Die Holzheizung - gut für die Umwelt?

Das Wichtigste in Kürze
  • Die unterschiedlichen Arten der Holzheizung verwenden Holz in den verschiedensten Formen.
  • Nicht immer ist eine Holzheizung rentabel.
  • Dank der staatlichen Förderung lassen sich die relativ hohen Anschaffungskosten minimieren.
Immer schon wärmten sich Menschen an Feuerstellen, die mit Holz beheizt wurden. Nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt. Die Beliebtheit der Holzheizung ist in den letzten Jahren wieder stark angestiegen. Doch was muss man beachten, wenn man auf Holz als Brennstoff umsteigen will?
Holzheizung

Ist Holz CO2-neutral?

Nachdem Gas- und Ölheizungen in den letzten Jahrzehnten den gemütlichen Holzofen fast verdrängt haben, steigt seit einigen Jahren die Nachfrage wieder. Eine Holzheizung spart Geld und schont die Umwelt. Allerdings sind die Anschaffungskosten nicht unbeträchtlich. Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Holzheizungen. In jeder Holzheizung wird auf eine bestimmte Art und Weise Holz verfeuert. So wird Energie in Form von Wärme gewonnen. Entsprechend der Bauart kann man das Holz auf die unterschiedlichste Art und Weise nutzen:
  • Hackschnitzel
  • Pellets
  • Stückholz.
Holz ist im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen wie Erdgas und Erdöl ein CO2-neutraler Brennstoff. Das bedeutet, dass beim Verbrennen des Holzes nur so viel an CO2 freigesetzt wird, wie der Baum beim Wachstum aufgenommen hat. Das ist auch der Grund, warum die Bundesregierung Förderungen für Holzheizungen zur Verfügung stellt. In den Anschaffungskosten ist eine Holzheizung etwas teuer. Trotz der hohen Investitionskosten rechnet sich eine solche Anlage aber unter dem Strich mehr als eine Öl- oder Gasheizung. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und daher günstig zu bekommen. Langfristig kann man wohl von einer Preisstabilität ausgehen. Dazu kommen die niedrigen laufenden Kosten. Wer also die Hürde der Anschaffung genommen hat, kann mit niedrigen Betriebskosten langfristig rechnen.

Die Arten der Holzheizung

Die einzelnen Holzheizungen unterscheiden sich durch die Nutzung der verschiedenen Holz-Brennstoffe. Daher ist Holzheizung nicht gleich Holzheizung. Je nach Auslastung und persönlichem Bedarf sind sie unterschiedlich sinnvoll.

Die Hackschnitzelheizung

Hierfür werden Hackschnitzel als Brennstoff verwendet. Hergestellt werden sie aus Holz, welches man nicht anders verwerten kann und Holzresten. Hackschnitzel sind ein günstiger Brennstoff, wenn nicht sogar der günstigste für eine Holzheizung. Doch die Lagerung von Hackschnitzel braucht einiges an Raum.

Die Pelletsheizung

Diese Art von Heizung verbrennt Pellets. Dabei handelt es sich um kleine gepresste Zylinder, die aus Sägemehl und Holzabfällen hergestellt werden. Sie sparen Platz, weil sie kompakt sind. Für Menschen, die wenig Platz haben und möglichst wenig Arbeit haben möchten also ideal.

Die Holzvergaserheizung

Hierbei wird das Holz zunächst getrocknet und dann erst erhitzt. Dadurch wird es gasförmig. Das so entstandene Gas wird dann verbrannt. Der Wirkungsgrad kann dabei sehr hoch ausfallen, nämlich mit über 90 Prozent. Die Anschaffungskosten sind eher als gering zu bezeichnen, aber es muss ständig nachgefüllt werden. Der eigene Aufwand ist also deutlich höher als bei den anderen Heizungsarten. Nicht immer ist eine Holzheizung auch rentabel. Deshalb muss man die Vor- und Nachteile genau unter die Lupe nehmen.

