Geöltes Parkett reinigen - So geht´s richtig!

Das Wichtigste in Kürze
  • Geöltes Parkett ist schön und teils leicht zu reparieren.
  • Eine regelmäßige Trockenreinigung ist das wichtigste, um das Parkett vor Kratzern und Zerstörung zu schützen.
  • Mit einem Öl-Refresher schafft man ein kurzes Make-Over seines Parkettbodens.
Es gibt wohl kaum einen schöneren Bodenbelag als ein kräftig geöltes Parkett. Der Überzug bewahrt den Holzcharakter und schützt das empfindliche Naturmaterial zudem vor Verschmutzung und Feuchtigkeit. Doch so schön ein frisch geöltes Parkett auch ist: Damit es so ansehnlich bleibt, bedarf es der richtigen Pflege. Andernfalls könnte die Freude an dem schönen Anblick schnell versiegen.

Geöltes Parkett: Ein Stück Natur im eigenen Zuhause

Geöltes Parkett ist nach wie vor ein sehr beliebter Bodenbelag. Nicht nur wegen seiner ansprechenden Optik, sondern auch, weil er – anders als andere Bodenbeläge – einfacher zu reparieren ist. Durch ein Abschleifen oder das Austauschen eines Holzteiles sieht der Boden schnell aus wie neu. Ein großer Aufwand ist hierfür in der Regel nicht nötig. Doch ein wenig mehr Aufwand ergibt sich dafür an andere Stelle.
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Die Reinigung von geöltem Parkett

Trockenreinigung ist das A & O

Die Reinigung von geöltem Parkett stellt einen besonderen Anspruch an die regelmäßige Hausarbeit dar. Während Fliesen sich schnell und einfach abwischen lassen, ist geöltes Parkett etwas anspruchsvoller. In erster Linie ist hier die regelmäßige Trockenreinigung sehr wichtig. Dafür einen Staubsauger mit weicher Bürste verwenden. Ebenso gut geeignet – vielleicht sogar noch besser als die Bürste – ist ein Besen mit weichen Borsten. Der Grund liegt auf der Hand: Mit weichen Borsten erhält man sich die makellose Schönheit des geölten Parkettbodens für eine lange Zeit. Immerhin beugt man damit unansehnlichen Kratzern vor, die mit kantigen Borsten schon eher in das Parkett geraten könnten. Das regelmäßige Abkehren oder Absaugen des geölten Parkettbodens ist wichtig, damit sich keine Unmengen an losen, teils feinsten Partikeln auf der Holzoberfläche sammeln. Denn je mehr sich sammelt, umso wahrscheinlicher ist es gleichzeitig auch, dass man sich mit einem scharfkantigen Objekt die Oberfläche großflächig zerkratzt. Ein Schaden, der nur mit großem Aufwand wieder gut zu machen ist.
Merksatz 1
Wenn man an einer langen Lebensdauer seines geölten Holzparkettes interessiert ist, ist es ratsam, größtmöglichen Wert auf eine anständige Trockenreinigung zu legen.

Feuchte Reinigung geht dem Schmutz an den Kragen

Um auch dem feinen Schmutz an den Kragen zu gehen, der sich vielleicht nicht einfach so wegkehren lässt, wischt man sein geöltes Parkett mindestens einmal im Monat. Bei Bedarf allerdings auch gerne häufiger. Dies hängt natürlich ganz vom Verschmutzungsgrad des Bodens ab.
Merksatz 2
Holz und Wasser sind kein besonders gutes Team.
Bedeutet im Umkehrschluss: Wischen: ja! Zu nass: nein! Und wenn schon, dann nur mit einem speziellen Putzmittel für geöltes Parkett und einem hochwertigen Mikrofasertuch, um den Holzboden bestmöglich zu schützen.

