Rohwasser – Wissenswertes über das Wasser vor der Aufbereitung

Das Wichtigste in Kürze
  • Rohwasser entspricht unbehandeltem Trinkwasser in seinem ursprünglichen Zustand.
  • Unbehandeltes Wasser kann Parasiten, Viren und Bakterien enthalten und schwerwiegende Gesundheitsprobleme verursachen.
  • Gerade bei uns ist Leitungswasser nach wie vor die beste Wahl.
Rohwasser bezieht sich auf alle möglichen Wässer, die nicht behandelt wurden. Dies bedeutet, dass Bakterien, Krankheitserreger und Kontaminanten noch in unbehandeltem Wasser vorhanden sind. Befürworter von natürlichem Trinkwasser behaupten, gewöhnliches Leitungswasser sei mit Chemikalien und Hormonen vermischt und könne daher schädlich sein. Darüber hinaus muss unbehandeltes Wasser in seinem natürlichen Zustand lebenswichtige gesundheitliche Vorteile haben und wichtige Mineralien enthalten, die bei der Aufbereitung von Wasser verloren gehen können. Im Allgemeinen ist das meiste nicht aufbereitete Wasser für den Verbrauch jedoch zweifelhaft und fällt nicht unter die Sicherheitsstandards für normales Leitungswasser und Trinkwasser.
Rohwasser

Rohwasser bei der Herstellung von Trinkwasser

Unbehandeltes Rohwasser kann aus Oberflächenquellen wie Teichen, Seen und anderen Wasseroberflächen gewonnen oder aus unterirdischen Reservoiren, wie Brunnen gepumpt werden. Das unbehandelte Wasser, das in kommunalen Kläranlagen anfällt, wird in dieser Definition nicht als Rohwasser betrachtet. Rohwasser entspricht unbehandeltem Trinkwasser in seinem ursprünglichen Zustand. Einerseits kann Grundwasser injiziert werden, andererseits gehört das sogenannte Uferfiltrat zu dieser Kategorie. In einigen Fällen wird auch Wasser aus einem Damm oder See aufbereitet und als Trinkwasser verwendet. Grundwasser ist in Deutschland tatsächlich eines der hochwertigsten verfügbaren Rohwässer. Die Qualität des Flusswassers schwankt jedoch häufig aufgrund zahlreicher Verschmutzungen und ihrer kostspieligen Entsorgung. Unabhängig von der Bezugsquelle müssen natürliche Rohstoffe allerdings immer den strengen Regeln für Trinkwasser entsprechen.

Risiken für die Gesundheit

Jedes unbehandelte Wasser kann ein ernstes Gesundheitsrisiko darstellen. Escherichia Coli und andere Bakterien gehören zu den häufigsten Erregern menschlicher Infektionskrankheiten und können sich in Rohwässern frei verbreiten. Daher verfügen fast alle Industrieländer über umfangreiche Wasseraufbereitungssysteme, mit denen Sie Rohwasser trinken und mögliche Krankheitserreger entfernen können. Der Einsatz von Chlor und anderen Chemikalien wird jedoch häufig kritisiert, da hierdurch auch nützliche Mineralien entfernt und die ursprünglichen Strukturen des Wassers zerstört werden. Darüber hinaus können sich chemische Reinigungsmittel ebenso in geringsten Mengen noch im Trinkwasser ablagern und so die Gesundheit beeinträchtigen. Aufgrund strenger Hygienestandards enthält gereinigtes Wasser jedoch keine grundlegenden Verunreinigungen und ist für den Verzehr unbedenklich. Obwohl Rohwasser getrunken werden kann, sollte es normalerweise nicht eingenommen werden. Es sollte nur in Notfällen getrunken werden und auf einen ständigen Verzehr aufgrund verschiedener potenzieller Schadstoffe sollte verzichtet werden.