Die Vor- und Nachteile einer Holzheizung

Allen Holzheizungen ist gemein, dass sie ein relativ großes Lager für den Brennstoff benötigen. Platz ist also notwendig. Pellets- und Hackschnitzelheizungen rechnen sich zudem erst ab einem Energiebedarf von 30.000 Kilowattstunden und mehr. Sie arbeiten nämlich gerade unter Volllast sehr effizient. Um die Heizkosten zu senken, braucht es einen ausreichend großen Pufferspeicher. Dieser speichert die nicht verbrauchte Wärme. Mindestens 30 bis 55 Liter pro Kilowatt Leistung sollten es je Heizkessel sein. Bei Holzvergaserheizungen sind 80 Liter pro Kilowatt Leistung besser. Gleichzeitig bringt ein solcher Pufferspeicher bei einer Holzvergaserheizung noch den Vorteil, dass sie seltener nachgeheizt werden muss.
  • Die Pelletsheizung hat den Vorteil, dass der dafür benötigte Brennstoff günstig zu haben ist. Dabei hat sie einen hohen Wirkungsgrad und läuft vollautomatisch. Nachteilig wirkt sich der Platzbedarf aus und die hohen Anschaffungskosten.
  • Hackschnitzel sind noch günstiger als Pellets und die Heizung läuft vollautomatisch. Nachteilig wirkt sich ebenfalls der Platzbedarf für den Brennstoff und die hohen Anschaffungskosten aus.
  • Die Holzvergaserheizung hat den Vorteil des geringsten Anschaffungspreises und CO2-Emission. Nachteilig ist, dass der Brennstoff mit der Hand zugeführt werden muss und der hohe Platzbedarf.

Förderungen

Moderne Heizungen sind langfristig eine lohnende Investition, weil die Effizienz mit denen alter Anlagen nicht vergleichbar ist. Gerade für Holzheizungen gilt, dass mit ihnen so günstig geheizt werden kann wie selten. Dazu ist der Brennstoff noch CO2-neutral. Doch abschreckend wirkt für viele der hohe Preis der Anschaffung. Deshalb gewährt der Staat Förderungen in Form von Zuschüssen und Krediten.
Hinweis
Die Kosten für eine Heizung hängen größtenteils vom Wirkungsgrad und der Leistung ab.
  • Pelletsheizung: Wärmebedarf von 28.000 kWh; jährliche Heizkosten von etwa 1.850 Euro und einmaligen Anschaffungskosten von etwa 13.500 Euro; förderfähig sind 35 % der förderfähigen Anschaffungskosten
  • Hackschnitzelheizung: Wärmebedarf von 28.000 kWh; jährliche Heizkosten von etwa 1.200 Euro und einmalige Anschaffungskosten von etwa 14.500 Euro; förderfähig sind 35 Prozent der förderfähigen Anschaffungskosten
  • Holzvergaserheizung: Wärmebedarf von 28.000 kWh; jährliche Heizkosten von etwa 1.195 Euro und einmaligen Anschaffungskosten von 6.500 Euro; förderfähig sind 35 Prozent der förderfähigen Anschaffungskosten
Die Zuschüsse werden vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewährt. Die Zuschüsse der BAFA sind allerdings höher als die der KfW. Die KfW fördert darüber hinaus Holzheizungen auch nur anteilig, und zwar im Rahmen von Energie-Effizienzhaus-Sanierungen. Nur bei einem Neubau des Hauses kann diese Form der Förderung mit einem Kredit zur Finanzierung einer Heizung, die auf erneuerbaren Energien basiert, kombiniert werden. Das Anrecht auf eine Förderung hat grundsätzlich jeder. Der Antrag für die Förderung muss aber vor Baubeginn online bei der BAFA eingehen. Baubeginn ist der Abschluss des Liefervertrages oder die Auftragsvergabe zum Bau einer neuen Holzheizung. Mit einzureichen ist der Kostenvoranschlag des mit der Ausführung beauftragten Handwerksunternehmens. Die Formulare sind auf der Internetseite der BAFA zu finden. Wer eine Förderung bei der KfW beantragen will, muss vor dem Baubeginn einen zertifizierten Energieberater mit ins Boot holen und gemeinsam mit ihm den Antrag stellen. Viel höher fällt die Förderung übrigens aus, wenn die Holzheizung mit einer Solarthermie-Anlage kombiniert wird. Eine Holzheizung ist zwar in der Anschaffung teuer, rechnet sich dann aber im Laufe der Jahre, wenn die Leistung auf den persönlichen Bedarf ausgerichtet ist.

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