Schiffsboden aus Eiche - Kosten und Verlegen der beliebten Eichendielen

Rustikal, solide und gemütlich: Der Schiffsboden aus Eiche gewinnt wieder an Beliebtheit, er bringt einen Hauch von Nostalgie in unsere modernen Wohnzimmer. Diese Bodenart wirkt außerdem edel und stilvoll, mehrschichtiges Vollholz sorgt dafür, dass der Boden stabil bleibt und etliche Jahrzehnte hält. Die Eiche liefert die härteste heimische Holzart für hochwertige Schiffsböden, die Jahre können einem solchen Untergrund kaum etwas anhaben, wenn man ihn pfleglich behandelt. Die Kosten variieren je nach Anbieter und Qualität – wer den Boden selbst verlegt, spart bares Geld.

Was kostet ein Schiffsboden aus Eiche?

Harthölzer sind generell teurer als weiche Nadelhölzer, weil sie viel mehr Zeit zum Wachsen benötigen und deshalb eine stabilere Qualität mit sich bringen. Dies sind die wichtigsten Preisfaktoren:
  • Vorbehandlung des Holzes: Vorbehandelte Schiffsbodendielen kosten naturgemäß mehr als rohe Bretter. Wer Rohholz kauft, muss selbst für eine Beschichtung sorgen, denn das verlängert die Haltbarkeit des Holzes. Geld sparen kann man durch das Kaufen von rohem Eichenholz also kaum.
  • Qualität des Eichenholzes: Auch die Holzqualität spielt eine große Rolle bei der Preisfindung. Achten Sie darauf, dass Sie möglichst ast- und harzfreies Holz ohne Ausbrüche und Risse erhalten.
  • Schiffsbodendielen mit oder ohne Verlegehilfe: Natürlich können Sie auch Dielen ohne Nut- und Federsystem auf Ihrem Boden verlegen, doch mit einer eingearbeiteten Verlegehilfe geht die Arbeit viel angenehmer von der Hand. Außerdem erhalten Sie einen stabil verzahnten Boden. Das kostet allerdings etwas mehr.
  • Dicke der einzelnen Dielen: Auch bei den Schiffsböden gibt es dicke und dünnere Dielen, wobei mehr Material meistens auch mit einem Kostenplus verbunden ist. Doch denken Sie daran, dass Sie einen dickschichtigen Dielenboden im Laufe der Jahrzehnte mehrmals abschleifen können, damit er wieder wie neu aussieht. Die Nutzschicht ist dabei entscheidend!
  • Lichtbeständigkeit der Oberfläche: Achten Sie nebenbei auch auf die Lichtbeständigkeit der Oberfläche, denn manche Böden bleichen bei Sonneneinstrahlung stark aus. Bei einem Holzboden können Sie allerdings mit einer hochwertigen Oberflächenbehandlung entgegenwirken.
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Unbehandelter alter Schiffsboden

Preisbeispiele zu Ihrer Orientierung

Ein 13 mm starker Schiffsboden aus Eiche mit einer Nutzschicht von 2,5 mm ist bereits ab einem Preis von etwa 20 Euro zu haben. Die Oberfläche wäre in diesem Fall bereits lackiert, auch ist ein Klicksystem enthalten. Einen 2.Wahl-Boden mit ähnlichen Werten erhalten Sie sogar schon für ca. 14 Euro je Quadratmeter, allerdings besteht die Frage, ob Sie die optischen Mängel wirklich mit in Kauf nehmen möchten. Ein 3-Stab-Schiffsboden aus Eiche, ebenfalls 13 mm stark, aber mit einer Nutzschicht von 3,6 mm und einer geölten Oberfläche kostet Sie ungefähr 35 Euro je Quadratmeter. Auch ein Klicksystem ist integriert. Einen matt versiegelten, 14,5 mm starken Schiffsboden mit einer Nutzschicht von 4 mm und Klicksystem erhalten Sie zu einem Preis von etwa 45 Euro. Diese Kostenangaben beziehen sich auf reale Produkte, schwanken aber von Fall zu Fall, sodass sie nur eine grobe Richtlinie darstellen.