Die verschiedenen Schritte beim Reinigen des Parketts

  1. Bevor man den Wischmopp schwingt, Parkett gründlich von losem Schmutz und Staub befreien. Das gelingt am besten mit einer feinen Bürste oder einem Besen mit weichen Borsten.
  2. Hochwertiges Wischwasser für geöltes Parkett nach Gebrauchsanweisung zubereiten. Unbedingt auch hier auf einen sauberen Eimer achten, damit sich kein Steinchen darin verirrt, das später auf dem Parkett für Kratzer sorgen könnte.
  3. Das Parkett nur nebelfeucht wischen! Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Wischpresse oder – schleuder gut zu nutzen und das überschüssige Wasser bestmöglich auszuwringen. Pfützenbildung in jedem Fall vermeiden. Parkett nimmt Wasser schnell auf, und kann in weiterer Folge hochgehen und unschöne Dellen hinterlassen.
  4. Angefeuchtete Stelle kurz einwirken, bevor noch einmal feucht nachgewischt wird – diesmal jedoch bitte mit klarem Wasser und ebenfalls nur nebelfeucht, um die Seife wieder vom Boden zu nehmen.
  5. Ein betreten des geölten und frisch gereinigten Parkettbodens ist erst wieder nach ca. 30 Minuten zu empfehlen. Dann nämlich, wenn er gänzlich durchtrocknen konnte.
  6. Für besonders hartnäckige Flecken auf einen geölten Parkettboden empfiehlt sich ein Spezial-Fleckenentferner. Mit diesem lässt sich die betroffene Stelle ganz einfach einsprühen. Im Anschluss nur kurz einwirken lassen und entfernen. Unter Umständen muss die behandelte Fläche dann auch neu geölt werden, da der Farbunterschied ansonsten zu groß wäre. Dies kommt aber natürlich auf den Einzelfall an.
Extra-Tipp
Wer sich sein geöltes Parkett in seiner Schönheit lange Zeit beibehalten möchte, kann alle drei Monate einen sogenannten Öl-Refresher nutzen.
Im Anschluss eine Trockenzeit von etwa zwei Stunden einplanen, bis der Boden nach dem Treatment wieder betretbar ist. Eine neue Ölung des gesamten Fußbodens ist dann erst wieder nach ein bis zwei Jahren von Nöten.

Das richtige Öl zur Behandlung von Parkett

Zur Ölung eines Parketts stehen zwei verschiedene Öle zur Auswahl. Es bietet sich hier hierbei zum einen das aushärtende Öl und das nicht aushärtende Öl an. Bei aushärtenden Ölen - die zum Großteil aus Kunstharzen bestehen und nach dem Trocknen eine belastbare Oberfläche erschaffen - kann man schon beinahe von einer Versiegelung am Ende des Ölungs-Prozesses sprechen. Bei aushärtenden Ölen trifft man noch eine weitere Unterescheidung:
  • UV-Öle
  • oxidativ aushärtende Öle
UV-Öle härten durch UV-Bestrahlung aus. Diese Öl-Art verwendet man in erster Linie bei der gewerblichen Wiederaufbereitung von Parkettböden. Oxidativ aushärtende Öle benötigen für ihren Aushärtungsprozess lediglich Sauerstoff. Handwerker bevorzugen diese Art der Parkettbehandlung. Öle die nicht aushärten bestehen hingegen aus Holzöl oder Leinöl. Sie bilden im Gegensatz zu aushärtenden Ölen keine harte Schicht auf dem Parkett, sondern hinterlassen lediglich einen Film auf der Holzoberfläche. Behandelt man seinen Boden mit dieser Art von Ölen, empfiehlt sich ein nachträgliches Wachsen des Bodens. Durch die Anwendung von Holz- oder Leinöl und Wachs schützt man die Oberfläche doppelt. Das Holz kann weiterhin atmen. Ein Boden, den man so behandelt, ist zwar in der Regel naturbelassener, auch natürlich auch empfindlicher. Wer einen Kompromiss sucht, der setzt sich einmal mit sogenannten Hartwachsölen auseinander. Diese bestehen im Allgemeinen aus einer Kombination von natürlichem Öl und einer Wachs Art. Der Vorteil dabei: Man erledigt zwei Pflegeschritte in einem: Das Öl dringt tief in das Holz ein, und hält es von innen geschmeidig. Das Wachs legt sich als Film auf die Oberfläche und schützt die Oberfläche vor Kratzern. Wer gedacht hat, Parkettboden ist schön und pflegeleicht, der hat mit der Schönheit sicher Recht, mit dem zweiten jedoch nicht unbedingt. Ein geölter Parkettboden ist definitiv ein pflegeintensiver Boden, der seine Besitzer jeden Tag auf ein Neues erfreut, aber auch viel Zeit und Arbeit beansprucht. Lohnen tut sich das ganze aber in jedem Falle.

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