Generationenkredit – den Traum vom Haus gemeinsam realisieren

In letzter Zeit tritt eine fast in Vergessenheit geratene Finanzierungsform wieder in den Vordergrund – der Generationenkredit. Die Hauptgründe für das aufkommende Interesse sind die steigenden Kosten für Grund- und Baupreise zusammen mit den wieder wachsenden Zinssätzen für Darlehen. Mit dieser Form eines Kredits kann man die Schuldenlast für ein Eigenheim auf mehrere Generationen verteilen und den Traum vom Eigenheim so gemeinsam wahr werden lassen.

Hintergrund

Ein Generationenkredit ist eine Sonderform des tilgungsfreien Kredits mit sehr langer Laufzeit. Während der Dauer von bis zu 100 Jahren zahlt man nur die Zinsen. Zum Ende der Laufzeit wird die vollständige Rückzahlung der Kreditsumme fällig und muss mit meist einer Rate getilgt werden. Dadurch sind die monatlich zu leistenden Beträge ausgesprochen niedrig. Im Vergleich zu anderen Finanzierungsvarianten können die monatlichen Ausgaben deutlich gesenkt werden und die Haushaltskasse dankt es einem. Dies ist einer der entscheidenden Vorteile dieser Kreditform. Sie ist also dann sinnvoll, wenn man davon ausgehen kann, dass zum Ende der Laufzeit zusätzliches Kapital verfügbar ist. Das kann beispielsweise durch ein anstehendes Erbe, durch auslaufende Sparverträge oder andere absehbare Einnahmen der Fall sein.

Anwendungsmöglichkeiten

Der Gedanke des Generationenkredits ist, dass ein Käufer seine Immobilie nicht alleine abbezahlen muss, sondern dies gemeinsam mit seinen Vorfahren aber auch Nachkommen tun kann. Man kann diese Finanzierungsart auf unterschiedliche Weisen nutzen, beispielsweise wenn man selbst eine Immobilie hat, die man seinen Nachkommen vererben möchte. Die ältere Generation erwirbt das Haus und bedient die Zinsen. Die jüngere Generation erbt dann das Gebäude und übernimmt gleichzeitig die eigentliche Rückzahlung und Tilgung des Kredits. Das ist fair – genau so wie sie einen Vorteil hat die Immobilie zu erben, beteiligt sie sich auch an der Abzahlung der Schulden. Gleichzeitig kann man auch selbst in jungen Jahren einen Generationenkredit aufnehmen um sein eigenes Haus zu bauen. Manchmal weiß man mit Sicherheit, dass in ferner Zukunft ein beachtlicher Geldzuwachs bevorsteht durch ein Erbe oder Ähnliches. So hat nun indirekt die ältere Generation dazu beigetragen, der jüngeren Generation durch das erhaltene Erbe beim Hausbau zu helfen. Der geerbte Betrag kann dann verwendet werden um die Rückzahlung der Kreditsumme am Ende der Laufzeit zu erfüllen.

Diese spezielle Art eines Kredits kann für diverse Zwecke rund um Immobilien verwendet werden:

• Wohnraumbeschaffung • Neukauf einer Immobilie • Sanierungs-, Renovierungs- und Umbaumaßnahmen • Auszahlung im Scheidungsfall • Übernahem einer Verlassenschaft • Umschuldungen wenn der ursprüngliche Kredit einer Immobilie diente

Voraussetzungen

Um einen Generationenkredit zu erhalten müssen gewisse Voraussetzung erfüllt und beachtet werden: • Endalter ist 65 Jahre oder der Zeitpunkt des Pensionsantritts • Laufzeiten sind variabel und meist eher langfristig angesetzt • maximale Beleihung beträgt 30 – 40 % des Verkehrswerts • fixe oder variable Verzinsung möglich • hohe hypothekarische Besicherung ist nötig Aus diesem Grund sind Generationenkredite selten und finanzieren auch nicht das gesamte Bauvorhaben, sondern nur etwa die Hälfte. Man sollte auch beachten, dass selbst bei einer anfänglichen Phase mit einem Fixzinssatz, im Laufe der Zeit eine variable Verzinsung folgen kann. Ursprünglich niedrige Zinssätze können also mit der Zeit angehoben werden. Zusätzlich fordern die Banken meist hohe Sicherheitseinlagen oder eine hohe Eigenkapitalbeteiligung von bis zu 50%. Bei einem regulären Annuitätenkredit liegt der Wert meist zwischen 10% und 20%. Und dadurch, dass das Kreditvolumen bis zum Ende der Laufzeit gänzlich offen ist, ist meist eine hohe Besicherung nötig.

Entscheidungsfindung

Falls Sie sich fragen, ob ein Generationenkredit die richtige Wahl für Sie ist können Sie ihn einfach kalkulieren lassen. Nutzen Sie dazu den Kreditrechner von miracl.at für eine erste Einschätzung.

Fazit

Der Generationenkredit ist nicht in und an sich besser oder schlechter als ein herkömmlicher Kredit für eine Immobilie. Er ist eine gute Option für die spezielle Situation, dass bei Aufnahme der Finanzierung eher wenig Geld zur Verfügung steht aber voraussichtlich in ferner Zukunft zusätzliche Gelder verfügbar sein werden. Er ist somit besonders zu empfehlen für die jüngere Generation, die davon ausgeht in ferner Zukunft ein Erbe zu erhalten, das somit hilft den aufgenommenen Kredit zu erfüllen. Diese Art der Finanzierung kann auf sehr unterschiedliche Weisen gelebt werden. Bei allen möglichen Versionen ist es jedoch so, dass mehrere Generationen dabei beteiligt werden ein Haus zu finanzieren und so gemeinsam den Traum vom Eigenheim verwirklichen.

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