Grenzen der Trinkwasserverordnung

Die Trinkwasserverordnung (TrinkW), die für die Einhaltung der Grenzwerte im Wasserwerk zuständig ist, gilt jedoch nicht für alle Schadstoffe, die im Trinkwasser vorhanden sein können. Selbst wenn unser Trinkwasser von sehr guter Qualität ist, leicht zu trinken und sogar besser als handelsübliches Mineralwasser oder Tafelwasser ist, sind schädliche Stoffe immer noch in geringsten Mengen disponibel. Hierzu zählen beispielsweise Blei und Kupfer aus Haushaltsleitungen oder pharmazeutische Rückstände, die nicht alle TrinkwV nachweisen können. Um das Trinkwasser zu optimieren und sicher einzunehmen, wird daher empfohlen, die Filtration zu Hause direkt an der Entnahmestelle mit einem eigenen Aktivkohlefiltersystem oder einer Umkehrosmose durchzuführen. Somit kann wichtiges gutes Wasser genossen werden.

Trinkwasseraufbereitung

Die Trinkwasseraufbereitung ist ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Trinkwasserqualität. Rohwasser wird hier unter Anwendung chemischer, physikalischer und biologischer Wirkmechanismen aufbereitet, um seine Beschaffenheit den strengen Richtlinien des Trinkwassergesetzes anzupassen. Zunächst wird die Vorbehandlung des in Behältern gesammelten Grund- und Oberflächenwassers durchgeführt. Hier wird das Wasser oft belüftet und es werden verschiedene Weichmacher zugesetzt, um den pH-Wert einzustellen. Anschließend werden die Rohstoffe filtriert und erneut Chemikalien zugegeben. Schließlich wird das Wasser desinfiziert und abermalig gefiltert, um restliche Trübungen und die letzten Bakterien zu entfernen. Die Lagerung des so gewonnenen Trinkwassers erfolgt in sterilen Behältern. In den USA brach eine neue Aufregung um Lebensmittel aus: Start-ups füllen ungefiltertes Quell- und Regenwasser und bieten es zu einem hohen Preis an. Nach Angaben einer New Yorker Zeitung wird dieser Preis für das Trinken von unbehandeltem Wasser gezahlt. Rohwasser, wie es die Entwickler genannt haben, wird in den Vereinigten Staaten immer beliebter. Der kalifornische Gesundheitstrend hat eine neue Dimension erreicht. Start-ups verlassen sich auf die Natürlichkeit und die positive Wirkung des Quellwassers, aber dieser Trend ist nicht ganz gesund. Die amerikanischen Start-ups Turmaline Spring aus Maine und Liquid Eden aus San Diego verkaufen ebenso unbehandeltes Wasser, das als heilend und lebendig gilt. In der Tat ist jeder Produzent für sein Produkt verantwortlich, aber es gibt Standards für Mineralwasser. Sie bestimmen, wie hoch bestimmte Stoffmengen sein können. Nach Angaben der Unternehmen wurden die verwendeten Quellen sorgfältig auf das Fehlen schädlicher Verunreinigungen überprüft. Offizielle Analysen der National Testing Laboratories des Instituts und von EMSL Analytical in den Jahren 2015 und 2017 bestätigen, dass Rohwasser nicht gesundheitsschädlich ist. Es wurden jedoch nicht alle riskanten Inhaltsstoffe berücksichtigt. Zum Beispiel gibt es keine Testergebnisse für pathogene Mikroben wie Giardia. Sauberes Wasser ist in vielen Teilen der Welt eine wertvolle und knappe Ressource - in westlichen, prosperierenden Regionen hingegen kommt Wasser aus einem Versorgungsnetz in guter Qualität und in beliebiger Menge. Aber immer mehr Menschen an der Westküste der USA scheinen mit dem Wasser von Standardlieferanten nicht mehr zufrieden zu sein: Sie verlassen sich auf den Trend "Rohwasser". Amerikaner lieben ihre besonderen Vorlieben: 9,5 Liter ungefiltertes, unbehandeltes und nicht sterilisiertes Quellwasser im Glas kosten laut New York Times in einem Geschäft in San Francisco mehr als 30 Euro. Es scheint eine wachsende Zahl von Verbrauchern zu geben, insbesondere im Südwesten der USA, die sich Sorgen um ihr Trinkwasser machen. Mehrere Unternehmen und Start-ups haben den Bedarf erkannt und bieten Alternativen zu Wasser aus öffentlichen Systemen an. Dabei wird nicht nur Rohwasser aus entfernten Quellen geliefert - Anlagen zur Entnahme von Wasser aus der Atmosphäre sind für kritische Verbraucher ebenso von Interesse.