Kosten für Zubehör und Verlegung einplanen

Wenn Sie Ihren Schiffsboden aus Eiche nicht selbst verlegen möchten, dann rechnen Sie noch ungefähr 15 bis 20 Euro je Quadratmeter für den Arbeitsaufwand hinzu. Dies gilt für Bodenbeläge mit Klicksystem, ohne Nut und Feder wird es in der Regel teurer. Auch das Zubehör sollte in der Rechnung nicht fehlen: Im Normalfall benötigen Sie zumindest eine PE-Folie als Dampfsperre, eine Trittschalldämmung und Senkkopfschrauben mit Dübel oder
Parkettkleber. Unser Tipp
Möchten Sie zuerst eine Unterkonstruktion erstellen, planen Sie noch Geld für die Lattung und eventuell für eine Wärmedämmung mit ein. Dieser Aufbau eignet sich vor allem für Altbauten mit unebenen und nicht gedämmten Böden – beachten Sie aber, dass sich eine Aufbauhöhe von bis zu etwa 7 cm ergeben kann!

So verlegen Sie Ihren Eichenboden fachgerecht

Materialliste:
  • Leim
  • PE-Folie als Dampfbremse
  • Trittschalldämmung
Werkzeugliste:
  • Holzsägen (Fuchsschwanz, Stichsäge, Kreissäge)
  • Wasserwaage
  • Zollstock
  • Richtschnur
  • Hammer
  • Schlagholz
  • Zugeisen
  • Distanzkeile
 
  1. Überprüfen Sie den Untergrund und richten Sie ihn entsprechend her. Der rohe Boden muss vollkommen trocken und fest sein, außerdem sollte er eine ebene Oberfläche besitzen.
  2. Verlegen Sie nun die Dampfbremsfolie aus PE so, dass die Ränder sich jeweils um etwa 20 cm überlappen. Auch an den Wandseiten sollte die Folie ca. 10 cm überstehen. Darauf kommt bei harten Böden noch eine Trittschalldämmung, die das Schiffsparkett vom Untergrund entkoppelt.
  3. Beginnen Sie an einer Längsseite des Raumes mit dem Verlegen und sägen Sie in der ersten Dielenreihe die zur Wand gerichtete Nut ab. Lassen Sie eine Dehnungsfuge von mindestens 1 cm offen, bei großen Räumen sollte es noch mehr Abstand sein. Verwenden sie hierfür die Holzkeile.
  4. Nehmen Sie das Reststück der ersten Reihe, um damit die zweite Reihe zu beginnen. Geben Sie Leim in die Nut und fügen Sie die Dielen vorsichtig mit Hammer und Schlagholz aneinander.
  5. Füllen Sie nun den gesamten Raum bis zur gegenüberliegenden Wand aus. Lassen Sie auch zu weiteren Raumelementen immer eine Dehnungsfuge geöffnet, sodass das Holz ungehindert arbeiten kann. Denken Sie daran, dass ein Schiffsbodenmuster normalerweise einen ungeregelten Verband bedeutet. Ein Versatz von mindestens 30 cm ist empfehlenswert. 
  6. Messen Sie die Breite der letzten Schiffsbodenreihe aus und sägen Sie diese längs zu. Leimen Sie die Nut und fügen Sie die Dielen mit dem Zugeisen ein. Auch hier sichern abschließend Holzkeile die Dehnfuge. Wenn der Leim komplett getrocknet ist, entfernen Sie diese Keile wieder.
An Heizungsrohren sägen Sie einfach eine Aussparung in das betreffende Dielenbrett und bedenken dabei die Dehnungsfuge. Dann öffnen Sie die Aussparung zur Seite hin, verlegen das Dielenbrett und leimen das zweite ausgeschnittene Puzzleteil wieder ein, sodass das Holz rund um das Rohr verläuft.
Unser Tipp
Messen Sie zuerst die gesamte Raumbreite aus und berechnen Sie, wie viele Dielenreihen Sie aneinanderfügen müssen. Wird die letzte Reihe zu schmal und damit zu instabil, dann sägen Sie die erste Dielenreihe so zurecht, dass Sie einen Ausgleich erlangen.

Alternative Verlegemethoden für den Schiffsboden

Außer der hier aufgezeigten Verlegemethode gibt es noch weitere Möglichkeiten, den Schiffsboden fachgerecht zu installieren. Sie können zum Beispiel mit dem Zahnspachtel einen Parkettkleber auf den trockenen, ebenen Boden aufbringen und die einzelnen Dielenbretter in dieses Klebstoffbett verlegen: Einige Fachleute halten dies sogar für die bessere Alternative im Vergleich zum Verleimen des Nut- und Federsystems, weil das Holz so ungehinderter arbeiten kann. Die bereits genannte Variante mit hölzerner Unterkonstruktion ermöglicht ein Verschrauben der Dielenbretter in die darunter liegende Lattung. So funktioniert das Verlegen ohne Kleber oder Leim. Wer die Bohrlöcher mit einem dünnen Holzbohrer vorarbeitet, verringert das Risiko, dass das Brett an dieser Stelle reißt.

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