Abdichtung für die Bodenplatte - Preise und nachträgliche Abdichtung

Der Erdboden unter dem Haus ist stets mit Feuchtigkeit durchsetzt, manchmal kommt das Fundament auch dem Grundwasser sehr nahe. Um Bodenfeuchtigkeit zu verhindern, benötigt die Bodenplatte eine fachgerechte Abdichtung. Nur so bleibt die Bausubstanz vor ernsthaften Schäden bewahrt.

Wann sollte eine Bodenplatte abgedichtet werden?

Die Abdichtung der Bodenplatte ist nach DIN 18195-4 auf jeden Fall dann vorzunehmen, wenn der Keller als ständiger Aufenthaltsraum für Personen dient. Falls dies nicht der Fall ist, genügt auch eine kapillarbrechende Schicht aus Kies und Schotter unter der Bodenplatte, die mindestens 150 mm dick ist - und natürlich eine aufliegende Wärmedämmung. In dieser Schicht darf sich allerdings kein Grund- oder Schichtenwasser ansammeln.
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Eine Abdichtung ist auch noch im Nachhinein Möglich - Die Kosten sind dabei höher als beim Hausbau.

Abdichtung auch für die Betonbodenplatte?

Ein Keller aus Betonbauteilen wird als "weiße Wanne" bezeichnet. Beton gilt generell als wasserundurchlässig, es ist aber strittig, ob das Material in bestimmten Fällen eine Dampfsperre benötigt. In manchen Kellern lagern empfindliche Gegenstände, die am besten staubtrocken gehalten werden. Auch der Wohnkeller sollte nicht durch eventuell diffundierende Bodenfeuchtigkeit belastet werden. Dichten Sie Ihre Bodenplatte aus Beton nur dann nach oben hin ab, wenn diese auf einer ausreichend dicken kapillarbrechenden Schicht lagert. Ansonsten unterbinden Sie die "Atmung" des Materials, es wird von unten durch Feuchtigkeit zersetzt. Bedenken Sie: Der Diffusionswiderstand von Betonbodenplatten nimmt normalerweise absichtlich zum Rauminneren hin ab, damit Feuchtigkeit nach oben abgeführt werden kann. Eine diffusionsfreundliche Abdichtung ist also auch hier einer echten Dampfsperre vorzuziehen.

Materialien zur Abdichtung von Bodenplatten

Die DIN 18195 legt die folgenden Abdichtungsmaterialien für Bodenplatten fest:
  • Dichtungsbahnen aus Kunststoff und Elastomeren
  • Dichtungsbahnen aus Elastomeren mit Selbstklebeschicht
  • Dichtungsbahnen aus Bitumen mit Kaltselbstklebeschicht
  • andere Bitumen-Dichtungsbahnen
  • ein Asphaltmix
  • mit Kunststoffen versetzte Bitumenbeschichtungen
Diese Materialien werden heutzutage schon während des Hausbaus eingesetzt, um die Bodenplatte optimal abzudichten. Sie sind allerdings auch nachträglich anwendbar.

Nachträglich gegen Bodenfeuchte abdichten

Beachten Sie bei der nachträglichen Abdichtung Ihrer Bodenplatte gegen Bodenfeuchtigkeit, dass diese Wasserdampf nach oben abgeben muss, um regelmäßig austrocknen zu können. Eine vollständige Dampfsperre ist zumeist eher schädlich als nützlich. Um auf einem gegen einfache Bodenfeuchte abgedichteten Kellerboden zu laufen, genügt ein mehrschichtiger Auftrag von Mineralschlämmen. Auch die Verlegung von unlackierten Holzdielen schafft ein angenehmes, feuchtigkeitsregulierendendes Ambiente. Verwenden Sie dafür Hartholz, das von Natur aus wenig quillt und schwindet. Zur Abdichtung einer Bodenplatte gegen Bodenfeuchte stehen auch weitere natürliche Materialien zur Verfügung, die traditionell auf Kellerböden verwendet werden. Hierzu gehören zum Beispiel Ton, Lehm und verschiedene Mörtel. Allerdings sollten Sie vor der Verwendung einen Sachverständigen fragen, ob diese Materialien sich für Ihren Keller eignen.

Die Kosten für die Abdichtung einer Bodenplatte

Die Preise für die Bodenplattenabdichtung sind ebenso variabel wie die zur Verfügung Materialien und Methoden. Preisentscheidend ist vor allem, gegen welchen Lastfall abgedichtet werden soll:
  • gegen Bodenfeuchtigkeit
  • gegen nicht drückendes Wasser von außen
  • gegen drückendes Wasser von außen
Umso stärker die Belastung, desto teurer wird es. Drückendes Wasser von außen besitzt eine große Kraft, die eine entsprechend gute Isolierung erfordert. Diffundierende Bodenfeuchte erfordert einfachere - und damit kostengünstigere - Maßnahmen.

Preisbeispiele für Bitumen - selber machen oder beauftragen

  • Ein Bauherr lässt die Bodenplatte seines Neubaus mit Bitumen spritzen. Die Grundfläche beträgt 90 qm. Er zahlt für Arbeit und Material 1.150 Euro.
  • Ein anderer Bauherr spachtelt seine Bodenplatte eigenhändig mit einer Bitumen-Dickbeschichtung, auch diese Grundfläche ist 90 qm groß. Die benötigten 360 l kosten ihn 780 Euro.
  • Eine Bodenplatte wird nach DIN 18195-6 gegen drückendes Wasser mit einer zweilagigen Bitumen-Dichtbahn und Klemmschienen abgesichert. Für 90 qm fallen Kosten von 1.600 Euro an.
  • Ein Hauseigentümer legt seinen Kellerboden mit Hartholzdielen aus, um die diffundierende Bodenfeuchte zu regulieren. Er zahlt für das Material insgesamt 900 Euro.
Alle genannten Preise sind reine Richtwerte, sie unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter. Führen Sie einen Preisvergleich durch, indem Sie sich schriftliche Angebote einholen.
underline;">Unser Tipp: Bei nachträglicher Abdichtung Ihrer Bodenplatte sollten Sie ein besonderes Augenmerk auf die Randzonen haben, sie stellen neuralgische Punkte im System dar. Die Übergänge zur Wand sind potentielle Feuchtigkeitsbrücken, die im Zuge der Abdichtung besondere Aufmerksamkeit fordern.

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