Zusatzkosten beim Hauskauf in Österreich

Ein Hauskauf will gut überlegt und geplant sein, besonders die finanzielle Seite. Zusatzkosten, die durch den Erwerb eines Objektes entstehen, müssen berücksichtigt werden, damit im Nachhinein keine böse Überraschung auf den Käufer wartet.

Zustand des Hauses, Widmung und Bauvorschriften

Durch den Zustand des Hauses können zusätzlich zum Kaufpreis durch Instandsetzungs- maßnahmen weitere Kosten entstehen, die berechnet werden müssen. Sich im Grundbuch über die Widmung zu informieren, kann ebenfalls Ärger vermeiden. Auch die Bauvorschriften der jeweiligen Gemeinde sollten vor dem Kauf dem Käufer bekannt sein. Wichtig ist auch die Frage nach einem eventuellen Denkmalschutz. Um die regulären Zusatzkosten, unabhängig von Renovierung, Umwidmungsansuchen und anderen Besonderheiten zu veranschaulichen, wird als Beispiel ein Kaufpreis für ein Einfamilienhaus mit 150.000 Euro angenommen.

Beispiel: Kaufpreis von 150.000 Euro

Als Honorar für die Vertragserrichtung werden in der Regel 3 Prozent vom Kaufpreis exklusive Umsatzsteuer verrechnet. Im Fallbeispiel beträgt das Honorar 4.500 Euro plus 20 % Umsatzsteuer, somit 5.400 Euro. Wird das Haus über einen Makler erworben, kommen nochmals 3 Prozent exklusive Umsatzsteuer an Maklergebühren auf den Käufer zu, also noch einmal 4.500 Euro plus 900 Euro Umsatzsteuer, ergibt ebenfalls 5.400 Euro. Nur die Vermittlung und Vertragserrichtung müssen im Fall eines Kaufpreises von 150.000 Euro bereits 10.800 Euro kalkuliert werden. Die Grunderwerbssteuer schlägt sich sodann mit 3,5 Prozent des Kaufpreises zu Buche, im Beispiel beträgt die Grunderwerbssteuer 5.250 Euro. Doch noch steht der Käufer nicht im Grundbuch. Die Grundbucheintragung wird mit 1 Prozent berechnet, also 1.500 Euro. Damit sind bereits Zusatzkosten von insgesamt 17.550 Euro entstanden.

Auch die Finanzierung kostet Geld

Wird ein Bankdarlehen mit einmaliger Verfügung oder einer Vertragsdauer von 1 bis 5 Jahren benötigt, beträgt die Kreditgebühr 0,8 Prozent, bei einer anderen Laufzeit 1,5 Prozent. Im Beispiel wird von einer zehnjährigen Laufzeit ausgegangen und von einem Darlehen über 100.000 Euro, weil der Käufer einen Teil angespart hat. Die Gebühr für das Bankdarlehen beträgt somit 1.500 Euro. Kommt es zu einem Pfandrechtseintrag oder einer Hypothek werden weitere 1,2 Prozent verrechnet, im Beispiel also 1.200 Euro. Für die Finanzierung kommen als Ausgaben noch weitere 2.700 Euro dazu. Im genannten Beispiel muss also bei einem Kauf eines Objekts um 150.000 Euro mit Zusatzkosten von insgesamt 20.250 Euro gerechnet werden. Der Betrag von 20.250 Euro entspricht rund 13,5 Prozent des Kaufpreises, ein Prozentsatz, der bei einem Hauskauf einkalkuliert werden muss. Ist eine Beglaubigung notwendig oder eine Bürgschaft erhöhen sich die Zusatzkosten noch um rund 2 bis 3 Prozent des Kaufpreises.

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