Kunststoff reinigen - so erstrahlt Plastik wie neu

  • Essig, Backpulver, Natron, Öl und Margarine sind praktische Hausmittel im Kampf gegen Verunreinigen an Kunststoffteilen. Alternativ helfen auch Radierschwämme, Kunststoffreiniger, Kunststoffpolituren und Autopolituren beim Kampf gegen Flecken
  • Vermieden werden sollten Reiniger mit festen Partikeln (wie Scheuermilch), da diese kleine Kratzer im Material hinterlassen.
  • Nach dem Reinigen sollten Kunststoffteile gut trocknen, damit sich kein Schimmel bildet. Kunststoff hat zwei große Vorteile: Es ist unheimlich günstig und langlebig. Allerdings verschmutzt er schnell, weshalb wir in diesem Ratgeber verraten, wie das Kunststoff reinigen schnell und unkompliziert von der Hand geht.
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Tipp 1: Kunststoff reinigen mit dem Hausmittelchen Essig

Egal ob Bauteile oder Gartenmöbel aus Kunststoff - Essig ist ein Allheilmittel bei der Reinigung von Plastik. Hierfür sollten zunächst alle groben Verschmutzungen mithilfe eines feuchten Schwammes oder Lappen entfernt werden. Im Anschluss wird ein Eimer mit Wasser befüllt und Essig im Verhältnis 1:5 hinzugegeben. Nun sollten alle Teile gründlich abgewaschen werden und im Anschluss mit einem weichen Tuch abgetrocknet.

Tipp

Kleinere Kunststoffteile können auch direkt in den Eimer mit Essig-Wasser gelegt werden.


Tipp 2: Backpulver oder Natron im Kampf gegen hartnäckige Flecken

Hilft Essig nicht, sind Backpulver oder Natron eine wirksame Alternative. Hierfür wird das Backmittel zunächst mit etwas Wasser gemischt und die Kunststoffteile damit bestrichen oder gebadet. Nachdem das Ganze einige Minuten eingewirkt ist, muss das Backpulver oder Natron nur noch mit einem feuchten Tuch entfernt werden und die Plasktikteile getrocknet werden. Im besten Fall sind die Flecken nun weg.

Tipp 3: Öl und Margarine bei natürlichen Farbstoffen von Lebensmitteln

Lebensmittel wie Kräuter, Karotten, Kürbisse und Tomaten hinterlassen manchmal unschöne Flecken auf Plastikoberflächen. Doch mit etwas Margarine oder Öl kann der Kunststoff im Handumdrehen gereinigt werden. Hierfür wird eins der Helferlein zunächst auf den Fleck gegeben und mit einem Tuch eingerieben.

Nachdem das natürliche Reinigungsmittel einige Minuten eingewirkt ist, muss es nur noch mit Spülmittel abgewaschen werden.

Hinweis

Kleinere Teile können auch anschließend im Geschirrspüler gereinigt werden. Dabei sollte aber unbedingt darauf geachtet werden, ob das Plastikteil dafür geeignet ist! Andernfalls kann es schmelzen, was zu erheblichen Schäden am Geschirrspüler führen kann.


Tipp 4: Mit einem Radierschwamm Kunststoff reinigen

Speziell für Gartenmöbel und größere Teile aus Kunststoff empfehlen wir Schmutzradierer. Diese müssen vor der Nutzung lediglich mit Wasser angefeuchtet werden und schon kann es losgehen. Mit dem Radierschwamm wird der Fleck wie mit einem herkömmlichen Radierer für Papier einfach wegradiert.

Tipp

Nicht erschrecken, falls sich dabei etwas Material von dem Schmutzradierer lösen sollte – das ist ganz normal.


Im Anschluss müssen die Kunststoff-Oberflächen nur noch mit einem feuchten Tuch abgewischt und anschließend abgetrocknet werden.

Tipp 5: Kunststoffreiniger für den Außenbereich

Für kleinere Teile sind die bisherigen Tipps sehr gut geeignet. Im Outdoorbereich gibt es allerdings auf dem Balkon, der Terrasse oder dem Garten oft auch große Flächen, die sich mit einem Kunststoffreiniger einfacher reinigen und wirksam pflegen lassen.

Die meisten Kunststoffreiniger können problemlos bei

  • Garten- und anderen Außenmöbeln
  • Fensterbänken sowie Fenster- und Türrahmen
  • Kunststofftüren
  • Garagentoren
  • Rollläden
  • und natürlich auch Blumentöpfen

angewendet werden.