Gesundheitsrisiken

Ärzte und Gesundheitsbehörden haben für den neuen Trend kein Verständnis. Unbehandeltes Wasser kann Parasiten, Viren und Bakterien enthalten und schwerwiegende Gesundheitsprobleme verursachen. Sie stellen Vertreter dieser Bewegung in die gleiche Ecke, wie die Gegner der Impfung.

Wie nützlich ist Rohwasser?

Obwohl die Suche nach qualitativ hochwertigem Quellwasser klar begründet ist, ist unbehandeltes Wasser möglicherweise nicht der beste Ansatz. Neben nützlichen Mineralien und Bakterien können auch pathogene Mikroorganismen im Wasser verbleiben. Ärzte warnen besonders vor Giardiasis, einer Durchfallerkrankung, die durch einen einzelligen Parasiten verursacht wird. Aus ökologischer Sicht ist das Konzept nicht nachhaltig: Wasser wird über weite Strecken transportiert und muss ständig gekühlt werden, um "gesunde Probiotika" zu schützen. Viel Energie für Wasser, das möglichst natürlich sein soll.

Gutes Leitungswasser trinken

Gerade bei uns ist Leitungswasser nach wie vor die beste Wahl. 70 % unseres Wassers stammt aus Grund- und Quellwasser, der Rest aus Flüssen, Seen, Dämmen oder Brunnen in der Nähe. Es wird bei den Wasserversorgern analysiert und bei Bedarf aufbereitet. Wasserversorger filtern Schadstoffe aus und unterziehen sich strengen Kontrollen, bevor sie unser Trinkwassersystem mit Wasser versorgen. Obwohl nicht alle schädlichen Stoffe herausgefiltert werden können, ist ihr Anteil in unserem Leitungswasser so gering, dass es unsere Gesundheit nicht beeinträchtigt. Sauberes Leitungswasser ist immer da.

Ist Leitungswasser die bessere Alternative?

Auf jeden Fall ja! Unser Leitungswasser wird streng kontrolliert und im Wasserwerk werden Schadstoffe herausgefiltert. Obwohl nicht alle Verunreinigungen herausgelesen werden können, sind die wenigen Rückstände harmlos. Darüber hinaus ist Leitungswasser viel umweltfreundlicher. Dieses Beispiel macht deutlich, dass nicht alle Trends blind verfolgt werden sollten und regionale und traditionelle Dinge oft die beste Wahl sind.

Wie groß ist der Rohwassertrend?

Natürliches Wasser ist definitiv nichts für Discount-Jäger. Eine 9,5-Liter-Glasflasche kostet 36,99 USD. Umgerechnet zahlt der Verbraucher pro Liter rund 3,20 Euro. Übrigens, da das Wasser wirklich natürlich und unbehandelt ist, kann man das daran erkennen, dass es grün wird, wenn es zu lange stehen gelassen wird. Aber keine Sorge, das ist völlig normal. Der Grund dafür ist, dass das Wasser noch nicht abgestorben ist, wie Wasser in Flaschen oder Leitungswasser. Verwenden Sie den Wassertrend mit Vorsicht. Mineralien und Bakterien sind enthalten, es können aber auch Krankheitserreger im Wasser sein. Vor allem bei Durchfallerkrankungen warnen Ärzte vor Giardiasis.

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