitronensäure

Mit Zitronensäure macht man es Schimmel und Pilzen schwer, sich im Kühlschrank auszubreiten. Diese Keime mögen nämlich keine sauren Oberflächen. Dazu einfach großzügig Zitronensäure (3-4 EL) in 500 ml kaltem Wasser auflösen. Oberflächen mit der Lösung reinigen. Die Zitronensäure einziehen lassen - nicht mit klarem Wasser spülen. Auch zur Reinigung von Tür- und Haltegriffen, von Lichtschaltern und Küchenkästen geeignet.

Ein bisschen Zeit für die Umwelt

Dabei kostet es gerade einmal wenige Minuten, um sich über die Stoffe zu informieren, die ein Glas streifenfrei, eine Armatur kalkfrei und einen Kühlschrank keimfrei machen. Es gibt nämlich gar nicht so viele Mittel, wie man bei all den tausenden unterschiedlichen Putzmitteln annehmen würde. Um genau zu sein, gibt es gerade einmal drei Gruppen, die jede in Chemie unbegabte Hausfrau und jeder Hausmann unterscheiden können sollte: Tenside, Terpene und Säuren.

Verkalkte Armaturen mit Zitronensäure zum Glänzen bringen

Wenn es um die Entfernung von Kalk geht, ist Zitronensäure tatsächlich so etwas wie ein Wundermittel. Ähnlich wie Essig – nur ohne den beißenden Geruch. Dazu einfach 3-4 EL Zitronensäure in 1 L kaltem Wasser auflösen. Bei stark verkalkten Armaturen lässt man die Lösung mindestens eine Stunde einwirken, bevor man im zweiten Schritt mit einem nassen Tuch (getränkt in Wasser) nachwischt. Die Lösung verwendet man nicht nur, um die Armaturen wieder zum Strahlen zu bringen. Zitronensäure eignet sich auch zur Entkalkung der Kaffeemaschine oder der Töpfe und Pfannen. Bei sehr verkalkten Geräten gibt man ruhig großzügig Zitronensäure in das warme Wasser, um eine starke Lösung herzustellen. Zitronensäure entfernt übrigens auch den Kalk in Waschmaschinen.

Mit Säure reinigen – aber bitte natürlich!

Während Tenside und Terpene unter anderem besonders für ihre guten fettlösenden Eigenschaften bekannt sind, stechen Säuren dadurch hervor, dass sie Kalkbeläge lösen und Oberflächen desinfizieren.

Zitronensäure als natürlicher Klarspüler

Auf Klarspüler kann man verzichten, wenn man stattdessen die eigene Mischung für streifenfreie Gläser verwendet. Dazu gibt man 2 EL Zitronensäure in 500 ml kaltes Wasser und füllt es direkt in den dafür vorgesehenen Tank. Falls das selbstreinigende Backrohr wieder einen Reinigungs-Durchlauf benötigt, verwendet man diese Lösung auch gleich anstelle des Tropfens Reinigungsmittel, der in vielen Fällen gemeinsam mit Wasser ins Backrohr muss.
mit Zitronensaäure reinigen
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Zitronensäure: Guter Trick!

Nachdem die Zitronensäure im 18. Jahrhundert erstmals aus der gleichnamigen Frucht isoliert wurde, trat sie ihren Siegeszug in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Reinigungsmittelherstellung an. Letztere Branche machte sich ihre kalklösenden, wasserenthärtenden und desinfizierenden Eigenschaften zunutze. Das Geschäft lief.

Die Hard Facts

Die Eigenschaften von Zitronensäure:
  • löst Kalk
  • enthärtet Wasser
  • desinfiziert
  • entfernt Rost
  • bringt mattes Metall zum Glänzen
Es kam, wie es kommen musste. Menschen griffen immer öfter zu Reinigungsprodukten aus dem Laden, anstatt ihren eigenen Hausmitteln zu vertrauen. Aus Hausfrauen wurden Konsumentinnen. Verständlicherweise. Schließlich wurden ihnen doch erzählt, dass das Reinigungsmittel mit dem klingenden Fantasienamen in der farbenfrohen Dose die Wäsche viel weißer, die Töpfe viel sauberer und die Armaturen viel glänzender macht. Guter Trick. Anstatt über die Wirkung von Zitronensäure zu sprechen, sprach man über den Haushaltsreiniger Blinki, Shiny oder Glitzerblizz, und schrieb ihm zahlreiche wundersame Eigenschaften zu.

Rost mit Zitronensäure entfernen

Zitronensäure wirkt in hoher Dosierung gegen Rost. In diesem Fall stellt man daher eine sehr starke Lösung (z.B. 5-6 EL Zitronensäure auf 500 ml Wasser) her. Rostiges Besteck über Nacht in die Flüssigkeit legen.

Eigentlich reichen die paar Hausmittel vollkommen

Eines muss man den Herstellern von Reinigungsmitteln lassen: Es gibt wirklich überraschend gute Reinigungsmittel. Backofenreiniger, die Eingebranntes lösen wie Nichts. WC-Reiniger, bei dessen Anwendung sich Urinstein wie durch Magie in Rauch aufzulösen scheint. Der Wunschtraum aller Hausfrauen und -männer.

Edelstahl, Gold und Silber mit Zitronensäure wieder zum Glänzen bringen

Zitronensäure bringt alte Schmuckstücke und altes Besteck wieder zum Strahlen. Dazu löst man rund 2 EL Zitronensäure in 500 ml kaltem Wasser auf und schrubbt die guten Stücke mit einer Zahnbürste ab. Danach mit Wasser nachspülen. Da Zitronensäure Zeit benötigt, um ihre volle Wirkung zu entfalten, lassen viele ihr Silber oder Edelstahl für einige Stunden im Zitronenbad.
Achtung
Perlen und Edelsteine vertragen die Reinigung mit Zitronensäure nicht!

Danke für Ihre Zeit! Mit lieben Grüßen! Die Natur.

Aber muss es wirklich Gift sein? Bei jeder Gelegenheit, bei der man mit dem feuchten Tuch über den WC-Deckel oder die Oberflächen in der Küche fährt? Sollten wir uns heute nicht zumindest die Frage stellen, wann giftige Reinigungsmittel wirklich notwendig, und wann sie durchaus ohne Verlust an Sauberkeit durch Hausmittel ersetzbar sind? Eine Frage, die sich jeder stellen sollte. Die Umwelt geht uns schließlich alle an. Beginnen wir eine spannende Reise. Eine lange Reise in eine Welt voller konstruktiver, gesunder und umweltfreundlicher Ideen. Gehen wir zurück zum Ursprung. Dorthin, wo alles begann. Entdecken wir altes Wissen neu, um es dann mithilfe innovativer Technologie auf bessere Weise neu zu erfinden. Der Umwelt zuliebe.

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Meinungen
08.02.2023 09:20
Guter und interessanter Artikel, Danke. Der Kühlschrank ist gut sauber geworden mit etwas Geschirrspülmittel und gut Zitronensäure damit er auch wieder länger sauber bleibt. Mit dem Rest des Putzwassers habe ich noch die Nirosta Spüle und die Armaturen auch noch herrlich sauber bekommen. Bin zufrieden mit der Arbeit.

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