Durch die Beigabe von Ammoniak sind solche Plastikreiniger besonders effizient im Kampf gegen hartnäckige Verschmutzungen. Zudem wird meistens im gleichen Schritt ein unsichtbarer Oberflächenschutz aufgetragen, der davor schützt, dass Schmutz vorschnell wieder anhaftet.

Tipp

Es gibt spezielle Kunststoffreiniger gegen Nikotinablagerungen auf Kunststoff. So werden selbst vergilbte Oberflächen wieder schön sauber.


Tipp 6: Kunststoffpolitur gegen Verschmutzungen, Gebrauchsspuren und Kratzer

Kommen wir nun zu den Mitteln, die man nicht unbedingt standardmäßig im Haushalt hat. Dazu gehört Kunststoffpolitur, die normalerweise für alle glatten und glänzenden Kunststoffe geeignet ist, die polierfähig sind. Im Normalfall gehören dazu

  • Acrylglas
  • Fiberglas
  • Makrolon
  • Plexiglas
  • Polycarbonat
  • Polyester
  • PVC-U
Hinweis

Ungeachtet dieser Auflistung sollten natürlich dennoch die Produkt- und Reinigungshinweise des Herstellers beachtet werden!


Vor der Anwendung sollte die Oberfläche des Kunststoffs wieder gründlich gereinigt und getrocknet werden. Nun werden einige Tropfen des Reinigers auf ein Polierpad gegeben. Die Politur sollte mit kreisenden Bewegungen und im Kreuzgang unter starkem Druck eingerieben werden.

Sollten Polierreste auf dem Material verbleiben, können diese im Normalfall ganz einfach mit einem Poliertuch entfernt werden.

Noch ein kleiner Tipp

Um sich das aufwendige Kunststoff reinigen zu sparen, kann es sinnvoll sein, eine Versiegelung aufzutragen.


Tipp 7: die Alternative Autopolitur

Falls Autopolitur vorrätig ist, kann auch diese verwendet werden. Der Vorteil ist, dass sie nicht nur Flecken entfernt und Kratzer auffüllt (wodurch der Kunststoff wieder glänzt), sondern auch Schmutz abgewiesen werden und Wasser abperlt.

Vor dem Auftragen der Autopolitur sollte die Kunststoffoberfläche wieder mit einem feuchten Lappen gereinigt und trocken gewischt werden. Nun wird die Politur aufgetragen und gleichmäßig verteilt. Nachdem die Politur getrocknet ist, können Überreste mit einem trockenen Mikrofasertuch entfernt werden.

Mit der Zeit ergrauen weiße Teile aus Kunststoff manchmal. Doch keine Sorge - in dem Fall Vollwaschmittel, dessen Bleichmittel nicht nur Wäsche wieder strahlend weiß macht, sondern auch Kunststoff. Hierfür wird das Vollwaschmittel auf ein Tuch gegeben und die Plastik abgewischt. Im Anschluss muss nur noch mit einem feuchten Lappen nachgewischt werden, um Waschmittelreste zu entfernen. Danach kann der Kunststoff trocknen und sollte wieder schön weiß sein.

Kunststoff reinigen - häufige Fehler

Auch wenn Kunststoff relativ unempfindlich ist, gibt es doch Fehler, die unschöne Folgen haben können. Dazu gehören:

  • Den Frühjahrsputz haben viele im Kalender stehen. Doch gerade Kunststoffteile sollten regelmäßig gereinigt werden, damit sich der Schmutz nicht dauerhaft ansetzt oder die Plastik zu sehr verfärbt.
  • Manchmal werden Hochdruckreiniger zum Kunststoff reinigen empfohlen - allerdings kann der Wasserdruck Schäden an empfindlichen Kunststoffteilen hinterlassen
  • Wer Kunststoff wieder weiß bekommen möchte, sollte flüssiges Waschmittel nehmen, um zusätzliche Kratzer auf der Oberfläche zu vermeiden. Falls nur Pulver vorhanden ist, kann das mit etwas Wasser zu einer Paste angerührt werden.
  • Die Oberflächen vor dem Auftragen einer Politur nicht gründlich zu reinigen. Dadurch können verbleibende Schmutzpartikel unschöne Kratzer hinterlassen.
  • Zudem entstehen unschöne Flecken, wenn eine Politur in der prallen Sonne aufgetragen wird. Dadurch trocknet sie leider deutlich schneller und kann nicht vollständig eingearbeitet werden.
  • Wie mehrmals im Artikel erwähnt, sollten Plastikteile nach dem Putzen trocknen, ehe sie möglicherweise wieder irgendwo eingebaut werden. Andernfalls kann sich Schimmel bilden, was das Kunststoff reinigen zunichtemacht.

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